-
Wahrscheinlich im April 1945 richtete die Rote Armee in Aderklaa in zwei Höfen zwei Kriegsgefangenenlager ein, deren Bewachung laut dem Chronisten nicht allzu streng gehandhabt wurde.
- Ort
- Aderklaa
- Standort
- In den Höfen der Häuser von Familie Mayer, Haus Nr. 8, und Familie Raidl, Haus Nr. 7.
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gänserndorf
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich April 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- GA, Rudolf Schilder, Aderklaaer Ortschronik, schriftliche Mitteilung vom 9.9.2022.
-
Nach Kriegsende sollen sowjetische Truppen ein großes Lager errichtet haben, das sich von Aichöd bis Baichberg erstreckte und dessen Wohnbaracken in der Nähe des Waldrandes lagen. Weitere Informationen sind nicht bekannt.
- Ort
- Aichöd
- Standort
- Von Aichöd bis Baichberg
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Gendarmeriepostenkommando Kematen/Ybbs, 100 Jahre Gendarmerieposten Kematen/Ybbs. 1899–1999. Jubiläumsschrift. Kematen/Ybbs 1999, S. 56; Anton Pontesegger, Chronik der Marktgemeinde Sonntagberg. Streiflichter aus der Geschichte der Gemeinde und aus dem Leben ihrer Bewohner. Sonntagberg 1988, S. 243.
-
Das Bezirksaltersheim in Schloss Altenhof wurde zumindest im Mai 1948 auch als Wohnlager für fünf Flüchtlinge – drei „Reichsdeutsche“ und zwei „Volksdeutsche“ aus der Tschechoslowakei – genutzt. Da es sich bei dem Altersheim um eine Bezirksfürsorgeanstalt handelte, wurde gegen eine weitere Nutzung für Repatrianten im selben Monat interveniert.
- Ort
- Altenhof
- Standort
- Im Schloss Altenhof
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Rohrbach
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Mindestens 1. Mai 1948
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 5
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 113: Wohnlager in Ober-Österreich Nord (Mühlviertel), Stand vom 1.5.1948, sowie Schreiben der Zivilverwaltung Mühlviertel Oberösterreich an das Bundesministerium für Inneres in Wien, Zl. Ums.-131/1-48 vom 22.5.1948.
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In der Ortschaft Amesreith errichtete die Rote Armee wahrscheinlich im Mai 1945 ein Lager für rund 25.000 sowjetische Soldaten. Es ist unklar, ob das Lager mit jenem in Rosenau ident ist.
- Ort
- Amesreith
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich im Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 25000
- Primärquellen
- AMGL, Gemeindechronik Lasberg. Unpubliziertes PDF. Abgeschrieben von Rosa Hennebichler 2010, S. 157.
- Literatur
- Johann Blöchl, Meine Lebenserinnerungen. Linz o. J. , S. 140; Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 11; Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 51; Harry Slapnicka, Oberösterreich – zweigeteiltes Land. 1945–1955. Linz 1986, S. 49.
-
Das Flüchtlingslager „Deutscher Frieden“ bzw. das Lager „Am Deutschen Frieden“ ist zumindest für den Juli 1945 archivalisch (StA A) belegt, als etwa die Flüchtlinge der Amstettener Flum-Baracken angewiesen wurden, dorthin umzuziehen. Es ist anzunehmen, dass sich das Lager in der am Stadtrand gelegenen Eigenheimsiedlung „Am Deutschen Frieden“ in der Friedensstraße, ehemalige Hans-Höller-Straße, befunden hat. Unklar ist, ob es sich bei dem Flüchtlingslager um das an anderer Stelle (NÖLA) erwähnte Sammellager in Amstetten handelt, in das im Jänner 1946 120 „Reichsdeutsche“ vor ihrer Überstellung in das Umsiedlerlager Melk „abgeschoben“ wurden.
- Ort
- Amstetten I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Deutscher Frieden
Am Deutschen Frieden - Standort
- Eventuell in der heutigen Friedensstraße
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Unklar, eventuell schon vor Kriegsende
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Krems a. d. Donau an die Sicherheitsdirektion für das Land NÖ in Wien, Zl. XI-40, Betr.: Wöchentlicher Situationsbericht vom 8.3.1946; StA A, Vorfallenheitsbuch der Städtische Sicherheitswache Amstetten vom 1.7.1945 bis 8.12.1945: Eintragung vom 8.7.1945, sowie Eintragung vom 14.7.1945.
- Literatur
- Gerhard Ziskovsky, Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. Teil II: Der Nationalsozialismus an der Macht. Band 3: Ideologiebasierte Visionen der Neugestaltung der Stadt und die Realität. St. Pölten 2021, S. 156.
-
Die sogenannten Amstettener Flum-Baracken, vor Kriegsende von Angehörigen eines Flugmeldekommandos der Wehrmacht genutzt, dürften zumindest für kurze Zeit bis in den Sommer 1945 auch als Flüchtlingslager gedient haben. Im Juli 1945 erging die Weisung, die in den Holzbaracken lebenden Flüchtlinge sollten in das ebenso in Amstetten gelegene Lager „Deutscher Frieden“ umziehen. Bis in die 1960er-Jahre waren die Flum-Baracken noch als Notunterkünfte in Verwendung.
- Ort
- Amstetten II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Flum-Baracken
- Standort
- In der Preinsbacherstraße
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Unklar; eventuell schon vor Kriegsende
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- StA A, Vorfallenheitsbuch der Städtische Sicherheitswache Amstetten vom 1.7.1945 bis 8.12.1945, Eintragung vom 14.7.1945.
- Literatur
- Friedrich Schweidler, Amstetten – Garnisonsstadt. Amstetten 1988, S. 19; Gerhard Ziskovsky, Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. Teil II: Der Nationalsozialismus an der Macht. Band 3: Ideologiebasierte Visionen der Neugestaltung der Stadt und die Realität. St. Pölten 2021, v. a. S. 87ff.; Gerhard Ziskovsky, Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. Teil II: Der Nationalsozialismus an der Macht. Band 7: Formen des Widerstands, Endkatastrophe, „Entnazifizierung“. St. Pölten 2021, S. 213f.
-
Das Flüchtlingslager Kruspelhof bei Amstetten soll im Oktober 1945 187 Westdeutsche und zwölf „Jugoslaven“ beheimatet haben. Weitere Informationen sind nicht bekannt.
- Ort
- Amstetten III
- Standort
- Im Kruspelhof
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Mindestens 9. Oktober 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 199
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2_1Flüchtlingsfürsorge 1945, Staatsamt für Inneres, Abteilung 12, Amtsvermerk über die erste Sitzung der Kommission für Rückführungs- und Flüchtlingsangelegenheiten am 9.10.1945.
-
Als Garnisonsstadt verfügte Amstetten im eingemeindeten Ortsteil Allersdorf während des Zweiten Weltkriegs über das Militärlager I (Holzbaracken bei der heutigen Winklarner Straße) und das Militärlager II (Steinbaracken bei der heutigen Grillparzerstraße), das im März/April 1945 auch als Außenlager des KZ Mauthausen diente. Nach Kriegsende nutzten sowjetische Soldaten zunächst beide Lager, eine kleine Einheit verblieb aber längere Zeit in dem ursprünglich als Panzerlager konzipierten Militärlager II. Die Baracken beider Lager dienten später Wohnzwecken, ehe sie durch moderne Wohn- und Siedlungsbauten ersetzt wurden.
- Ort
- Amstetten IV
- Standort
- Auf dem Areal der heutigen Voralpensiedlung, Grillparzerstraße
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Alois Schabes, Geschichte der Stadt Amstetten. Von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Amstetten 1964, S. 16; Friedrich Schweidler, Amstetten – Garnisonsstadt. Amstetten 1988, S. 13f., 19f.; Gerhard Ziskovsky, Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. Teil II: Der Nationalsozialismus an der Macht. Band 3: Ideologiebasierte Visionen der Neugestaltung der Stadt und die Realität. St. Pölten 2021, S. 70; KZ-Außenlager Amstetten, Mauthausen-Guides, https://www.mauthausen-guides.at/aussenlager/kz-aussenlager-amstetten
-
In dem wahrscheinlich in der ersten Julihälfte 1945 eröffneten Anhalte- bzw. Arbeitslager Amstetten wurden im Auftrag der (provisorischen) Bezirkshauptmannschaft und der sowjetischen Stadtkommandantur ehemalige Nationalsozialisten aus dem politischen Bezirk Amstetten zusammengefasst – soweit diese nicht in der Stadt Waidhofen an der Ybbs, deren unmittelbarer Umgebung und den Gemeinden des Gerichtsbezirks Waidhofen wohnten. Bis zur Auflösung der „Zwangsarbeitsanstalt“ am 30. April 1947 kamen die Internierten von dort aus bei Bergwerks- oder Holzarbeiten, im Straßenbau, bei Lagererrichtungen u. Ä. zum Einsatz. Danach wurden von den zuletzt 73 Angehaltenen 13 an das Volksgericht Wien überstellt und die übrigen entlassen.
- Ort
- Amstetten V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Anhaltelager Amstetten
KZ Amstetten - Standort
- In der Waidhofner Straße
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Wahrscheinlich Juli 1945
- Bis
- 30. April 1947
- Insassenzahl
- 80 ⓘ Die Insassenzahl dürfte zwischen 70 und 90 Personen geschwankt sein
- Primärquellen
- StA A, Amstetten 1940–1984, Stadtpolizei, K 35, H. 1, NS-Arbeitseinsatz (1945–1946), Schreiben des Bürgermeisters von Amstetten an die Stadtkämmerei, Betr.: Sammellager für politische Häftlinge, Rechnung der Instandsetzungskosten vom 4.9.1945; StA A, Vorfallenheitsbuch der Städtische Sicherheitswache Amstetten vom 1.7.1945 bis 8.12.1945, Eintragung vom 16.11.1945.
- Literatur
- Gerhard Ziskovsky, Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. Teil II: Der Nationalsozialismus an der Macht. Band 7: Formen des Widerstands, Endkatastrophe, „Entnazifizierung“. St. Pölten 2021, S. 380ff.
-
Anzendorf
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Melk, Niederösterreich
Das Lager 300 existierte von 1945 bis 1953 und war das am längsten in Österreich bestehende Sammel-, Filtrations- und Repatriierungslager für sowjetische Staatsangehörige aus allen Besatzungszonen und Militäreinheiten. Es durchlief insgesamt vier Standorte: Wahrscheinlich bis zum Zonenabkommen im Juli 1945 war es in Judenburg, wo die Briten zu Pfingsten 1945 rund 35.000 Kosaken an die Sowjets übergaben. Die Quellen lassen vermuten, dass es sich danach bis Oktober 1945 in Anzendorf befand, ehe es nach St. Valentin und schließlich Mitte des Jahres 1947 nach Wiener Neustadt verlegt wurde. Im Raum Anzendorf, Merkendorf, Roggendorf und Loosdorf nutzten die Sowjets nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Lager-Strukturen, die für den im März 1944 begonnenen Bau der Stollenanlage „Quarz“ geschaffen worden waren. Ein Teil der über 20 Baracken des Lagers in Anzendorf, das vermutlich über eine Kapazität für über 2.000 Personen verfügte, befand sich auf dem damaligen herrschaftlichen Grund der Schallaburg mit den Ackerparzellen Nr. 43 und 47 bzw. auf dem Gelände der heutigen Koller Agrar GmbH, die Anzendorf in Richtung Roggendorf vorgelagert ist. Ehe es offiziell als Lager 300 genutzt wurde, dürfte das Lager bereits als Sammel-Durchgangspunkt für sowjetische Repatrianten in Verwendung gewesen sein. Im Sommer 1945 musste das Lager aufgrund eines Typhus-Ausbruchs unter Quarantäne gestellt werden. Wegen unerfahrenen Personals soll die Bewachung schwach organisiert gewesen sein, weshalb es häufig zu Fluchten gekommen sei; zudem seien die Filtrationen „nachlässig“ durchgeführt worden.
- Ort
- Anzendorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager 300
Lager Nr. 300 - Standort
- Auf dem Gelände der heutigen Koller Agrar GmbH (Anzendorf 50, 3382 Loosdorf)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Repatriierungslager; Sammellager; Filtrationslager; Überprüfungslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Juli 1945
- Bis
- Wahrscheinlich Oktober 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- GARF, F. 9408, Op.1, D. 16, Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskommission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Östlich) Oberleutnant Genosse Volodin, № 2/90 Geheimsache, Exemplar № 3 vom 20.7.1945.
- Literatur
- Ulrike Goeken-Haidl, Der Weg zurück. Die Repatriierung sowjetischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Essen 2006, S. 403; Stefan Karner – Peter Ruggenthaler, (Zwangs-)Repatriierungen sowjetischer Staatsbürger aus Österreich in die UdSSR, in: Stefan Karner – Barbara Stelzl-Marx (Hg.), Die Rote Armee in Österreich. Sowjetische Besatzung 1945–1955. Beiträge. Graz – Wien – München 2005, S. 247; Bertrand Perz, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk. Wien 1991; Hermann Rafetseder, NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Linz 2007, S. 312, 665; Michael Resch, Aus dem Oral History Projekt „Ich kann mich noch erinnern… – ZeitzeugInnen erzählen zur Geschichte der Schallaburg“. Schallaburg 2017.
-
Nachdem die Rote Armee am Ostersonntag, 2. April 1945, Apetlon besetzt hatte, errichtete sie außerhalb der Ortschaft ein großes Lager, dessen Zufahrtswege abgesperrt wurden, und westlich von Apetlon in Richtung Neusiedler See einen Truppenübungsplatz. Wie lange das Lager betrieben wurde, ist unklar. Der 1946 gegründete Fußballverein SC Apetlon konnte allerdings den sowjetischen Besatzern eine Holzbaracke aus dem Lager abhandeln, die den Spielern dann als Kabine diente.
- Ort
- Apetlon
- Standort
- Außerhalb der Ortschaft
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Neusiedl am See
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 2. April 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Schreiben des Bürgermeisters der Gemeinde Apetlon, Gemeindeamt Apetlon, an das Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. XII, Zl. 373/1-1960, Betr.: Berichte der Gemeinden über die Ereignisse 1945 bis 1956 vom 11.7.1960.
- Literatur
- Franz Theuer – Johann Ettl, Chronik der Marktgemeinde Podersdorf am See. Burgenland. Podersdorf am See 2005, S. 236; Chronik SC Apetlon, ÖFB, 24.2.2022, https://vereine.oefb.at/SCApetlon/Chronik-32.html.
-
Nach Kriegsende, vermutlich im Lauf des Jahres 1945, befand sich in der großen Baracke im damaligen Wallner-Steinbruch ein Lager für ehemalige Nationalsozialisten des Gerichtsbezirkes Gloggnitz. Das Lager wurde nach kurzer Zeit wieder aufgelassen.
- Ort
- Aue
- Standort
- Im ehemaligen Wallner-, heutigen Weninger-Steinbruch
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Neunkirchen
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Nach Mai 1945 ⓘ unklare Quellenlage
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Friedrich Brettner, Schicksalsjahre 1938–1955. Enzenreith – Gloggnitz – Prigglitz. Gloggnitz 2009, S. 94.
-
Im August 1945 befand sich in Bad Fischau ein Lager der Roten Armee, der Kriegsgefangenensammelpunkt 15 zum Frontaufnahme- bzw. -übergangslager 39. Ob dieses Lager ident mit dem in weiteren Quellen erwähnten Kriegsgefangenenlager in Bad Fischau ist, ist unklar. Ebenso ungeklärt sind der exakte Standort und das Datum der Auflösung des Lagers.
- Ort
- Bad Fischau
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-15/39
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 13. August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- RGVA, F. 32905, Op. 1, D. 161, Schreiben des Chefs der Abteilung des NKVD für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen der Zentralen Gruppe der Streitkräfte, Nikolaj Chmarin, an den Chef der Verwaltung der Truppen des NKVD zum Schutz des Hinterlandes der Zentralen Gruppe der Streitkräfte, 15.8.1945, S. 23; Erfolg der Honner-Aktion: Kriegsgefangene kehren heim, in: Österreichische Zeitung vom 25.9.1945, S. 5; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 482.
-
Bad Leonfelden
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Urfahr-Umgebung, Oberösterreich (Mühlviertel)
Ab August 1945 waren rund 3.000 Angehörige der Roten Armee in der Gemeinde Leonfelden vor allem im ehemaligen RAD-Lager und in Markthäusern einquartiert.
- Ort
- Bad Leonfelden
- Standort
- Im ehemaligen RAD-Lager und in Markthäusern
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Urfahr-Umgebung
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 3.000 ⓘ Insgesamt 3.000 Soldaten in der Gemeinde Leonfelden
- Literatur
- Fritz Winkler, Kriegsende und Besatzungszeit in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Grünbach 2001, S. 108.
-
Das Cafe Central (auch: Kaffee Zentral) in Baden wurde auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht spätestens ab April 1945 als Arbeits- bzw. Anhaltelager sowohl für ehemalige Nationalsozialisten als auch weitere Häftlinge genutzt. Als „K.Z.“ bezeichnet, wurde es von zwei Hilfspolizisten bewacht. Am 8. Dezember 1945 erfolgte die Wiedereröffnung des Cafe Central. Davor dürfte das Lager aufgelassen oder verlegt worden sein.
- Ort
- Baden
- Standort
- Im Cafe Central (Hauptplatz 19, 2500 Baden)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
Lager für Zivilinternierte - Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens 30. April 1945
- Bis
- Spätestens 7. Dezember 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- StA B, GB 052/1945, Polizeiakten, 30.4.1945.
- Literatur
- Die wechselvolle Geschichte des Cafe Central, in: Cafe Central. Seit 1841 in Baden. Speisekarte. Baden o. J.; Rudolf Maurer, Befreiung? – Befreiung! Baden 1945–1955. Baden 2005, S. 22, 27, 52, 67.
-
Es ist unklar, wann die Rote Armee das ehemalige RAD-Lager in Baumgartenberg als Lager nutzte, eventuell ab Mai 1945. Zumindest sollen im November 1945 dort und im Kloster rund 800 Sowjets einquartiert gewesen sein. Im Frühjahr 1946 verließen die Soldaten das Lager und verkauften oder verschenkten die als „Deutsches Eigentum“ deklarierten Baracken.
- Ort
- Baumgartenberg I
- Standort
- Im ehemaligen RAD-Lager
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Frühjahr 1946
- Insassenzahl
- 800 ⓘ Unsichere Quellenlage
- Primärquellen
- OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 11, Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Grein an die Bezirkshauptmannschaft in Perg vom 27.7.1946.
- Literatur
- Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 280; Gemeinde Baumgartenberg (Hg.), Festschrift 850 Jahre Baumgartenberg. Baumgartenberg 1991, S. 123f., 201.
-
Das Kloster in Baumgartenberg scheint bereits um das Ende des Zweiten Weltkriegs als Flüchtlingslager genutzt worden zu sein. Nachdem sich dort zwischenzeitig die Rote Armee einquartiert hatte, dürften spätestens gegen Frühjahr 1946 bis zu 300 Flüchtinge („Reichsdeutsche“) im Kloster Aufnahme gefunden haben. Wie lange die Flüchtlinge in Baumgartenberg verblieben, ist ungeklärt, mindestens aber bis in den Juli 1946 hinein.
- Ort
- Baumgartenberg II
- Standort
- Im Kloster
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Kirche
Zivilverwaltung Mühlviertel - Von
- Eventuell im Frühjahr 1946
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 300
- Primärquellen
- Sie müssen weg!, in: Neue Zeit vom 1.7.1946, S. 3.
- Literatur
- Gemeinde Baumgartenberg (Hg.), Festschrift 850 Jahre Baumgartenberg. Baumgartenberg 1991, S. 201.
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wahrscheinlich im Jahr 1945 oder 1946, befand sind in den ehemaligen Zwangsarbeiter-Baracken auf dem Areal der 1948 stillgelegten Fleischwerke Zimmermann ein Anhaltelager (Arbeitslager?) für ehemalige lokale Führungskräfte der NSDAP.
- Ort
- Berndorf I
- Standort
- Auf dem Areal der Fleischwerke Zimmermann
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager ⓘ Unsichere Quellenlage
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Wahrscheinlich im Jahr 1945 oder 1946
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Christoph Huber, Sowjetische Besatzungszeit in Berndorf (Niederösterreich) 1945–1955. Diplomarbeit. Graz 2016, S. 66f.; Margarethe Kainig-Huber – Rita Doria, Notrationen. Weltwirtschaftskrise, Ständestaat, Nationalsozialismus und Nachkriegszeit im Triestingtal. Berndorf 2015, S. 233, S. 268.
-
Das Kriegsgefangenenlager der Roten Armee in Berndorf bestand zumindest von März bis August 1946. Zunächst waren dort rund 1.000, ab August 1946 rund 200 ehemalige Wehrmachtsangehörige untergebracht. Sie wurden zu Aufräumungsarbeiten in der Berndorfer Metallwarenfabrik herangezogen.
- Ort
- Berndorf II
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mindestens 1. März 1946
- Bis
- Mindestens 2. August 1946
- Insassenzahl
- 1000
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4: Schreiben des Gendarmeriekommandos für Niederösterreich an die niederösterreichische Landesregierung in Wien, Situationsbericht für die Zeit vom 1. bis 15. März 1946 vom 16.3.1946, sowie Schreiben des Landesgendarmeriekommandos für Niederösterreich an die niederösterreichische Landesregierung in Wien, E. Nr. 21.000 Adj. vom 2.8.1946.
-
Nach Kriegsende, eventuell ab etwa Mitte Mai 1945, sammelten sich sowjetische Truppen in einem großen Lager im Föhrenwald von Bernhardsthal. Die Quellen sprechen von 60.000 bis zu 80.000 Soldaten, die später teilweise über die Bahnhöfe Lundenburg und Bernhardsthal wieder abtransportiert wurden. Die Besatzungstruppen waren bis 11. September 1945 in Bernhardsthal stationiert.
- Ort
- Bernhardsthal
- Standort
- Im Föhrenwald von Bernhardsthal
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Lagertyp
- Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mai 1945
- Bis
- 11. September 1945
- Insassenzahl
- 80000
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Bernhardsthal, 5. 6. 1961.
- Literatur
- Friedel Stratjel, Das „Russenlager“ im Föhrenwald, in: Robert Franz Zelesnik – Friedel Stratjel – Dieter Friedl, Heimatbuch der Marktgemeinde Bernhardsthal unter Einbeziehung der Schwesterngemeinden Reinthal und Katzelsdorf sowie der Nachbargemeinde Rabensburg. Bernhardsthal 2011, S. 156.
-
Blamau
Lager für ehemalige Nationalsozialisten; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Amstetten, Niederösterreich
Im ehemaligen RAD-Lager in Blamau wurde spätestens Anfang Juli 1945 unter Leitung und Verwaltung der autonomen Stadt Waidhofen an der Ybbs ein Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten eingerichtet. Zuvor war es für die Unterbringung von Angehörigen der Wlassow-Armee und danach von 300 sowjetischen Soldaten genutzt worden. Im Arbeitslager Blamau wurden bis zu dessen Auflösung Ende Dezember 1946 vor allem „Illegale“, Funktionäre der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen sowie NSDAP-Mitglieder, die sich besonders „aggressiv“ für die Partei betätigt haben, aus der Stadt und dem Gerichtsbezirk Waidhofen an der Ybbs zu Arbeiten in der Kohleförderung beim Kohlebergwerk Moosau bei Gösting an der Ybbs angehalten. Anfang Dezember 1945 dürfte ein Höchststand von 67 Inhaftierten, davon sieben Frauen, erreicht worden sein. Bei Schließung des Lagers im Dezember 1946 befanden sich noch 24 Männer in der Blamau, von denen elf weiter im Kohlebergwerk arbeiten mussten, während die übrigen in das Amstettener Arbeitslager überstellt wurden.
- Ort
- Blamau
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Blamau
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten - Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Spätestens 1. Juli 1945
- Bis
- 27. Dezember 1946
- Insassenzahl
- 67
- Primärquellen
- StA W, Bestand „Arbeitslager Blamau“: Lagerordnung für das Arbeitslager Blamau vom 1.7.1945, sowie Schreiben des Bürgermeisteramts der Stadt Waidhofen a. d. Ybbs an die Bezirkshauptmannschaft Amstetten, Betr.: Ihr Schreiben betr. Arbeitslager Blamau vom 13.11.1945, sowie Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Amstetten an den Bürgermeister der autonomen Stadt Waidhofen/Y. Zl. I/17- 5 Z, Betr.: Auflösung des Arbeitslagers Blamau und Überstellung der Häftlinge in das Zwangsarbeitslager Amstetten vom 20.12.1946; An die Bevölkerung!, in: Ybbstaler Wochenblatt vom 3.8.1945, S. 5; Arbeitslager Blamau, in: Ybbstaler Wochenblatt vom 19.10.1945, S. 4; Gemeinderatssitzung in Waidhofen a. d. Ybbs, in: Ybbstaler Wochenblatt vom 13.12.1946, S. 3; 3. öffentliche Gemeinderatssitzung in Waidhofen a. d. Ybbs am 21. Dezember 1945, in: Ybbstaler Wochenblatt vom 28.12.1945, S. 2–3; Adolf Blämauer, Jahrgang 1940, persönliches Interview, durchgeführt von Katharina Bergmann-Pfleger, Waidhofen an der Ybbs, 3.5.2023.
- Literatur
- Willibald Bissenberger [u. a.], Hollenstein an der Ybbs. Ein Dorf im Wandel von etwas mehr als 100 Jahren … Waidhofen/Ybbs 2003, S. 101; Gerhard Ziskovsky, Der Nationalsozialismus in Bezirk und Stadt Amstetten. Teil II: Der Nationalsozialismus an der Macht. Band 7: Formen des Widerstands, Endkatastrophe, „Entnazifizierung“. St. Pölten 2021, S. 389ff.
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Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 55, ein sowjetisches Frontlager, bestand ab 5. Mai 1945 auf österreichischem Gebiet. Zunächst befand es sich in Bockfließ. Danach durchlief es die Stationen Stift Zwettl, Zwettl und Gefritz ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden, eventuell Göpfritz an der Wild, ehe es mit Befehl vom 12. September 1945 nach Dshambul (UdSSR) verlegt wurde.
- Ort
- Bockfließ
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-55
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 5. Mai 1945
- Bis
- Unklar, maximal 25. Mai 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 420.
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Nach Kriegsende waren einige Tausend sowjetische Soldaten sowohl im ehemaligen RAD-Lager in Buchbach als auch im Ort selbst einquartiert. Dafür wurde das Barackenlager vergrößert, der Bach außerhalb des Ortes durch einen Damm aufgestaut und wurden die Bäume des nahegelegenen Waldes geschlägert. Wann das Lager aufgelassen wurde, ist unklar.
- Ort
- Buchbach
- Standort
- Im ehemaligen RAD-Lager
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 3.000 ⓘ Einige Tausend
- Literatur
- Christoph Schadauer, Das Jahr 1945 im politischen Bezirk Waidhofen an der Thaya. 2. Aufl. Horn – Waidhofen/Thaya 1994, S. 85ff.
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Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 87, ein sowjetisches Frontlager, bestand von 17. April 1945 bis wahrscheinlich September 1945 auf österreichischem Gebiet. Seine erste Station, von 17. bis etwa 19. April 1945, war Deutsch-Brodersdorf. Danach befand es sich in Unterwaltersdorf, Hadersdorf-Weidlingau, Kaufstein ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden und St. Pölten.
- Ort
- Deutsch-Brodersdorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-87
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 17. April 1945
- Bis
- 19. April 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 445.
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs unterhielt die sowjetische Besatzungsmacht im Zentrum von Deutsch-Wagram ein Lager mit Barackenbauten: Die gesamte Feldgasse war gesperrt, die Bevölkerung durfte sie nicht betreten. Wann das Lager aufgelassen wurde, ist unklar, eventuell erst im September 1955.
- Ort
- Deutsch-Wagram
- Standort
- Im Zentrum des Ortes (Feldgasse)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gänserndorf
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar, eventuell September 1955
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Manfred Groß, Bewegende Geschichte. Ein Bilderbogen zur Entwicklung der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram. Auersthal 2009, S. 133; Otto Schilder, Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram nebst Hinweisen auf die nähere Umgebung, insbesondere auf die Gemeinden Aderklaa und Parbasdorf. Deutsch-Wagram 1959, S. 484.
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Im Sommer 1945 errichtete die Rote Armee ein Lager für sowjetische Soldaten im Girmer Wald bei Deutschkreutz. Die Soldaten waren außerdem im Schloss, im Hermannshof und in Zollhäusern untergebracht. Im Herbst 1946 verließen die letzten sowjetischen Soldaten Deutschkreutz.
- Ort
- Deutschkreutz
- Standort
- Im Girmer Wald
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberpullendorf
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Sommer 1945
- Bis
- Herbst 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeindeamt Deutschkreutz, Zl. 328/61, Berichte der Gemeinden über die Ereignisse 1945–1956 vom 14.6.1961.
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Das Arbeitslager in Dickenau wurde am 10. September 1945 im Auftrag der BH-Expositur Lilienfeld in der Pappenfabrik Basel & Co errichtet. Im Februar 1947 wurden dort zwölf ehemalige Nationalsozialisten angehalten. Mit 1. Mai 1947 wurde das Lager aufgelassen; die Häftlinge wurden entweder dem Kreisgericht St. Pölten überwiesen oder freigelassen.
- Ort
- Dickenau
- Standort
- In der ehemaligen Pappenfabrik Basel & Co
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Lilienfeld
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- 10. September 1945
- Bis
- 1. Mai 1947
- Insassenzahl
- 12
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Türnitz, [ohne Datum]; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
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Ab Ende Juni 1945 fanden deutschsprachige Vertriebene („sudetendeutsche Flüchtlinge“) in den Baracken des ehemaligen RAD-Lagers in Dobersberg Unterkunft. Wie lange sie dort verblieben, ist unklar.
- Ort
- Dobersberg
- Standort
- Im ehemaligen RAD-Lager
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Ende Juni 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 152f.; Christoph Schadauer, Das Jahr 1945 im politischen Bezirk Waidhofen an der Thaya. 2. Aufl. Horn – Waidhofen/Thaya 1994, S. 229, 288.
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Wahrscheinlich ab August 1945 nutzte die Rote Armee die vor Kriegsende am Rande des Sprinzensteiner Forstes für Flüchtlinge aus dem Osten errichteten rund 100 Erdhütten bzw. -bunker als Wohnlager für sowjetische Besatzungssoldaten.
- Ort
- Dobretshofen I
- Standort
- In den Erdbunkern am Rande des Sprinzensteiner Forstes bei Dobretshofen
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Rohrbach
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Chronik 3 der Volksschule Götzendorf 1942–1982. o. O. [Götzendorf] o. J. [ca. 1982], S. 191; Fritz Winkler, Kriegsende und Besatzungszeit in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung, Grünbach 2001, S. 114.
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Wahrscheinlich im August 1945 quartierte sich die Rote Armee im Barackenlager in Dobretshofen ein, das vor Kriegsende zuerst von rund 200 Personen des „Volkssturms“ und dann von Ungarn als Lager genutzt worden war.
- Ort
- Dobretshofen II
- Standort
- In der Nähe vom „Pernsteiner“ am Waldsaum
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Rohrbach
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Chronik 3 der Volksschule Götzendorf 1942–1982. o. O. [Götzendorf] o. J. [ca. 1982], S. 223f.; Fritz Fellner, Das Mühlviertel 1945. Eine Chronik Tag für Tag. Grünbach 1995, S. 295.
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Das Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten in Dörfl wurde wahrscheinlich Ende Dezember 1945 eröffnet. Die Lagerinsassen wurden zu öffentlichen Arbeiten herangezogen, zudem wurden täglich Arbeitskräfte zum sowjetischen Militärlazarett in Stoob entsandt, solange dieses bestand. Im September 1946 befanden sich zehn Männer und eine Frau im Anhaltelager. Wie lange das Lager bestand, ist unklar, zumindest bis zum Jänner 1947.
- Ort
- Dörfl
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Zwangsarbeitslager Dörfl
Arbeitslager Oberpullendorf
Arbeitslager Dörfl
Anhaltelager Dörfl - Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberpullendorf
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- Wahrscheinlich Ende Dezember 1945
- Bis
- Mindestens Jänner 1947
- Insassenzahl
- 11
- Primärquellen
- BLA, BH Oberpullendorf, 9, Oberpullendorf NS, Schreiben des Zwangsarbeitslagers Dörfl an die Bezirkshauptmannschaft in Oberpullendorf vom 16.2.1946; BLA, LAD/I 185–1949: Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf an die Landeshauptmannschaft für das Burgenland in Eisenstadt, Zl. XI-113/18, Betr.: Lagerwache in Dörfl, Aufstellung vom 2.4.1946, sowie Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf an die Landeshauptmannschaft Burgenland in Eisenstadt, Zl. XI-168/24, Betr.: Lagerwache, Aufstellung vom 24.8.1946; BLA, Lage-, Vorfall- und Informationsberichte, 3, II-1, A/VIII/II/1 Nr. 9, Bezirkshauptmannschaften, Berichte 1945–1948: Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf, Lagebericht für September 1946, Zl. Pr. 169/2 vom 28.9.1946, sowie Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf, Lagebericht für den Monat Jänner 1947, Zl. Pr.-39 vom 26.1.1947.
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Nachdem am 14. Mai 1945 eine Division der Roten Armee in Kefermarkt stationiert worden war, wurden zur Unterkunft der sowjetischen Soldaten im „Triefhaiderholz“ in Dörfl und im „Punkenhoferholz“ in Freidorf Lager errichtet. Sie sollen unter anderem 42 Baracken und einen Pavillon umfasst haben.
- Ort
- Dörfl
- Standort
- Im Wald von Dörfl und Freidorf
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 14. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Gerhard Danner, Kefermarkt. 740 Jahre. 1274–2014. Freistadt 2014, S. 47.
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Ab Ende Mai 1945 kamen bis zu 50.000 deutschsprachige Vertriebene aus Brünn und Südmähren durch Drasenhofen. Die Flüchtlinge „lagerten“ in verschiedenen Teilen der Stadt wie etwa in der Schule, im Pfarrhof oder in Scheunen, die als ad hoc eingerichtete „Auffanglager“ dienten.
- Ort
- Drasenhofen
- Standort
- In verschiedenen Teilen Drasenhofens wie etwa in der Schule oder im Pfarrhof
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Auffanglager
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
Kirche ⓘ Unsichere Quellenlage
Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- Ende Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 194; Anton Schulla, Chronik der Gemeinde Drasenhofen. Drasenhofen 1985, S. 137; Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 115.
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Wahrscheinlich im April 1945 errichtete die sowjetische Besatzungsmacht am Nordrand von Dürnbach ein Durchgangslager bzw. den Sammel- und Filtrationspunkt Nr. 68 für ehemalige Zwangsarbeiter aus dem Osten. Rund 16.000 Russen und Polen sollen durch das Lager geschleust worden sein. Wie lange das Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- Dürnbach I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Sammel- und Filtrationspunkt Nr. 68
- Standort
- Am Nordrand des Ortes
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberwart
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager; Repatriierungslager; Filtrationslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Eventuell April 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 16000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Der Bürgermeister der Gemeinde Dürnbach i. B., November 1957; RGVA, F. 32902, Op. 1, D. 104, Operative Tagesmeldung Nr. 00113 des Stabes des 17. Grenzregiments der Truppen des NKVD, 27.4.1945, S. 175.
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Eventuell schon von April 1945 bis Ende Juni 1945 lagerten im Urbarialwald unweit von Dürnbach rund 20.000 sowjetische Soldaten.
- Ort
- Dürnbach II
- Standort
- Im Urbarialwald
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberwart
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Eventuell April 1945
- Bis
- Ende Juni 1945
- Insassenzahl
- 20000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Der Bürgermeister der Gemeinde Dürnbach i. B., November 1957.
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Spätestens am 16. Mai 1945 nahm die sowjetische Besatzungsmacht in Eberau ein Sammellager in Betrieb, das zur Repatriierung ehemaliger Zwangsarbeiter aus dem Osten diente. Diese lagerten in Wohnhäusern, dem Schloss, der Schule, dem Kindergarten, dem Meierhof, selbst in Weinkellern. Im Juli 1945 sollen etwa 12.000 Ukrainer und Polen im Dorf gewesen sein. Wann das Lager aufgelassen wurde, ist unklar.
- Ort
- Eberau
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Nr. 199
- Standort
- In großen Teilen des Ortes
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Güssing
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager; Repatriierungslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Spätestens 16. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 12000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Volksschulleitung Eberau an die Bezirkshauptmannschaft in Güssing, Zl. 34/1961, Betr.: Kriegsereignisse 1945 vom 1.5.1961.
- Literatur
- Adi Lang, Kriegsende, Besatzungszeit und die Ereignisse von 1956 im Pinkaboden. Regionale Zeitgeschichte zwischen 1944 und 1956 an der Südostgrenze Österreichs. Punitz 2005, S. 168f.; Marktgemeinde Eberau (Hg.), Eberau. Monoyorókerék. Eberau 1991, S. 85.
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Das Eisenstädter Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten wurde wahrscheinlich im November 1945 eröffnet und befand sich in der Neusiedler Straße im Gebäude des ehemaligen Bürgerspitals. Die Insassen – durchschnittlich 160 bis 200 ehemalige NSDAP-Mitglieder, „Illegale“, aber auch Angehörige der Waffen-SS – wurden etwa zu Aufräumungsarbeiten oder Tätigkeiten in der Landwirtschaft, u. a. in den Pferdelagern der Roten Armee, herangezogen. Auch die weiblichen Insassen mussten Zwangsarbeiten wie etwa Straßenreinigen verrichten. Die Kosten für Verpflegung und Lagerverwaltung sowie die Bereitstellung der Unterkunft lagen in den Händen der Gemeinde, für die Einweisung in das Lager waren die Bezirkshauptmannschaft und das Bundespolizeikommissariat zuständig, für die Bewachung die Bundespolizei. Aufgelöst wurde das Lager im September 1946. Ein Teil der Häftlinge wurde mit Zustimmung der russischen Ortskommandantur Eisenstadt an das Bezirksgericht Eisenstadt überstellt, die übrigen wurden entlassen.
- Ort
- Eisenstadt I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Zwangsarbeitslager Eisenstadt
- Standort
- In der Neusiedler Straße im Gebäude des ehemaligen Bürgerspitals
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Statutarstadt Eisenstadt
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- Wahrscheinlich November 1945
- Bis
- September 1946
- Insassenzahl
- 160 ⓘ Durchschnittlich 160 bis 200
- Primärquellen
- BLA, LAD/I–1315–1946, Verständigung des Amtsleiters in Eisenstadt, Zl. 1281, Betr.: Festhaltung im Zwangsarbeitslager vom 23.11.1945; BLA, Lage-, Vorfall- und Informationsberichte, 3, II-1, A/VIII/II/1 Nr. 9, Bezirkshauptmannschaften, Berichte 1945–1948, Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt, Situationsbericht für September 1946 vom 18.9.1946; Amtlich wird mitgeteilt, in: Burgenländische Freiheit vom 30.3.1946, S. 3; Ernte im Burgenland, in: Österreichische Zeitung vom 11.8.1946, S. 4.
- Literatur
- Heribert Artinger, Chronik der Freistadt Rust 1850–1950. Tagebuch der kleinsten Stadt Österreichs mit eigenem Statut. Graz 2002, S. 318f.; Sonja Elisabeth Ivansich, Eisenstadt 1945. Kriegsende und Besatzungszeit. Diplomarbeit. Wien 2002, S. 86ff.
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Laut Zeitzeugenbericht richteten Kinder aus St. Georgen am Leithagebirge in den ersten Monaten der sowjetischen Besatzung im Angergraben ein Lager ein und nach dessen Zerstörung ein zweites im Fuchsgraben. In diesen Lagern haben sich die „Buben“ selbst versorgt, neben organisierten Lebensmitteln wurden auch Depots mit Eiern, Butter, einem Weinfaß und einem geschlachteten Schwein angelegt.
- Ort
- Eisenstadt II
- Standort
- Im damaligen Anger- und Fuchsgraben im Stadtbezirk St. Georgen
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Statutarstadt Eisenstadt
- Lagerkategorien
- Sonderform
- Lagertyp
- Selbstorganisiertes Lager von Kindern
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, im Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Dorfblick St. Georgen – Verein zur Aufarbeitung des dörflichen Lebens gestern, heute und morgen (Hg.), St. Georgen – Geschichte und Geschichten. Dorfchronik. St. Georgen 2000, S. 133.
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Das von der sowjetischen Besatzungsmacht errichtete Kriegsgefangenenlager für ehemalige Wehrmachts- und SS-Angehörige in Enzesfeld bestand zumindest von Februar bis April 1946 und verzeichnete rund 100 Insassen.
- Ort
- Enzesfeld
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mindestens Februar 1946
- Bis
- Mindestens 18. April 1946
- Insassenzahl
- 100
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4: Schreiben des Gendarmeriekommandos für Niederösterreich an die niederösterreichische Landesregierung in Wien, Situationsbericht für die Zeit vom 1. bis 15. März 1946 vom 16.3.1946, sowie Schreiben des Landesgendarmeriekommandos für Niederösterreich an die Niederösterreichische Landesregierung in Wien, Situationsbericht für die Zeit vom 1. bis 15. April 1946 vom 18.4.1946.
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Eschelberg
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Urfahr-Umgebung, Oberösterreich (Mühlviertel)
Im November 1945 wurden 18 Zimmer des Schlosses Eschelberg als Lager für 189 Flüchtlinge (vorwiegend „Reichsdeutsche“) genutzt. Im Februar 1947 befanden sich noch 90 Personen im Schloss, die vom österreichischen Staat Fürsorge beanspruchten und bis dahin nicht hatten repatriiert werden können. Neben Evakuierten aus Breslau waren darunter auch deutschsprachige Vertriebene. Das von der Gemeinde St. Gotthard verwaltete Lager, das spätestens ab 1949 als Fürsorgelager geführt wurde, bestand noch bis 30. November 1951: Zuletzt standen 15 Räume in drei Stockwerken für 67 Personen zur Verfügung. Die „reichsdeutschen“ Familien wurden schließlich im Oktober 1951 in ein DP-Lager nach Enns und die „volksdeutschen“ in ein solches in Steyr umgesiedelt.
- Ort
- Eschelberg
- Standort
- Im Schloss Eschelberg
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Urfahr-Umgebung
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Wahrscheinlich November 1945
- Bis
- 30. November 1951
- Insassenzahl
- 189
- Primärquellen
- OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 139: Protokoll über die Sitzung des Ausschusses am 14.11.1945, sowie Protokoll über die Sitzung des Ausschusses am 11.1.1946; OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 140, Protokoll über die Sitzung des Ausschusses der Zivilverwaltung Mühlviertel am 19.2.1947; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 12, Schreiben der Zivilverwaltung Mühlviertel – Umsiedlung an das Bundesministerium für Inneres, Abteilung 12/U, Zl. Ums. – 15/59 – 1949, Betr.: Problem der Volksdeutschen vom 19.7.1949; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 118: Schreiben der Zivilverwaltung Mühlviertel – Umsiedlung – an das Bundesministerium für Inneres Abteilung 12 U, Zl. Ums. – 6/29 – 1951, Betr.: Auflösung bezw. Umsiedlung des Flüchtlingslagers Eschelberg nach Enns und Steyr vom 31.10.1951, sowie Schreiben der Forst- und Güterdirektion Auhof in Urfahr an die Zivilverwaltung für das Mühlviertel, Betr.: Flüchtlingsfürsorgeheim Schloss Eschelberg vom 28.5.1952.
- Literatur
- Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 280.
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Von 8. Mai 1945 bis Mitte des Jahres 1946 nutzte die Rote Armee die nicht zerstörten Teile der ursprünglich 100 Holzbaracken des 1938 von der deutschen Wehrmacht gebauten Barackenlagers des Flughafens (Fliegerhorstes) Fels am Wagram. Bei ihrem Abzug demontierten die sowjetischen Truppen einen Großteil der Baracken, den Rest der Bauteile nutzte die örtliche Bevölkerung zum Wiederaufbau der Region.
- Ort
- Fels am Wagram
- Standort
- Nördlich von Fels
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Tulln
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 8. Mai 1945
- Bis
- Mitte des Jahres 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Marktgemeinde Fels am Wagram – Christian Bauer (Hg.), Fels am Wagram. Eine Chronik. Fels am Wagram 2017, S. 114.
-
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden im Jahr 1945 insgesamt 100.000 Flüchtlinge durch die Stadt Freistadt und ihre – laut Merl – neun errichteten Flüchtlingslager geschleust. Eines der wenigen dieser Flüchtlingslager, die sich identifizieren ließen, war jenes im damaligen Konvikt (Kreishaus), das mindestens im Juni 1945 bestand.
- Ort
- Freistadt I
- Standort
- Im damaligen Konvikt (Kreishaus)
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Juni 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 103; Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 112f.
-
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden im Jahr 1945 insgesamt 100.000 Flüchtlinge durch die Stadt Freistadt und ihre – laut Merl – neun errichteten Flüchtlingslager geschleust. Eines der wenigen dieser Flüchtlingslager, die sich identifizieren ließen, war das sogenannte Friedhofberg-Lager, das 4.000 Flüchtlinge aufnehmen konnte und mindestens im Juni 1945 bestand.
- Ort
- Freistadt II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Friedhofberg-Lager
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Juni 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Kapazität für 4.000 Personen
- Primärquellen
- OÖLA, BH Freistadt, Sch. 760, Umsiedlung, Abt. Ums 1944–1952, Erlässe, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Freistadt, Gesundheitsamt an die Landeshauptmannschaft, Gesundheitsabteilung in Linz-Don., Zl. VI X II 1–1945, Gegenstand: Monatliche Sanitätsberichte vom 30. Juni 1945.
- Literatur
- Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 112f.
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden im Jahr 1945 insgesamt 100.000 Flüchtlinge durch die Stadt Freistadt und ihre – laut Merl – neun errichteten Flüchtlingslager geschleust. Eines der wenigen dieser Flüchtlingslager, die sich lokalisieren ließen, war in zwei Stuben einer ehemaligen Schülerheimbaracke hinter dem Gebäude des Staatsgymnasiums untergebracht. Bereits vor Kriegsende, seit Oktober 1944 (oder Februar 1945), hatte dort ein Flüchtlingslager bestanden, das der Stadtgemeinde Freistadt unterstand. Im Mai 1946 war es das einzige noch verbliebene Flüchtlingslager in Freistadt, in dem 42 Personen – „Reichsdeutsche“, meist Schlesier – untergebracht waren, die einen Unkostenbeitrag zu zahlen hatten. Die sanitären Verhältnisse wurden wegen des Vorhandenseins von Ungeziefer als schlecht beschrieben. Mit 31. Dezember 1949 wurde das Lager aufgelöst, die Insassen gingen Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft ein.
- Ort
- Freistadt III
- Standort
- In zwei Stuben einer ehemaligen Schülerheimbaracke hinter dem Gebäude des Staatsgymnasiums (heute: BG/BRG Freistadt, Zemannstraße 4, 4240 Freistadt)
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- 1. Oktober 1944 ⓘ An anderer Stelle: 1. Februar 1945
- Bis
- 31. Dezember 1949
- Insassenzahl
- 42
- Primärquellen
- OÖLA, BH Freistadt, Sch. 754, Umsiedlung, Abt. 10 1946, Z. 123, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Freistadt an die Zivilverwaltung Mühlviertel in Urfahr, Betr.: Umsiedlung, Flüchtlingslager vom 10.5.1946; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 87, Zivilverwaltung Mühlviertel, Lagerstandsmeldung vom 16.1.1950; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 113: Wohnlager in Ober-Österreich Nord (Mühlviertel), Stand vom 1.5.1948, sowie Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Freistadt an die Zivilverwaltung Mühlviertel, Zl. III a Fl. – Kn., Betr.: Flüchtlingslager Freistadt (Gymnasium) – Lagerbericht vom 19.5.1948.
-
Laut Zeitzeugenbericht soll sich in der Nähe von Friedreichs nach Kriegsende ein Lager der Roten Armee befunden haben, in dem Tausende sowjetische Soldaten untergebracht waren.
- Ort
- Friedreichs
- Standort
- In der Nähe von Friedreichs
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 3.000 ⓘ Anzahl unspezifiziert: Tausende
- Literatur
- Wilhelm Romeder, Das Jahr 1945 in Weitra und Umgebung – Ereignisse, Erlebnisse, Schicksale. 2., erw. Aufl. Horn – Wien 2003, S. 178.
-
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich auf dem Umberg in Gaming ein großes Lager der Roten Armee. Die insgesamt rund 2.500 Besatzungssoldaten lagerten für mehrere Jahre auch in Großgaming und in Privathäusern.
- Ort
- Gaming
- Standort
- Auf dem Umberg
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar, mehrere Jahre
- Insassenzahl
- 2500
- Literatur
- Werner Tippelt, Gaming. Eine kleine Orts-Chronik. Überarb. und aktualisiert von Christa Bauer. Gaming 2007, S. 33f.
-
Das Arbeits- bzw. Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Gänserndorf bestand zumindest von Februar 1946 bis Februar 1947. Ende Mai 1946 wurden dort 60 Personen angehalten.
- Ort
- Gänserndorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gänserndorf
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Februar 1946
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 60
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben der Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich an die Landeshauptmannschaft für NÖ in Wien, Zl. 6/8 SD, [Februar 1946]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben des Sicherheitsdirektors an die Landeshauptmannschaft Niederösterreich, Zl. 6/23 SD, 3. [sic!] Wochenbericht (Mai) vom 31.5.1946; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Laut Zeitzeugenbericht Hinweis auf ein Lager der Roten Armee in Gimpering bei Zarnsdorf im Bereich des Waldes nach Kriegsende.
- Ort
- Gimpering (Zarnsdorf)
- Standort
- Beim Wald von Gimpering
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 5000
- Literatur
- Franz Wiesenhofer, Verdrängt, nicht vergessen. Zeitzeugenberichte über den Bezirk Scheibbs 1926–1955. Band 2. Purgstall 2015, S. 96.
-
Die Stadt Gmünd war von der Flüchtlingsbewegung der deutschsprachigen Vertriebenen aus der Tschechoslowakei besonders betroffen. Nach der Besetzung des Stadtteils Gmünd III (heute: České Velenice) durch tschechische Partisanen um den 24. Mai 1945 zogen in den folgenden Monaten fast 100.000 Heimatlose durch Gmünd. Von den in dieser Zeit entstandenen zahlreichen Flüchtlingslagern bzw. -unterkünften, die eher auf eine kurze Verweildauer ausgelegt waren, können heute eindeutig identifiziert werden: die Baracken des ehemaligen RAD-Lagers, der Pfarrhof inklusive Stall, Scheune und Dachboden, der Stadtbahnhof und dessen Umgebung bzw. Wiesen sowie das Schloss. Zudem wird von weiteren Flüchtlingslagern berichtet, etwa in leeren Fabrikshallen oder leer stehenden Baracken, auch ein riesiges Feldlager habe es gegeben. Zur Linderung des Flüchtlingselends wurde eine Großküche mit vier Kesseln eingerichtet und wurden bis zu 4.000 Portionen täglich ausgegeben. Im Verlauf des Jahres 1945 entspannte sich die Situation, indem einerseits Tausend Vertriebene per Bahn nach Wien oder Deutschland oder in andere Flüchtlingslager wie das Schloss in Weitra gebracht wurden.
- Ort
- Gmünd I
- Standort
- In verschiedenen Teilen der Stadt
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Privat
Kirche
Niederösterreichische Behörde - Von
- 24. Mai 1945
- Bis
- Unklar, im Lauf des Jahres 1945
- Insassenzahl
- Unklar ⓘ Insgesamt einige Zehntausend auf verschiedene Lager verteilt
- Primärquellen
- StA G, Chronik Pfarre Gmünd 1830–1968; StA G, Schreiben des Bürgermeisters der Stadt Gmünd – Stadtpolizeiamt, gez. Polizeiamtsleiter Hermann, an das Staatsamt für Inneres in Wien, Betr.: Übersichtsbericht über die Tätigkeit der Bezirkspolizei des Bezirkes Gmünd vom 20.8.1945; Zur Flüchtlingsfrage, in: Waldviertler Heimatblatt vom 30.8.1945, S. 1–2; Franz Kotrba, Jahrgang 1931, persönliches Interview, durchgeführt von Anne Unterwurzacher, Gmünd, 24.5.2023.
- Literatur
- Manfred Dacho, Die Stadt Gmünd in der Zweiten Republik. Gmünd 1988, S. 19–22; Daniel Lohninger (Hg.), Gmünd. Chronik einer Stadt. Gmünd 2008, S. 325ff.; Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 95f.
-
Aufgrund dringlicher Hilferufe wurde am Grenzbahnhof Gmünd eine Bahnhofsmission eingerichtet. Diese wurde nach zweijähriger Tätigkeit mit 1. Juli 1949 mangels Frequentierung jedoch wieder aufgelassen.
- Ort
- Gmünd II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Bahnhofsmission Gmünd
- Standort
- Grenzbahnhof Gmünd
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Sonderform
- Betreiber
- Kirche
- Von
- Vermutlich Juli 1947
- Bis
- 1. Juli 1949
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt 208 AR nach RG 1949 F-Z A2 6, Flüchtlingsfürsorge, Protokoll über die am 25. und 26. Oktober in Wien stattgefundene Tagung für Mädchenschutz und Bahnhofsmission, S. 24.
- Literatur
- Silvia Steiner, Bahnhofssozialdienst im Wandel der Zeit. Eine Dispositivanalyse. Dissertation. Innsbruck 2013, S. 171.
-
Göpfritz an der Wild
Lager für Kriegsgefangene; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Zwettl, Niederösterreich
Wahrscheinlich nach dem 9. Mai 1945 dürfte sich in Göpfritz an der Wild ein Kriegsgefangenenlager der Sowjets befunden haben. Über Dauer, Ort und Insassenzahl sind keine näheren Informationen bekannt. Eventuell könnte sich das Lager in der ehemaligen Bandfabrik Emil Hirsch befunden haben, die von den sowjetischen Besatzungstruppen nach Kriegsende beschlagnahmt und bis 1955 benützt wurde.
- Ort
- Göpfritz an der Wild
- Standort
- Eventuell in der ehemaligen Bandfabrik Emil Hirsch
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten ⓘ Unsichere Quellenlage - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Göpfritz a. d. Wild, [ohne Datum]; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1; Kriegsgefangene, Auskunft über Verbleiben, in: Österreichische Volksstimme vom 20.9.1945, S. 4.
-
Von dem an der Straßenkreuzung bei Götschka eventuell im Mai 1945 errichteten großen Flüchtlingsfreilager ist wenig bekannt – außer, dass dort Hunger herrschte und aufgrund der schlechten sanitären Verhältnisse Seuchengefahr bestand.
- Ort
- Götschka
- Standort
- Bei der Straßenkreuzung bei Götschka
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Unklar, eventuell im Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 50.
-
Götzendorf an der Leitha
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Bruck an der Leitha, Niederösterreich
Das dem Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKVD) der UdSSR unterstehende Überprüfungslager Nr. 306 in Götzendorf – in russischen Quellen oft als „Hetzendorf“ transkribiert – bestand wahrscheinlich von April 1945 bis April 1946. Das Sammel-, Repatriierungs- und Filtrationslager war in den vor Ende des Zweiten Weltkriegs nicht fertiggestellten Wehrmachtsanlagen bei Götzendorf (heutige Wallenstein-Kaserne) untergebracht. Ursprünglich als Vergrößerung des Truppenübungsplatzes Bruckneudorf gedacht, war darin ab 1943 ein Reservelazarett (ab Oktober 1944 als Kriegs- bzw. Feldlazarett geführt) stationiert gewesen. Nachdem die große Anlage mit mehr als 40 Objekten noch vor der Besetzung Götzendorfs am 4. April 1945 geräumt worden war, dürfte die Rote Armee um Mitte April 1945 das Lager 306 für insgesamt rund 15.000 bis 20.000 ehemalige Zwangsarbeiter und ehemalige Kriegsgefangene (auch Offiziere) eingerichtet haben; es soll mehr als ein Jahr bestanden haben. Ein Zeitzeuge, der im Lager Wache versehen hatte, berichtete, dass die Belegung zwischen 500 und 1.500 Personen geschwankt sei und gegen Ende nur noch Zivilisten, Frauen und Männer, teilweise Familien mit Kindern, im Lager gewesen seien.
- Ort
- Götzendorf an der Leitha
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Überprüfungslager Nr. 306
- Standort
- In der heutigen Wallenstein-Kaserne (Militärsiedlung Sommerein, 2434 Götzendorf)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Bruck an der Leitha
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Überprüfungslager; Repatriierungslager; Filtrationslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Eventuell Mitte April 1945
- Bis
- Eventuell April 1946
- Insassenzahl
- 20.000 ⓘ Insgesamt zwischen 15.000 und 20.000
- Primärquellen
- GARF, F. 9408, Op.1, D. 16, Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskommission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Östlich) Oberleutnant Genosse Volodin, № 2/90 Geheimsache, Exemplar № 3 vom 20.7.1945; GARF, F. 9408, Op. 1, D. 21, Auskunft über die Verfügbarkeit und die Lage von Lagern, Sammel- und Übergabepunkten für repatriierte Sowjetbürger nach Frontlinien vom stellvertretenden Leiter der Abteilung „F“ des NKVD der UdSSR, Staatskommissar für Sicherheit Zapevalin vom 26.6.1945; GARF, F. 9408, Op. 1, D. 26, Schreiben des Amts für Repatriierungsangelegenheiten des Kommissars des Rates der Volkskommissare der UdSSR, Abteilung – 4 Bau, an Oberstleutnant Genosse Mayorov, Stellvertretender Leiter der Abteilung für Überprüfungs- und Filtrationslager der NKVD der UdSSR, № 40 vom 12.1.1946; NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 1, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich, Aktenvermerk über meine Dienstreise am 22.8.45 nach Bruck a/Leitha, Zl. 861/5 vom 22.8.1945.
- Literatur
- Josef Fabian – Alois Gehart, Götzendorf – Pischelsdorf. Kaserne, Flughafen, Lazarett, Bahn und Post, Jagd, Sicherheits- und Sanitätswesen, Leithabaulichkeiten. Götzendorf 2006; Helmuth Feigl, Geschichte des Marktes und der Herrschaft Trautmannsdorf an der Leitha. Horn 1974, S. 217; Berija erreichte „Filtration“ von Stalin, Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit, http://www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/index_main9e7b.html?cbereich=4&cthema=345&carticle=630&fromlist=1; Poresh Juri Reingoldowitsch, Erinnerungen, I Remember, https://iremember.ru/memoirs/pekhotintsi/poresh-uriy-reyngoldovich/; Wallenstein-Kaserne, in: Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/wallenstein-kaserne.
-
Laut Zeitzeugenbericht Hinweis auf ein Lager der Roten Armee mit etwa 2.000 Personen in Grafenmühl nach Kriegsende.
- Ort
- Grafenmühl
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich nach dem 8. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 2000
- Literatur
- Franz Wiesenhofer, Verdrängt, nicht vergessen. Zeitzeugenberichte über den Bezirk Scheibbs 1926–1955. Band 2. Purgstall 2015, S. 109.
-
Das Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten in Grein bestand ab 31. August 1945 und befand sich im Haus Grein Nr. 67. Die Insassen – etwa 15 bis 20 Personen – kamen für Ziegelausbau- und Holzarbeiten zum Einsatz. Gegen Mitte März 1946 wurde das Lager aufgelassen, die Häftlinge wurden in das Arbeitslager Gründberg überstellt.
- Ort
- Grein
- Standort
- Im damaligen Haus Grein Nr. 67
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Mindestens 31. August 1945
- Bis
- Mitte März 1946
- Insassenzahl
- 15 ⓘ Etwa 15 bis 20
- Primärquellen
- OÖLA, BH Perg, Sch. 144, Politisches Referat 1945: Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Perg an die Herren Gendarmeriepostenkommandanten in Mauthausen, Perg und Grein, Betr.: NS-Arbeitslager vom 15.9.1945, sowie Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Grein an die Bezirkshauptmannschaft in Perg, Zl. E. Nr. 408, Betr.: Bademöglichkeit für die N.S. Lagerinsassen vom 15.10.1945, sowie Schreiben des Politischen Referats an den Herrn Bezirkshauptmann, Betr.: Zwangsarbeitslager Perg und Grein vom 29.11.1945; OÖLA, BH Perg, Sch. 147, Politisches Referat 1946, Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Grein an die Bezirkshauptmannschaft – Politisches Referat in Perg, Zl. E. Nr. 332, Betr.: NS-Zwangsarbeitslager Grein, Auflösung und Überstellung der Häftlinge nach Gründberg vom 17.3.1946.
-
In der Ortschaft Grub bei Walchshof errichtete die Rote Armee wahrscheinlich im Mai 1945 ein Lager für rund 16.000 sowjetische Soldaten.
- Ort
- Grub
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich im Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 16000
- Primärquellen
- AMGL, Gemeindechronik Lasberg. Unpubliziertes PDF. Abgeschrieben von Rosa Hennebichler 2010, S. 157.
- Literatur
- Johann Blöchl, Meine Lebenserinnerungen. Linz o. J. , S. 140, 151f.; Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 11; Franz Leitner, Große Not in Kriegszeiten, in: Franz Leitner (Hg.), Daheim in Lasberg. 500 Jahre Markterhebung 1510–2010. Freistadt 2009, S. 148; Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 51.
-
Gusen
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für ehemalige Repressierte; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Perg, Oberösterreich (Mühlviertel)
Die drei Lager des Konzentrationslagers Gusen – eines Außenlagers des KZ Mauthausen – wurden am 5. Mai 1945 von US-Soldaten befreit, die das Lager Gusen II bald darauf wegen Seuchengefahr niederbrannten. Von 28. Juli 1945 bis 15. Juni 1946 nutzte die Rote Armee Gusen I als Lager für sowjetische Soldaten, eine Zeitlang auch zur Unterbringung von 500 Flüchtlingen und 2.000 ehemaligen sowjetischen Zwangsarbeitern. Nachdem Gusen I ab Mitte Juni 1946 unbewohnt und ungenutzt war, verschwand das ehemalige Lager durch Plünderung, Abriss und Veräußerung des Lagermaterials schnell aus dem Landschaftsbild. Nach 1955 wurde das Gelände für den Siedlungsbau genutzt.
- Ort
- Gusen
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Gusen I
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für ehemalige Repressierte
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 28. Juli 1945
- Bis
- 15. Juni 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Christian Dürr, „Spuren – Fragmente – Rekonstruktionen“. Die neue Dauerausstellung im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Gusen, in: Gedenkstättenrundbrief 131 (6/2006), S. 8; Fritz Fellner, Das Mühlviertel 1945. Eine Chronik Tag für Tag. Grünbach 1995, S. 269; Anna Opitz, Nachgeschichte des Konzentrationslagers Gusen. Der Weg zur Gedenkstätte. Diplomarbeit. Wien 2015, S. 52ff.; Bertrand Perz, Gusen I und II, in: Wolfgang Benz – Barbara Distel, Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 4: Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück. München 2006, S. 378.
-
Das Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Güssing wurde auf Verlangen der sowjetischen Besatzungsmacht gegen Ende Oktober 1945 errichtet. Als Standort des Lagers dienten die Räumlichkeiten des Batthyányschen Schüttbodens (Granarium), in denen während des Zweiten Weltkriegs Kriegsgefangene untergebracht waren. Die Leitung und Bewachung des Lagers wurde im Dezember 1945 dem Bezirks-Gendarmeriekommando übertragen. Neben ehemaligen Nationalsozialisten – am 15. Mai 1946 56 Männer und vier Frauen – wurden auch kriminelle Häftlinge in das Lager eingeliefert. Die Kosten des Anhaltelagers Güssing wurden vom Entgelt der durch die Häftlinge geleisteten Arbeit bestritten. Am 10. Mai 1947 ordnete die Bezirkshauptmannschaft die Auflassung und Schließung des Lagers und die Entlassung der Inhaftierten an.
- Ort
- Güssing
- Standort
- In den Räumlichkeiten des Batthyányschen Schüttbodens
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Güssing
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- Mindestens 31. Oktober 1945
- Bis
- 10. Mai 1947
- Insassenzahl
- 60
- Primärquellen
- BLA, BH Güssing, 3.) A-Akte, Jg. 1943–46, 1–300: Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Güssing an den Sicherheitsdirektor für das Burgenland, Zl. 61/1945, Betr.: Situationsbericht für Oktober 1945 vom 26.11.1945, sowie Bezirksgendarmeriekommando Güssing, Situationsbericht für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1946; BLA, Mappe LAD/I 185–1949, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Güssing an die Burgenländische Landeshauptmannschaft in Eisenstadt, Zl. A–913/7–1946, Betr.: Anhaltelager – Kosten vom 15.11.1946.
- Literatur
- Paul Hajszányi, Bilder-Chronik der Stadt Güssing. 1870 bis 1970. Güssing 1990, S. 387.
-
Das Arbeitslager in Hainfeld bestand zumindest im Februar 1947, als dort 38 ehemalige Nationalsozialisten angehalten wurden. Weitere Informationen, etwa zu Standort oder Betreiber, sind nicht bekannt.
- Ort
- Hainfeld
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Lilienfeld
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens 17. Februar 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 38
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
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Halbturn
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Neusiedl am See, Burgenland
Ab dem 4. April 1945 lagerten in verschiedenen Teilen Halbturns – in Häusern, Ställen, Schuppen und Scheunen – ein paar Wochen lang rund 10.000 ehemalige Zwangsarbeiter aus dem Osten und ehemalige Kriegsgefangene, die unter anderem aus dem Lager Kaisersteinbruch kamen.
- Ort
- Halbturn
- Standort
- In verschiedenen Teilen Halbturns
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Neusiedl am See
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene - Lagertyp
- Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
Privat - Von
- Nach dem 4. April 1945
- Bis
- Mai 1945
- Insassenzahl
- 10000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Schreiben des Gemeindeamts Halbturn an die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See, Zl. 159/1960, Betr.: Berichte der Gemeinden über die Ereignisse 1945–1956 vom 16.7.1960.
- Literatur
- Herbert Brettl, „Eine Kartoffel ist so selten wie ein Maria-Theresien-Taler …“ – Der Bezirk Neusiedl am See im Jahre 1945, in: befreien – besetzen – bestehen. Das Burgenland von 1945–1955. Tagungsband des Symposions des Burgenländischen Landesarchivs vom 7./8. April 2005. Eisenstadt 2005, S. 24; Herbert Brettl, Halbturn im Wandel der Zeiten. Halbturn 1999, S. 187.
-
Anfang April 1945 errichtete die Rote Armee auf den Herrschaftswiesen von Hammerteich – zwischen Furt und Jägerhaus – ein Zeltlager. Jenseits der Güns wurden zudem Verpflegs- und Küchenbaracken erbaut, wo auch Rinder und Schweine geschlachtet wurden; auf den Hauswiesen gab es eine Badebaracke. Insgesamt dürften im Gemeindebereich – in Zollhäusern, Quartieren und im Lager – 500 bis 600 Soldaten gewohnt haben. Spätestens Anfang November 1945 wurde das Lager verlassen.
- Ort
- Hammerteich
- Standort
- Auf den damaligen Herrschaftswiesen
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberpullendorf
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Anfang April 1945
- Bis
- Maximal Anfang November 1945
- Insassenzahl
- 600 ⓘ 500 bis 600
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeindeamt Hammerteich, Berichte der Gemeinden über die Ereignisse 1945 bis 1956, Zl. I–39/6–1961, [ohne Datum].
-
Die KZ Mauthausen-Außenstelle Hinterbrühl wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von den bzw. im Auftrag der Sowjets als Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten benutzt. Das Lager bestand bis Ende 1946, die Frauenabteilung nur bis Dezember 1945.
- Ort
- Hinterbrühl
- Standort
- Im ehemaligen Außenlager des KZ-Mauthausen (Johannesstraße 16–32, 2371 Hinterbrühl)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Unklar, nach dem 8. Mai 1945
- Bis
- Ende des Jahres 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- Schriftliche Auskunft Marktgemeinde Hinterbrühl Bürgerservice / Archiv vom 29.11.2022.
- Literatur
- KZ-Außenlager Hinterbrühl, Mauthausen-Guides, https://www.mauthausen-guides.at/aussenlager/kz-aussenlager-hinterbruehl
-
Hinweis auf ein Auffanglager für ehemalige Zwangsarbeiter in Hirm im Sommer 1945.
- Ort
- Hirm
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Mattersburg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Sammellager; Auffanglager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Hermann Krenn, Der „Umbruch“. Das mittlere und nördliche Burgenland 1944–1946. Dissertation. Wien 1991, S. 229.
-
Das Arbeitslager Hollabrunn bestand zumindest von Februar 1946 bis Februar 1947, als dort 63 Insassen verzeichnet wurden.
- Ort
- Hollabrunn I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Hollabrunn
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Hollabrunn
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Februar 1946
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 63
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben der Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich an die Landeshauptmannschaft für NÖ in Wien, Zl. 6/8 SD, [Februar 1946]; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Hinweise auf ein Lager für rund 1.000 deutschsprachige Vertriebene aus dem südmährischen Raum sowie 500 „Reichsdeutsche“ im ehemaligen Oberhollabrunn im Sommer 1945.
- Ort
- Hollabrunn II
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Hollabrunn
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Unklar, eventuell Ende Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 1500
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 4, Amtserinnerung vom 20.9.1945; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Schreiben des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1 an den Bürgermeister der Stadt Wien, Betr.: Flüchtlingsfürsorge, Zl. X/I – III 105/45 vom 28.7.1945.
- Literatur
- Klaus-Dieter Mulley, Befreiung und Besatzung. Aspekte sowjetischer Besatzung in Niederösterreich 1945–1948, in: Alfred Ableitinger – Sigfried Beer – Eduard G. Staudinger (Hg.), Österreich unter alliierter Besatzung 1945–1955. Wien [u. a.] 1998, S. 384.
-
Nachdem die Rote Armee am 9. Mai 1945 in Horn einmarschiert war, errichtete sie in der damaligen Albrecht-, heutigen Radetzky-Kaserne ein Kriegsgefangenenlager, in dem in der Folge 2.000 bis 3.000 ehemalige Wehrmachtsangehörige gefangen gehalten wurden. Das Lager verfügte über mehrere Außenstellen. So beschlagnahmten die Sowjets etwa 15 Häuser entlang der Riedenburgerstraße, die zur Kaserne führte, und das Viertel um die Kaserne wurde hermetisch abgeriegelt; erst ein Jahr später konnten die Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Auch in den Baracken beim Horner Krankenhaus wurden deutsche Kriegsgefangene untergebracht; nach Auflösung des Gefangenenlagers zogen sowjetische Soldaten in die Baracken. Der Zivilbevölkerung Horns war jeglicher Kontakt mit den Kriegsgefangenen, auch jenen im Konvikt, bei Androhung von Haft streng untersagt. Ein Zeitzeuge schilderte, dass die Kriegsgefangenen in den ehemaligen Fahrzeughallen der Albrecht-Kaserne untergebracht gewesen und die arbeitstauglichen Insassen nach und nach in die Sowjetunion verbracht worden seien. Im Juli 1945 begann schließlich die Entlassung österreichischer Kriegsgefangener und verletzter „Reichsdeutscher“ aus der Kaserne. Das Kriegsgefangenenlager Horn dürfte im Herbst 1945 aufgelöst worden sein.
- Ort
- Horn I
- Standort
- In der damaligen Albrecht-, heutigen Radetzky-Kaserne (Riedenburgstraße 38, 3580 Horn)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- Herbst 1945
- Insassenzahl
- 3.000 ⓘ 2.000 bis 3.000
- Primärquellen
- StA H: Horn unter sowjetischer Besatzung 1945–1955, Kriegsgefangenen-Listen, sowie Öffentliche Ordnung und Sicherheit, Verlautbarung des Bürgermeisters von Horn (gez. Weinmann e. h.) vom 24.6.1945, sowie Chronik des Gendarmeriepostens Horn, Meldung über die Vorfälle 1945–1949; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u.a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 466; Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 99, S. 142; Erich Rabl, Horn 1945: Kriegsende und russische Besatzung; in: JB Gymn. Horn 107 (1985), S. 9; Erich Rabl, „Horn unter sowjetischer Besatzung“. Ein Augenzeugenbericht des Russisch-Dolmetschers Friedrich Süßmann, in: Horner Kalender 114 (1984), S. 34f.; Günter Warnecke, Ein denkwürdiger Erholungsaufenthalt in Horn im Sommer 1945, in: Horner Kalender 140 (2011), S. 51–64; Radetzky-Kaserne, Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/radetzky-kaserne
-
Ab Frühsommer 1945 befanden sich im Horner Stadtgebiet mehrere Flüchtlingslager, hauptsächlich für deutschsprachige Vertriebene aus der Tschechoslowakei („Sudetendeutsche“). Die Angaben über die Insassenzahl schwanken zwischen 500 bis 600 und bis zu 2.000 Personen. Die Flüchtlinge waren etwa in der Hauptschule, im Katholischen Vereinshaus, in den Baracken beim Krankenhaus in der Feldgasse, in den sogenannten Steinerbaracken in der Zwettler Straße, im „Adlerhaus“ in der Wiener Straße 39, in Privathäusern und am längsten im Gasthaus Graf beim Bahnhof untergebracht. Das Ansteigen der Horner Bevölkerung um mehr als das Doppelte – neben den Flüchtlingen waren auch sowjetische Besatzungssoldaten und Kriegsgefangene vor Ort – sowie die anhaltende Trockenheit brachten Probleme mit der Trinkwasserversorgung mit sich. Gegen Jahresende 1945 bzw. im Frühjahr 1946 wurde ein Großteil der Flüchtlinge aus dem Bezirk Horn, insgesamt bis zu 10.000 Personen, nach Deutschland verbracht.
- Ort
- Horn II
- Standort
- In mehreren Teilen der Stadt Horn
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
Privat
Kirche - Von
- Frühsommer 1945
- Bis
- Frühjahr 1946
- Insassenzahl
- 2.000 ⓘ Unsichere Quellenlage, 500 bis 600 bzw. bis zu 2.000
- Primärquellen
- NÖLA, Karton LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 1, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich, Aktenvermerk über meine Dienstfahrt am 17. August 1945 nach Krems, Horn und Waidhofen a. Thaya vom 19.8.1945; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Der Sicherheitsdirektor (gez. Dr. Baier), 1. Wochenbericht (März), Zl. 6/11 SD, [ohne Datum]; StA H, Chronik des Gendarmeriepostens Horn, Meldung über die Vorfälle 1945–1949.
- Literatur
- Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 134ff.; Erich Rabl, Horn 1945: Kriegsende und russische Besatzung; in: JB Gymn. Horn 107 (1985), S. 9.
-
Wahrscheinlich im Sommer 1945 waren im ehemaligen RAD-Lager in Irnfritz deutschsprachige Vertriebene („Iglauer“) untergebracht.
- Ort
- Irnfritz
- Standort
- Im ehemaligen RAD-Lager
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Wahrscheinlich Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 194.
-
Das am 22. Dezember 1945 in der ehemaligen Lederfabrik in Jennersdorf von der Bezirkshauptmannschaft errichtete Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten bestand bis Ende November 1946. Die Insassen – im Juli 1946 wurden 15 Personen verzeichnet – kamen bei Aufräumungs-, Wiederinstandsetzungs-, Feld-, Wald- oder Gemeinschaftsarbeiten in den umliegenden Ortsgemeinden zum Einsatz. Für die Kosten an Verpflegung, Bewachung und Miete mussten die Häftlinge selbst aufkommen.
- Ort
- Jennersdorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Zwangsarbeitslager Jennersdorf
- Standort
- In der ehemaligen Lederfabrik
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Jennersdorf
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- 22. Dezember 1945
- Bis
- Ende November 1946
- Insassenzahl
- 15
- Primärquellen
- AMGN, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf an alle Gemeindeämter des Verw.Bez. Jennersdorf, Zl. A-288/2/45, Betr: Zwangsarbeitslager Jennersdorf, Arbeitseinsatz, vom 31.12.1945; BLA, Lage- Vorfall- und Informationsberichte, 1, A/VIII-14, I-1-3, SD Wochenberichte 1946: Die Sicherheitsdirektion für das Burgenland, Situationsbericht für den Monat Juli 1946, Zl. SD 58-28/46 vom 8.8.1946, sowie Die Sicherheitsdirektion für das Burgenland, Lagebericht für den Monat November 1946, Zl. SD Res 46 [sic?]/46 vom 3.12.1946; BLA, LAD/I 185–1949, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf an die Landeshauptmannschaft Burgenland in Eisenstadt, Zl. A–682/3/46, Betr.: Anhaltelager – Kostenaufwand vom 15.11.1946.
- Literatur
- Friedrich Karl, Jennersdorf. Portrait einer Grenzstadt. Jennersdorf o. J. [1977], S. 407.
-
Das Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in der Ziegelofenstraße 17 in Klosterneuburg, das damals noch zum 26. Bezirk Groß-Wiens gehörte, wurde zwischen Ende Mai und Juli 1945 ohne gesetzliche Grundlage von der Staatspolizei in Wien errichtet. Das Lager war dem Kommando der sowjetischen Besatzungsmacht unterstellt, die Polizeidirektion Wien hatte aber die Bewachung zu stellen und musste die Kosten für die Lagerverwaltung bestreiten. Offiziell aufgelöst wurde das Lager am 23. November 1949.
- Ort
- Klosterneuburg
- Standort
- In der Ziegelofengasse 17, 3400 Klosterneuburg
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Tulln
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Zwischen Ende Mai und Juli 1945
- Bis
- 23. November 1949
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Ulrike Wetz, Geschichte der Wiener Polizeidirektion vom Jahre 1945 bis zum Jahre 1955 mit Berücksichtigung der Zeit vor 1945. Dissertation. Wien [1970], S. 247ff.
-
Das Arbeitslager in Korneuburg bestand zumindest im Februar 1947, als dort 57 ehemalige Nationalsozialisten angehalten wurden. Weitere Informationen, etwa zu Standort oder Betreiber, sind nicht bekannt.
- Ort
- Korneuburg
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Korneuburg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens 17. Februar 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 57
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Das von der sowjetischen Besatzungsmacht im Februar 1946 errichtete Kriegsgefangenenlager für ehemalige Wehrmachts- und SS-Angehörige in Kottingbrunn bestand vermutlich bis ins Jahr 1948. Im März 1946 waren 240 Personen in der ehemaligen Fabrik am Kanal Nummer 14 untergebracht.
- Ort
- Kottingbrunn
- Standort
- In der ehemaligen Fabrik am Kanal Nummer 14 (vermutlich der heutige Wiener Neustädter Kanal)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 12. Februar 1946
- Bis
- 1948 ⓘ Unsichere Quellenangabe
- Insassenzahl
- 240
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4: Schreiben des Gendarmeriekommandos für Niederösterreich an die niederösterreichische Landesregierung in Wien, Situationsbericht für die Zeit vom 1. bis 15. März 1946 vom 16.3.1946, sowie Schreiben des Landesgendarmeriekommandos für Niederösterreich an die Niederösterreichische Landesregierung in Wien, Situationsbericht für die Zeit vom 1. bis 15. April 1946 vom 18.4.1946.
- Literatur
- Margarethe Kainig-Huber – Rita Doria, Notrationen. Weltwirtschaftskrise, Ständestaat, Nationalsozialismus und Nachkriegszeit im Triestingtal. Berndorf 2015, S. 377.
-
Das Arbeits- bzw. Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Krems ist zumindest von März 1946 bis Februar 1947 nachgewiesen, als dort 43 Insassen verzeichnet wurden.
- Ort
- Krems an der Donau I
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Krems
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens März 1946
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 43
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Krems a. d. Donau an die Sicherheitsdirektion f. d. Land NÖ in Wien, Zl. XI-40, Betr.: Monatssituationsbericht vom 29.3.1946; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
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Krems an der Donau II
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Statutarstadt Krems, Niederösterreich
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass sich in Krems und Umgebung nach dem Einmarsch der Roten Armee am 9. Mai 1945 ein oder mehrere Lager für ehemalige Zwangsarbeiter und eventuell auch ehemalige Kriegsgefangene bildeten. Gleichzeitig soll sich in Krems zumindest auch ein Sammelpunkt für Flüchtlinge befunden haben.
- Ort
- Krems an der Donau II
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Krems
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Ernst Kalt, Krems einst und jetzt. 1000 Jahre Stadtentwicklung. Krems 1995, S. 132; Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 114f.; Kurt Preiß, Krems im Jahr 1945. Ereignisse, Entwicklungen, Erinnerungen. Krems 1994, S. 75f.
-
Das Kriegsgefangenenlager Stalag XVII B Krems-Gneixendorf, eines der größten Kriegsgefangenenlager des „Dritten Reiches“ und das größte auf heute österreichischem Gebiet, wurde am 9. Mai von der Roten Armee befreit. Nach der Repatriierung der ehemaligen Kriegsgefangenen im Juni 1945 diente das Lager bis zu 10.000 sowjetischen Soldaten als Unterkunft. Zwischenzeitig befand sich auch die sowjetische Kommandantur im ehemaligen Stalag XVII B. Nach Abzug der sowjetischen Armee im Frühjahr 1946 wurde der Großteil der Baracken abgetragen; die Bevölkerung verwertete die Baureste als Baumaterial.
- Ort
- Krems-Gneixendorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- STALAG XVII B Krems-Gneixendorf
- Standort
- Wasserhofstraße, 3500 Krems an der Donau
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Krems
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 9. Mai 1945
- Bis
- Frühjahr 1946
- Insassenzahl
- 10000
- Literatur
- Karin Böhm – Edith Blaschitz, Nichts zu sehen? Stalag XVII B Krems-Gneixendorf – eine topografische Vermessung. Weitra 2024, S. 20f.; Ernst Kalt, Krems einst und jetzt. 1000 Jahre Stadtentwicklung. Krems 1995, S. 132; Kurt Preiß, Von der Befreiung zur Freiheit. Krems 1945–1955. Krems 1997, S. 169ff.; Barbara Stelzl-Marx, Zwischen Fiktion und Zeitzeugenschaft. Amerikanische und sowjetische Kriegsgefangene im Stalag XVII B Krems-Gneixendorf. Tübingen 2000, S. 103; Kriegsgefangenenlager Krems-Gneixendorf – Stalag XVII B, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/lager_gneixendorf.html
-
Krensdorf
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Mattersburg, Burgenland
Nachdem die Rote Armee am 1. April 1945 Krensdorf besetzt hatte, richtete sie das Lager Nr. 81 für ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene ein. Während der männliche Teil auf dem damaligen Mühlfeld Zelte und Hütten errichtete, waren die Wohnungen der einheimischen Bevölkerung, die in Kammern und Ställe ausweichen musste, von ehemaligen Zwangsarbeiterinnen belegt. Im Gemeindegasthaus wurden eine Verpflegungsstelle und ein Verpflegungslager für die insgesamt rund 16.000 Personen eingerichtet. Infolge der Ballung der vielen Menschen und der unzureichenden hygienischen Verhältnisse kam es zu einer Typhusepidemie, der 32 Menschen zum Opfer fielen. Wie lange das Sammellager in Krensdorf bestand, ist unklar.
- Ort
- Krensdorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Nr. 81
- Standort
- In verschiedenen Teilen Krensdorfs
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Mattersburg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene - Lagertyp
- Sammellager; Auffanglager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
Privat - Von
- April 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 16000
- Primärquellen
- GARF, F. 9526, Op. 6, D. 107, Charakteristika der Frontsammel- und Transferstelle, Mai 1945.
- Literatur
- Gemeinde Krensdorf (Hg.), Krensdorf 1232–2002. Eine Ortschronik. Krensdorf 2002, S. 139ff.; Hermann Krenn, Der „Umbruch“. Das mittlere und nördliche Burgenland 1944–1946. Dissertation. Wien 1991, S. 229.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 93, ein sowjetisches Frontlager, befand sich ab 5. Mai 1945 in Welgersdorf, von 14. Mai bis 1. Juni 1945 dann in Krottendorf.
- Ort
- Krottendorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-93
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Güssing
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 14. Mai 1945
- Bis
- 1. Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 453.
-
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs quartierten sich zwischen 4.000 und 5.000 sowjetische Soldaten in den Baracken des ehemaligen Zwangsarbeitslagers in Annastift ein.
- Ort
- Krummnußbaum
- Standort
- Auf einer Hochfläche im Ortsteil Annastift
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 8. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 5.000 ⓘ 4.000 bis 5.000
- Literatur
- Erwin Haselberger, Krummnußbaum. Eine Heimatgeschichte. Krummnußbaum 2014, S. 137; Projekte der WIFO – Krummnußbaum an der Westbahn, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/firma_oel_krummnussbaum.html
-
Laa an der Thaya
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Mistelbach, Niederösterreich
Wahrscheinlich schon im Mai 1945 wurden die ehemaligen RAD-Baracken in Laa an der Thaya zur Unterbringung von Flüchtlingen aus Südmähren genutzt. Manche Familien verblieben dort längere Zeit, zumindest bis 1947. Der Großteil der deutschsprachigen Vertriebenen wurde jedoch bereits zu Jahresbeginn 1946 per Sonderzügen aus Laa nach Wien und von dort in das Lager Melk verbracht. In den ehemaligen RAD-Baracken soll sich etwa zur selben Zeit auch ein Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten befunden haben, über das aber keine weiteren Informationen bekannt sind.
- Ort
- Laa an der Thaya
- Standort
- In den ehemaligen RAD-Baracken in der heutigen Lagergasse
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für ehemalige Nationalsozialisten - Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager; Wohnlager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar, eventuell im Lauf des Jahres 1947
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Friedrich Brettner, Geflüchtet, Vertrieben, Besetzt. Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten. Kriegsende – Nachkriegszeit. Berndorf 2014, S. 144; Rudolf Fürnkranz, Landesfürstliche Stadt Laa an der Thaya. 1800–2000. 200 Jahre Erfolgsgeschichte. Gösing 2009, S. 540ff.; Hanna Ronzheimer, Verschwundene Lager sichtbar machen, ORF Science, 20.10.2006, https://science.orf.at/v2/stories/2994631/.
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Von 1. Mai 1952 bis 4. Juli 1954 lagerte eine sowjetische Besatzungstruppe auf einer Wiesenfläche von rund 4,5 Hektar und in vier Häusern von Landsee.
- Ort
- Landsee
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberpullendorf
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 1. Mai 1952
- Bis
- 4. Juli 1954
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeinde Landsee, Bericht der Gemeinde über die Ereignisse 1945 bis 1956, [ohne Datum].
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Der Fliegerhorst Langenlebarn wurde von Ende Juli 1945 bis September 1955 von der amerikanischen Besatzungsmacht als „Tulln Air Base“ sowohl militärisch als auch zivil genutzt. Auf dem Gelände befand sich ab Oktober 1945 ein Lager für deutsche Kriegsgefangene, die zu diversen Arbeitseinsätzen wie Aufräumungsarbeiten herangezogen wurden. Am 7. Februar 1947 wurden die 198 Kriegsgefangenen entlassen und das Kriegsgefangenenlager geschlossen.
- Ort
- Langenlebarn
- Standort
- Im Nordwesten des damaligen Fliegerhorstgeländes (heute: Fliegerhorst Leopold Figl – Flugplatz General Pabisch, 3425 Langenlebarn)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Tulln
- Lagerkategorien
- Sonderform
Lager für Kriegsgefangene - Betreiber
- Amerikanische Besatzungsmacht
- Von
- Oktober 1945
- Bis
- 7. Februar 1947
- Insassenzahl
- 198
- Literatur
- Die Geschichte des Fliegerhorstes Langenlebarn von 1936 bis 2000. Kurzversion aus der Dissertation von Hubert Prigl [Wien 1993]. Teil VI: Der Flugplatz „Tulln Air Base“ im Jahre 1946; Teil VIII: Die Jahre 1947 bis 1949, Gotech Austria, https://www.gotech.at/lale6/langenlebarn_6.html, https://www.gotech.at/lale8/langenlebarn_8.html
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Das Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Oberlanzendorf, damals Schwechat, 23. Gemeindebezirk von Groß-Wien, wurde zwischen Ende Mai und Juli 1945 ohne gesetzliche Grundlage von der Staatspolizei in Wien errichtet. Das Lager war dem Kommando der sowjetischen Besatzungsmacht unterstellt, die Polizeidirektion Wien hatte aber die Bewachung zu stellen und musste die Kosten für die Lagerverwaltung bestreiten. Nachdem auf Anweisung des damaligen Leiters der Staatspolizei Heinrich Dürmayer bis 15. Juni 1946 die Entlassung der Insassen erfolgt war, wurde das Lager mit 16. Oktober 1946 aufgelassen und die Lageranlage dem vorigen Besitzer übergeben.
- Ort
- Lanzendorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Oberlanzendorf
- Standort
- In Oberlanzendorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Bruck an der Leitha
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Zwischen Ende Mai und Juli 1945
- Bis
- 16. Oktober 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Ulrike Wetz, Geschichte der Wiener Polizeidirektion vom Jahre 1945 bis zum Jahre 1955 mit Berücksichtigung der Zeit vor 1945. Dissertation. Wien [1970], S. 247ff.
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Es ist unklar, wann und von wem das Anhaltelager in Leobersdorf geführt wurde, das sich im Barackenlager in der Südbahnstraße gegenüber dem Restaurationsgebäude befunden haben soll. Wahrscheinlich bestand es im Jahr 1946 oder 1947. Durchschnittlich wurden in dem Lager über drei Monate 30 ehemalige Nationalsozialisten angehalten, die zu Aufräumungsarbeiten herangezogen wurden.
- Ort
- Leobersdorf
- Standort
- Barackenlager Südbahnstraße gegenüber dem Restaurationsgebäude
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Wahrscheinlich im Jahr 1946 oder 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 30
- Literatur
- Alois Schabes, Der Markt Leobersdorf. Von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Leobersdorf 1976, S. 237; Margarethe Kainig-Huber – Rita Doria, Notrationen. Weltwirtschaftskrise, Ständestaat, Nationalsozialismus und Nachkriegszeit im Triestingtal. Berndorf 2015, S. 350.
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Das Arbeits- bzw. Anhaltelager Lilienfeld bestand zumindest von August 1945 bis Februar 1947. Im Februar 1947 wurden 86 ehemalige Nationalsozialisten im Lager angehalten.
- Ort
- Lilienfeld
- Zeitgenössische Bezeichnung
- NS-Lager Lilienfeld
- Standort
- Im ehemaligen Kreishaus ⓘ Unsichere Quellenangabe
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Lilienfeld
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Arbeitslager; Anhaltelager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Mindestens 29. August 1945
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 86
- Primärquellen
- NÖLA, Karton LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 2, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft – Expositur Lilienfeld an den Sicherheitsdirektor für NÖ in Wien, Zl. XI-208, Betr.: Razzia auf Faschisten […] vom 29.8.1945; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
- Literatur
- Stadtgemeinde Hainfeld, 1928–2018. 90 Jahre Stadterhebung. Ein historischer Rückblick ab 1928 und detaillierte Schilderungen der neuen Stadtereignisse 2004–2018. Hainfeld 2018, S. 36.
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Das Arbeitslager Urfahr für ehemalige Nationalsozialisten bestand zumindest von Dezember 1945 bis März 1946. Es ist unklar, wo sein Standort war und ob das Arbeitslager ident mit jenem in Gründberg (Urfahr) war.
- Ort
- Linz-Urfahr I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Urfahr
Zwangsarbeitslager Urfahr - Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Linz-Urfahr
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Mindestens Dezember 1945
- Bis
- Mindestens März 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- OÖLA, BH Perg, Sch. 144, Politisches Referat 1945, Schreiben des Politischen Referats an das Gendarmeriepostenkommando Perg, Betr.: Überweisung in das Arbeitslager Urfahr vom 20.12.1945; OÖLA, BH Perg, Sch. 147, Politisches Referat 1946, Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Perg an die Bezirkshauptmannschaft in Perg, Betr.: NS-Angehörige, Überstellung in das Zwangsarbeitslager Urfahr vom 26.3.1946; Nazi ins Arbeitslager eingeliefert, in: Wiener Kurier vom 15.12.1945, S. 8.
- Literatur
- Fritz Fellner, Das Mühlviertel 1945. Eine Chronik Tag für Tag. Grünbach 1995, S. 375.
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Linz-Urfahr II
Lager für ehemalige Nationalsozialisten; Lager für Zivilinternierte
- Linz-Urfahr, Oberösterreich (Mühlviertel)
Das Arbeitslager Gründberg entstand im Sommer 1945 im Zuge der Errichtung der Zivilverwaltung Mühlviertel im Einvernehmen mit der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit in Wien (Staatsamt für Inneres), um belastete Nationalsozialisten zum Arbeitseinsatz – rund drei Monate lang – anzuhalten. Während der NS-Zeit waren in dem hinter dem Bauernhof Pachmayrgut gelegenen Lager Kriegsgefangene untergebracht gewesen, die zur Zwangsarbeit eingesetzt worden waren. Im April 1946 wurden rund 100 „Illegale“ und Funktionäre der NSDAP zur „Sühnearbeit“ – etwa Schuttwegräumen, Straßenausbessern oder Kanalisationsarbeiten – angehalten; sämtliche Kosten des Lagers, etwa für Verpflegung oder Verwaltung, wurden durch die Arbeit der Häftlinge finanziert. Ab Ende Mai 1946 konnten aufgrund eines Erlasses des Bundesministeriums für Inneres auch „Schleichhändler“ und „Arbeitsscheue“ auf vier bis acht Wochen eingewiesen werden. Zur Abgrenzung gegenüber den politischen Häftlingen in Zivilkleidung hatten sie „Drillichuniformen“ zu tragen. Mit Stichtag 1. Februar 1947 verzeichnete das Lager Gründberg 41 Insassen, unter ihnen nur noch ein politischer, ansonsten 40 „kriminelle“ Häftlinge. Wie lange das Lager bestand, ist unklar, jedoch mindestens bis ins Jahr 1947. Später übernahm die Gemeinde Linz die Baracken und nutzte sie bis Mitte der 1950er-Jahre als Arbeiterlager, danach wurden sie durch die Stadt abgerissen.
- Ort
- Linz-Urfahr II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Gründberg
Zwangsarbeitslager Gründberg - Standort
- Hinter dem damaligen Pachmayrgut
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Linz-Urfahr
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
Lager für Zivilinternierte - Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Wahrscheinlich August 1945
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 100
- Primärquellen
- OÖLA, BH Perg, Sch. 147, Politisches Referat 1946, Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Grein an die Bezirkshauptmannschaft – Politisches Referat in Perg, Zl. E. Nr. 332, Betr.: NS-Zwangsarbeitslager Grein, Auflösung und Überstellung der Häftlinge nach Gründberg vom 17. 3.1946; OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 139: Protokoll über die Sitzung des Ausschusses der Zivilverwaltung Mühlviertel am 20.3.1946, sowie Protokoll über die Sitzung des Ausschusses der Zivilverwaltung Mühlviertel am 28.5.1946; OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 140, Protokoll über die Sitzung des Ausschusses der Zivilverwaltung Mühlviertel am 8. Jänner 1947 vom 10.1.1947; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Sicherheitsdirektion für das Mühlviertel vom 17.2.1947; Sie arbeiten zur Sühne und Wiedergutmachung. Ein Besuch im Arbeitslager Gründberg bei Urfahr, in: Linzer Volksblatt vom 4.4.1946, S. 2.
- Literatur
- Franz Xaver Rohrhofer, Linz mal 12. Band 2: St. Magdalena, Gründberg, Steg. Linz 2009, S. 52.
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Linz-Urfahr III
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Linz-Urfahr, Oberösterreich (Mühlviertel)
Das städtische Arbeiterlager Rothenhof war während des Zweiten Weltkriegs ein Teil des Lagerkomplexes für NS-Zwangsarbeit in Linz gewesen. Von August 1945 bis längstens Juni 1946 nutzte die Sowjetarmee das Lager, ab 15. Februar 1946 befanden sich dort (gleichzeitig?) auch Flüchtlinge in vier Baracken, im Sommer 1947 wurde das Lager ausschließlich von diesen gegen Mietzins bewohnt. Im April 1948 finden sich etwa 50 Österreicher, elf „Reichsdeutsche“ und 72 deutschsprachige Vertriebene aus der Tschechoslowakei als Bewohner genannt. Wie lange das Lager als Flüchtlingslager genutzt wurde, ist unklar; spätestens im August 1950 wurden kinderreiche Arbeiterfamilien, Rentner und Kriegswitwen als Bewohner der „primitiven“ Notunterkünfte angeführt.
- Ort
- Linz-Urfahr III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Rothenhof
Städtisches Arbeiterlager Rothenhof - Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Linz-Urfahr
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Privat
Sowjetische Besatzungsmacht
Zivilverwaltung Mühlviertel - Von
- Anfang August 1945
- Bis
- Unklar, eventuell Ende 1949
- Insassenzahl
- 133
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 113, Wohnlager in Ober-Österreich Nord (Mühlviertel), Stand vom 1.5.1948; ÖStA, AdR, BM für soziale Verwaltung, Jugendfürsorge Varia II, Bundesministerium für Inneres, Abt. 12 U, Dienstzettel vom 21.4.1949; Ein Quadratmeter im Rothenhof – 2.71 Schilling, in: Neue Zeit vom 9.6.1947, S. 3; Geschäfte mit der Not, in: Neue Zeit vom 26.8.1950, S. 3.
- Literatur
- Helmut Lackner, Von der Gartenstadt zur Barackenstadt und retour. Die Linzer Barackenlager des Zweiten Weltkrieges bis zu ihrer Auflösung, in: Archiv der Stadt Linz (Hg.), Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1986. Linz 1987, S. 233; Harry Slapnicka, Oberösterreich – zweigeteiltes Land. 1945–1955. Linz 1986, S. 53; Fritz Winkler, Kriegsende und Besatzungszeit in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Grünbach 2001, S. 110.
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Linz-Urfahr IV
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Linz-Urfahr, Oberösterreich (Mühlviertel)
Das städtische Arbeiterlager Bachl war während des Zweiten Weltkriegs ein Teil des Lagerkomplexes für NS-Zwangsarbeit in Linz gewesen. Nachdem die Sowjetarmee das Lager von August 1945 bis längstens Juni 1946 genutzt hatte, wurde es ab Anfang März 1947 als Flüchtlingslager geführt. Am Stichtag 1. Mai 1948 wohnten dort 68 „Flüchtlinge“ – 33 Österreicher und 35 deutschsprachige Vertriebene – in (zwei?) Baracken. Am 16. Jänner 1950 war das Durchgangslager noch mit 19 Insassen belegt, ab April 1950 wurde es nicht mehr angeführt.
- Ort
- Linz-Urfahr IV
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Städtisches Arbeiterlager Bachl
- Standort
- Im Bereich zwischen der heutigen Harbacher Straße (Süden), Schiefersederweg (Osten) und Bachlbergweg (Norden, Westen)
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Linz-Urfahr
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
Sowjetische Besatzungsmacht
Zivilverwaltung Mühlviertel - Von
- Anfang August 1945
- Bis
- Unklar, eventuell März 1950
- Insassenzahl
- 68
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 87, Zivilverwaltung Mühlviertel, Lagerstandsmeldung vom 16.1.1950; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 113, Wohnlager in Ober-Österreich Nord (Mühlviertel), Stand vom 1.5.1948; ÖStA, AdR, BM für soziale Verwaltung, Jugendfürsorge Varia II, Bundesministerium für Inneres, Abt. 12 U, Dienstzettel vom 21.4.1949; Warum wird Urfahr benachteiligt?, in: Neue Zeit vom 4.3.1949, S. 3.
- Literatur
- Helmut Lackner, Von der Gartenstadt zur Barackenstadt und retour. Die Linzer Barackenlager des Zweiten Weltkrieges bis zu ihrer Auflösung, in: Archiv der Stadt Linz (Hg.), Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1986. Linz 1987, S. 233; Fritz Winkler, Kriegsende und Besatzungszeit in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Grünbach 2001, S. 110; Bundesdenkmalamt, Katalog der NS-Opferlager in Österreich, Stand 31. Jänner 2022. Wien 2022, S. 65.
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Linz-Urfahr V
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für ehemalige Repressierte
- Linz-Urfahr, Oberösterreich (Mühlviertel)
Das Doppellager Schlantenfeld – das städtische Arbeiterlager Schlantenfeld I für 1.750 Personen und das städtische Kriegsgefangenenlager Schlantenfeld II – war während des Zweiten Weltkriegs ein Teil des Lagerkomplexes für NS-Zwangsarbeit in Linz. Im Dezember 1944 wurden 26 Baracken des Doppellagers bei einem Luftangriff komplett zerstört. Im Mai/Juni 1945 war es ein Sammelpunkt zur Heimreise für Franzosen und Belgier, von August 1945 bis längstens Juni 1946 nutzte die Sowjetarmee das Lager, gleichzeitig dürfte es mindestens ab September 1945 als DP-Lager genutzt worden sein. Wie lange das Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- Linz-Urfahr V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Städtisches Arbeiterlager Schlantenfeld
- Standort
- Im Bereich der heutigen Pulvermühlstraße (Westen), Hofmannstraße (Osten), Galvanistraße (Norden) und Im Schlantenfeld (Süden)
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Linz-Urfahr
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für ehemalige Repressierte - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
Zivilverwaltung Mühlviertel - Von
- Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- Arolsen Archives, 3 Registrierungen und Akten von Displaced Persons, Kindern und Vermissten, 3.1 Aufenthalts- und Emigrationsnachweise, 3.1.1 Registrierung und Betreuung von DPs innerhalb und außerhalb von Lagern: 1 Liste betr. Personen, die am 05.03.1946 im DP Lager Schlantenfeld-Steg bei Linz/Österreich waren, sowie Liste Litauischer Juden im Lager Schlantenfels in Steg b./Linz, 5.3.1946, sowie Liste littauischer [sic!] Kriegsflüchtlinge im Lager Schlantenfels im [sic!] Steg b./Linz, Eing. 2.9.1945.
- Literatur
- Helmut Lackner, Von der Gartenstadt zur Barackenstadt und retour. Die Linzer Barackenlager des Zweiten Weltkrieges bis zu ihrer Auflösung, in: Archiv der Stadt Linz (Hg.), Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1986. Linz 1987,S. 233; Hermann Rafetseder, Zur Geschichte von Gelände und Umfeld der Johannes Kepler Universität Linz, unter besonderer Berücksichtigung der NS-Zeit im Raum Auhof – Dornach. Ein Beitrag zum 50-Jahr-Jubiläum der Johannes Kepler Universität Linz. Linz 2016, S. 55, 68, 90; Fritz Winkler, Kriegsende und Besatzungszeit in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Grünbach 2001, S. 110Helmut Lackner, Von der Gartenstadt zur Barackenstadt und retour. Die Linzer Barackenlager des Zweiten Weltkrieges bis zu ihrer Auflösung, in: Archiv der Stadt Linz (Hg.), Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1986. Linz 1987, S. 233; Fritz Winkler, Kriegsende und Besatzungszeit in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Grünbach 2001, S. 110; Bundesdenkmalamt, Katalog der NS-Opferlager in Österreich, Stand 31. Jänner 2022. Wien 2022, S. 65.
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Loosdorf
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Melk, Niederösterreich
Für den im März 1944 begonnenen Bau der Stollenanlage „Quarz“, einer unterirdischen Produktionsanlage für Rüstungsbetriebe wie Steyr-Daimler-Puch im Wachberg zwischen Melk und Roggendorf, wurden in Anzendorf, Merkendorf, Roggendorf und Loosdorf Lager errichtet, die insgesamt mehrere Tausend Personen fassten – für den Stollenbau eingesetzte KZ-Häftlinge aus dem Mauthausen-Außenlager Melk, Zwangsarbeiter, aber auch österreichische und deutsche zivile Arbeiter, Bergleute und Ingenieure. Die Stollenanlage wurde noch im April 1945 aufgelassen, am 8. Mai zog die Rote Armee in Loosdorf ohne Kampfhandlungen ein. Danach nutzte diese das Lager in Loosdorf wahrscheinlich als Sammellager für die ehemaligen KZ-Insassen sowie Zwangsarbeiter. Im Osten von Loosdorf seien zudem rund 3.000 ungarische Flüchtlinge gewesen. Wie lange das Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- Loosdorf
- Standort
- Eventuell im Osten von Loosdorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 4, Schreiben des Bürgermeisters des Marktes Loosdorf an die Landesregierung von Niederösterreich in Wien vom 5.8.1945.
- Literatur
- Gerhard Floßmann, Loosdorf 1945–1955. Das Kriegsende und der Aufbruch aus dem Chaos. Befragung von Zeitzeugen. Loosdorf 2005, S. 6f.; Gerhard Floßmann, Loosdorf an der Westbahn. Loosdorf 1984, S. 154; Bertrand Perz, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk. Wien 1991; Michael Resch, Aus dem Oral History Projekt „Ich kann mich noch erinnern… – ZeitzeugInnen erzählen zur Geschichte der Schallaburg“. Schallaburg 2017; Das Projekt Quarz, Melk Memorial KZ-Gedenkstätte, https://www.melk-memorial.org/de/Wissen/Das-Projekt-Quarz; Stollenanlage in Roggendorf, Webseite der Gemeinde Schollach, https://www.schollach.at/Unser_Schollach/Stollenanlage_in_Roggendorf
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Der sowjetische Kriegsgefangenensammelpunkt 14 zum Frontaufnahme- bzw. -übergangslager 39 befand sich vom 1. bis zum 10. August 1945 in Maltern.
- Ort
- Maltern
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-14/39
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 1. August 1945
- Bis
- 10. August 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 482.
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Maria Dreieichen
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Horn, Niederösterreich
Nachdem von 2. Juli bis 20. September 1945 rund 400 Angehörige der Roten Armee in Maria Dreieichen und Umgebung in Gasthöfen und im nahegelegenen Schloss Stockern Quartier bezogen sowie in einigen Baracken im Wald gelagert hatten, kamen im Oktober 1945 erneut Besatzungssoldaten in den Ort. Nun errichteten diese ein Lager, in dem ehemalige Zwangsarbeiter aus dem Osten sowie sowjetische Kriegsgefangene untergebracht waren, die vor Ende des Zweiten Weltkriegs im Edelweißlager in Sigmundsherberg eingesetzt gewesen waren.
- Ort
- Maria Dreieichen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für ehemalige Repressierte
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Anfang Juli 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 111.
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Im Sommer 1945 errichtete die Rote Armee im Wald östlich von Markt Neuhodis nördlich der Straße nach Rechnitz ein Barackenlager für 7.000 bis 8.000 Soldaten. Das Lager wurde im Herbst 1945 aufgelassen.
- Ort
- Markt Neuhodis
- Standort
- Im Wald östlich von Markt Neuhodis nördlich der Straße nach Rechnitz
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberwart
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Um den Juni 1945
- Bis
- Herbst 1945
- Insassenzahl
- 7.000 ⓘ 7.000 bis 8.000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeindeamt Markt Neuhodis, Schreiben des Bürgermeisters an die Bezirkshauptmannschaft in Oberwart, Zl. 94/1957, Betr. Ereignisse 1945–1956 vom 27.11.1957.
- Literatur
- Johann Balogh, Beiträge zur Geschichte von Althodis. Eisenstadt 1993, S. 75.
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Über das Lager für ehemalige Zwangsarbeiter bzw. „Rückwanderer“, das die sowjetische Besatzungsmacht im Sommer 1945 in Mattersburg – eventuell beim damaligen Arbeitsamt – errichtete, sind divergierende Hinweise in den Quellen erhalten. So sollen sich in Mattersburg 5.000 „Rückwanderer“ befunden haben, in der Umgebung der Stadt noch einmal so viele (NÖLA). Krenn spricht von 5.000 „Volksdeutschen“ aus Jugoslawien in Mattersburg, Widder wiederum von mehr als 2.000 ukrainischen „Rückwanderern“. Der Transport der „Rückwanderer“ soll von der Einheit 81 der 3. Ukrainischen Front durchgeführt worden sein (NÖLA), allerdings liegt hierzu kein Datum vor.
- Ort
- Mattersburg
- Standort
- Eventuell beim damaligen Arbeitsamt
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Mattersburg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 5.000 ⓘ Unsichere Quellenlage
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 1, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich, Situationsbericht für den Monat Juli 1945 vom 3.8.1945; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 1, Österreichisches Ernährungsamt für Niederösterreich, Aktenvermerk vom 28.7.1945; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Staatsamt für Inneres, Abteilung 12, Amtsvermerk über die erste Sitzung der Kommission für Rückführungs- und Flüchtlingsangelegenheiten am 9.10.1945.
- Literatur
- Hermann Krenn, Der „Umbruch“. Das mittlere und nördliche Burgenland 1944–1946. Dissertation. Wien 1991, S. 224f.; Georg Luif, Zwangsarbeiter, Fremdarbeiter, Kriegsgefangene. Vergessen. Mattersburg 2022, S. 81; 800 Jahre Marz. 1202–2002. Hg. im Auftrag der Gemeinde Marz und teilweise verfasst von Roland Widder. Mattersburg 2002, S. 212.
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Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs sollen sich in Mauer rund 20.000 Angehörige der Roten Armee befunden haben. Die Soldaten lagerten zuerst im Heidewald, später wurden um die 10.000 Soldaten in Gebäuden bzw. Pavillons des heutigen Landesklinikums Mauer untergebracht.
- Ort
- Mauer
- Standort
- Zuerst im Heidewald, danach in Gebäuden des heutigen Landesklinikums Mauer
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Wahrscheinlich Sommer 1955
- Insassenzahl
- 20000
- Literatur
- Gerhard Smekal, Die Geschichte von Mauer-Öhling. Amstetten 1987, S. 39; Gerold Keusch, Besatzungszeit und Russengräber, Truppendienst. Magazin des österreichischen Bundesheeres, 13.4.2017, https://www.truppendienst.com/themen/beitraege/artikel/besatzungszeit-und-russengraeber; Phillip Mettauer, Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling (Landesklinikum Amstetten-Mauer), Informations- und Gedenkportal Gedenkort-T4, https://gedenkort-t4.eu/index.php/historische-orte/heil-und-pflegeanstalt-mauer-oehling-landesklinikum-amstetten-mauer.
-
Mauerbach
Lager für rückkehrende Österreicher; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für Ausgebombte
- St. Pölten , Niederösterreich
Die Kartause Mauerbach war von 1784 bis 1944 als Versorgungshaus der Stadt Wien in Verwendung. Ab 1944 bis zum Kriegsende bestand dort ein chirurgisches Hilfskrankenhaus, das danach von den Sowjets für eigene Zwecke beschlagnahmt wurde. Nach der Rückgabe des Gebäudes richtete die Stadt Wien per 12. August 1946 ein Obdachlosenheim in der Kartause ein, um Flüchtlinge, ausgebombte Wiener und später Delogierte unterzubringen. Laut Angaben der Stadt Wien wurden in diesem „Österreicherlager“ auch jüdische Rückkehrer einquartiert. Darüber hinaus dürften Vertriebene aus dem „Sudetenland“, Ungarn und Polen dort beherbergt worden sein; ob diese tatsächlich alle österreichische Staatsbürger waren oder eher als Altösterreicher galten, ist nicht bekannt. Die behelfsmäßige Unterbringung machte jedenfalls mehrmals negative Schlagzeilen, weil es aufgrund der besonders unhygienischen Zustände in den alten Gemäuern zu Typhusausbrüchen kam. Offiziell geschlossen wurde die städtische Herberge am 31. Dezember 1960.
- Ort
- Mauerbach
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Kartause Mauerbach
- Standort
- Kartäuserplatz 2, 3001 Mauerbach
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für rückkehrende Österreicher
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für Ausgebombte - Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- 12. August 1946
- Bis
- 31. Dezember 1960
- Insassenzahl
- 357
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 80, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, 1. Oktober 1951; WienB, Magistrat der Bundeshauptstadt Wien (Hg.), Die Verwaltung der Bundeshauptstadt Wien. Vom 1. April 1945 bis 31. Dezember 1947. Verwaltungsbericht. Wien 1949, S. 341; Kartause Mauerbach gewährt Asyl, in: Das Kleine Volksblatt vom 7.8.1948, S. 6; Neue Typhusfälle in Mauerbach, in: Österreichische Volksstimme vom 13.7.1949, S. 1.
- Literatur
- Karl Fahringer, ,,Alten und Elenden ihr trauriges Daseyn etwas milder zu machen.“ Das Schicksal der ehemaligen Kartause Mauerbach (1782–2007). Geschichte und Geschichten. Mauerbach 2007, S. 103–112; Versorgungshaus Mauerbach, Wien Geschichte Wiki, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Versorgungshaus_Mauerbach_(1865)
-
Das 1938 erbaute große Barackenlager für die leichte Flak-Abteilung 94, das etwa zwei Kilometer östlich der Stadt Mautern an der Donau gelegen war, wurde am 8. Mai 1945 von der Roten Armee (15.000–20.000 Soldaten) besetzt. In der Folge soll Mautern einem Heerlager geglichen haben. Nach dem Abzug der Sowjets im August 1955 wurden die Baracken geschliffen.
- Ort
- Mautern an der Donau
- Standort
- Im ehemaligen Flaklager etwa zwei Kilometer östlich der Stadt zwischen der Reichsstraße nach St. Pölten und der Donauau
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Krems
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 8. Mai 1945
- Bis
- 15. August 1955
- Insassenzahl
- 20000
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Mautern a. d. Donau, [ohne Datum].
- Literatur
- Flaklager – Mautern, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/ort_mautern.html
-
Nachdem das Konzentrationslager Mauthausen am 5. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit und in der Folge von diesen besetzt worden war, kam es ab Sommer 1945 unter sowjetische Verwaltung. Bis Anfang Juni 1946 nutzte die Rote Armee das Areal als Kaserne, dann stand es bis zur Übergabe an die Republik Österreich im Juni 1947 leer.
- Ort
- Mauthausen I
- Standort
- Heutige KZ-Gedenkstätte Mauthausen (Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen)
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich August 1945
- Bis
- Anfang Juni 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 139, Schreiben des Bürgermeisters der Marktgemeinde Mauthausen an die Zivilverwaltung Mühlviertel, Betr.: Lager Mauthausen vom 12.6.1946.
- Literatur
- Florian Freund – Bertrand Perz, Mauthausen – Stammlager, in: Wolfgang Benz – Barbara Distel, Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 4: Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück. München 2006, S. 335; Mauthausen Memorial – KZ Gedenkstätte, https://www.mauthausen-memorial.org/de.
-
Das Zwangsarbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten in Mauthausen bestand zumindest im September 1945 und stand in Verantwortung des Gendarmeriepostenkommandanten von Mauthausen. Über den genauen Standort des Lagers sind keine Informationen bekannt.
- Ort
- Mauthausen II
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Mindestens 7. September 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- OÖLA, BH Perg, Sch. 144, Politisches Referat 1945, Schreiben Tobias Altzingers aus Perg an den Politischen Ausschuß der 3 Parteien in Perg vom 12.9.1945; OÖLA, BH Perg, Sch. 158, Präsidium Abt. I 1945, Zl. 3–150, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Perg an das Gendarmeriepostenkommando in Mauthausen, Weisung für das Arbeitslager Mauthausen vom 7.9.1945.
-
Das Lager Melk wurde im Jänner 1946 auf Veranlassung der sowjetischen Besatzungsmacht in der ehemaligen Melker Pionierkaserne (ehemaliges Mauthausen-KZ-Außenlager Melk) eingerichtet. Es war ein Sammel- bzw. Durchgangslager mit einem hohen Frauen- und Kinderanteil von zunächst laut den Grundsätzen des Potsdamer Abkommens nach Deutschland umzusiedelnden „Volksdeutschen“ aus der Tschechoslowakei und Ungarn, später auch aus Jugoslawien, Polen und Rumänien. Das Lager unterstand dem Bundesministerium für Inneres, die Aufsicht übten die Sicherheitsdirektion und die Bezirkshauptmannschaft Melk aus, wobei neben der österreichischen Lagerverwaltung ein sowjetisches Kommando stationiert war. Das in großer Eile und nur notdürftig eingerichtete Lager verfügte vor allem in den ersten Monaten nur über unzureichende (sanitäre) Einrichtungen. Kurzzeitig, insbesondere im ersten Halbjahr 1946, befanden sich bis zu 8.000 (eine andere Quelle nennt 10.000) Personen gleichzeitig im Lager, diese Zahl verringerte sich aber durch die zumindest bis September 1946 laufend durchgeführten Massentransporte Richtung Deutschland auf einige Hundert Insassen. Insgesamt durchliefen zwischen 1946 und 1948 über 70.000 Umsiedler das Durchgangslager, manche Quellen nennen auch Zahlen jenseits der 100.000. Mitte Oktober 1948 wurden die letzten 23 Insassen nach Oberösterreich abtransportiert. Per 30. Oktober 1948 wurde das Lager in Vereinbarung mit der sowjetischen Besatzungsmacht, die jedoch die Möglichkeit einer jederzeitigen Wiederinbetriebnahme anordnete, stillgelegt. Bis ins Jahr 1955 wurde die Kaserne weiter von den Sowjets genutzt, zudem wurden zwei Objekte als Notwohnungen für Zivilisten gewidmet.
- Ort
- Melk I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Sammellager für Umsiedler, Melk-Pionierkaserne
- Standort
- In der ehemaligen Melker Pionierkaserne, heute Birago-Kaserne (Prinzlstraße 22, 3390 Melk), sowie in einigen umliegenden Baracken und Hallen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Österreichische Bundesbehörde
- Von
- 5. Jänner 1946
- Bis
- 30. Oktober 1948
- Insassenzahl
- 8.000 ⓘ Bis zu 8.000 bis 10.000
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben des Landesgendarmeriekommandos für Niederösterreich an die niederösterreichische Landesregierung in Wien, Situationsbericht für die Zeit vom 16. bis 31. Jänner 1946, Zl. E. Nr. 10.940 Adj. vom 4.2.1946; ÖStA, AdR, BM für soziale Verwaltung, Sektion V (Volksgesundheit) 1946, Karton 12: Staatsamt für soziale Verwaltung, Geschäftszahl IV-1572-14/46, Gegenstand: Repatriierung von Reichsdeutschen, Durchgangslager Melk, 30.1.1946, sowie Amtsvermerk der Landeshauptmannschaft Niederösterreich Sanitätsdepartment, L.A.Z. VII/4-414/4-46, Betr.: Repatriierungslager in Melk vom 26.1.1946; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 113, Bundesministerium für Inneres, Geschäftszahl 129 751 – 12 U/48, Gegenstand: Weisungen für die Stilllegung des Lagers Melk, Amtsvermerk [ohne Datum].
- Literatur
- Friedrich Brettner, Geflüchtet, Vertrieben, Besetzt. Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten. Kriegsende – Nachkriegszeit. Berndorf 2014, S. 92ff.; Sidonius Kysely, Die Sammellager in Melk nach Kriegsende 1945. Ein Zeitbild über das Leben der Vertriebenen und Flüchtlinge, Vertreibung und Flucht. II. Teil, in: Melker Kulturbeiträge 12 (1990), S. 27–31; Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 197ff.; Christian Rabl, Zur Nachnutzung kontaminierter Orte – Das Areal des ehemaligen KZ-Außenlagers Melk, in: Erinnerungskulturen. historisch-politische bildung. Themendossiers zur Didaktik von Geschichte, Sozialkunde und Politischer Bildung 9 (2018), S. 15–20; Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 119ff.; Birago-Kaserne, Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/birago-kaserne
-
Das Flüchtlingslager im Stift Melk beherbergte zwischen dem 27. Juni 1945 und dem 22. August 1945 deutschsprachige Vertriebene („Oberschlesier“) sowie Bombenflüchtlinge aus dem Raum St. Pölten. Über Anordnung der sowjetischen Besatzungsmacht waren in den Klassen und Gängen des Gymnasialtraktes des Stiftes rund 800 bis 1.000 Personen untergebracht worden. Nach Auflösung des Lagers, das als „schlecht eingerichtetes Provisorium“ beschrieben wurde, sollen etwa 300 der Flüchtlinge über die Donau gebracht worden sein, wo sie auf ihren Weitertransport warteten; die Hälfte der Personen soll an Hunger, Krankheit oder durch Selbstmord verstorben sein.
- Ort
- Melk II
- Standort
- In den Klassen und Gängen des Stiftsgymnasiums Melk (Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1, 3390 Melk)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für Ausgebombte - Betreiber
- Kirche
Niederösterreichische Behörde - Von
- 27. Juni 1945
- Bis
- 22. August 1945
- Insassenzahl
- 1.000 ⓘ 800 bis 1.000
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 1, Landesamtsdirektion für Niederösterreich, Bericht über die Interventionen am 21. August 1945 in 1.) Amstetten, 2.) Melk, 3.) St. Pölten, 4.) Neulegbach vom 22.8.1945.
- Literatur
- Friedrich Brettner, Geflüchtet, Vertrieben, Besetzt. Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten. Kriegsende – Nachkriegszeit. Berndorf 2014, S. 92; Gerhard Floßmann [u. a.], Stadtbuch Melk. Melk o. J. [1998], S. 515; Sidonius Kysely, Die Sammellager in Melk nach Kriegsende 1945. Ein Zeitbild über das Leben der Vertriebenen und Flüchtlinge. I. Teil, in: Melker Kulturbeiträge 9 (1987), S. 22–23; Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 119.
-
Mehrere Quellen liefern Hinweise auf die Existenz eines Arbeitslagers für ehemalige Nationalsozialisten in Melk im ersten Halbjahr 1946, das sich eventuell im Sammellager für Umsiedler in der ehemaligen Melk-Pionierkaserne befunden hatte. Bereits zur Errichtung des Melker Umsiedlerlagers Anfang 1946 waren ehemalige Nationalsozialisten (rund 130 Personen) herangezogen worden.
- Ort
- Melk III
- Standort
- Eventuell in der ehemaligen Melker Pionierkaserne, heute Birago-Kaserne (Prinzlstraße 22, 3390 Melk)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Unklar, eventuell Jänner 1946
- Bis
- Unklar, eventuell Sommer 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4: Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Melk an die Sicherheitsdirektion für das Land NÖ in Wien, Zl. XI-772/55, Betr.: Situationsbericht für den Monat Mai vom 31.5.1946 sowie Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Melk an die Sicherheitsdirektion für das Land NÖ in Wien, Zl. XI-772/58, Betr.: Monatsbericht für den Monat Juli 1946 vom 31.7.1946.
- Literatur
- Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 199.
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Melk IV
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Melk, Niederösterreich
Das dem Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKVD) der UdSSR unterstehende Überprüfungslager Nr. 298 in Melk, ein Sammel-, Verteilungs-, Repatriierungs- und Filtrationslager, bestand zumindest von Mai bis Oktober 1945. Sein Standort ist unklar; laut einer Zeitzeugin könnte es sich aber „in der Kaserne“ (wahrscheinlich in der heutigen Birago-, damaligen Pionier-Kaserne) befunden haben, wo sich vor allem Tausende Ostarbeiter und ehemalige KZ-Insassen aufgehalten haben sollen.
- Ort
- Melk IV
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Überprüfungslager Nr. 298
- Standort
- Unklar, eventuell in der ehemaligen Melker Pionierkaserne, heute Birago-Kaserne (Prinzlstraße 22, 3390 Melk)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Überprüfungslager; Repatriierungslager; Filtrationslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar, mindestens bis Oktober 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- GARF, F. 9408, Op.1, D. 16, Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskomission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Östlich) Oberleutnant Genosse Volodin, № 2/90 Geheimsache, Exemplar № 3 vom 20.7.1945; GARF F. 9408, Op. 1, D. 26, Leiter der Abteilung für die Integration von Rückkehrern aus der UdSSR, Oberst RAZUMOV, Dislozierung von Lagern und Sammel- und Transitstellen bei Truppengruppen mit Stand 2. Oktober 1945 vom 2.10.1945; GARF, F. 9526, Op. 6, D. 107, Charakteristika der Frontsammel- und Transferstelle, Mai 1945; NÖLA, NÖ Familienalbum, Bezirk ME, Karton 1, ME 22, Erika Christiana Heger, Brief von Maria Siegel, Melk, vom 21.7.1945; NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Melk a. d. D., [ohne Datum].
- Literatur
- Berija erreichte „Filtration“ von Stalin, Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit, http://www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/index_main9e7b.html?cbereich=4&cthema=345&carticle=630&fromlist=1.
-
Von Mai bis Dezember 1945 befand sich in der Pielacher Au bei Spielberg in Melk ein Barackenlager für sowjetische Soldaten.
- Ort
- Melk V
- Standort
- In der Pielacher Au
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 8. Mai 1945
- Bis
- Dezember 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Spielberg, 28.6.1961.
-
Merkendorf
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Melk, Niederösterreich
Für den im März 1944 begonnenen Bau der Stollenanlage „Quarz“, einer unterirdischen Produktionsanlage für Rüstungsbetriebe wie Steyr-Daimler-Puch im Wachberg zwischen Melk und Roggendorf, wurden in Anzendorf, Merkendorf, Roggendorf und Loosdorf Lager errichtet, die insgesamt mehrere Tausend Personen fassten – für den Stollenbau eingesetzte KZ-Häftlinge aus dem Mauthausen-Außenlager Melk, Zwangsarbeiter, aber auch österreichische und deutsche zivile Arbeiter, Bergleute und Ingenieure. Die Stollenanlage wurde noch im April 1945 aufgelassen, am 8. Mai zog die Rote Armee in Loosdorf ohne Kampfhandlungen ein. Danach nutzte diese das Lager in Merkendorf, das laut einem Zeitzeugen auf den Feldern der Schallaburg gelegen war, wahrscheinlich als Sammellager für die ehemaligen KZ-Insassen sowie Zwangsarbeiter, gleichzeitig auch für geflüchtete „Volksdeutsche“. Außerdem soll es laut einem weiteren Zeitzeugen bei Merkendorf und Anzendorf ein eigens errichtetes Lager für mehrere Tausend sowjetische Soldaten gegeben haben. Wie lange die Lager bestanden, ist unklar.
- Ort
- Merkendorf
- Standort
- Auf den damaligen Feldern der Schallaburg bei Merkendorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 4, Schreiben des Bürgermeisters des Marktes Loosdorf an die Landesregierung von Niederösterreich in Wien vom 5.8.1945.
- Literatur
- Gerhard Floßmann, Loosdorf 1945–1955. Das Kriegsende und der Aufbruch aus dem Chaos. Befragung von Zeitzeugen. Loosdorf 2005, S. 6f., 12; Gerhard Floßmann, Loosdorf an der Westbahn. Loosdorf 1984, S. 154; Bertrand Perz, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk. Wien 1991; Michael Resch, Aus dem Oral History Projekt „Ich kann mich noch erinnern… – ZeitzeugInnen erzählen zur Geschichte der Schallaburg“. Schallaburg 2017; Das Projekt Quarz, in: Melk Memorial KZ-Gedenkstätte, https://www.melk-memorial.org/de/Wissen/Das-Projekt-Quarz; Stollenanlage in Roggendorf, Webseite der Gemeinde Schollach, https://www.schollach.at/Unser_Schollach/Stollenanlage_in_Roggendorf
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 18, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 19. Mai 1945 in „Wien-Hafen“ errichtet. Von 10. Juni bis 15. Juli befand es sich in Wien, von 15. Juli 1945 bis 1. Februar 1946 dann in Mödling.
- Ort
- Mödling I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-18
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 15. Juli 1945
- Bis
- 1. Februar 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 527.
-
Die Kriegsgefangenenabteilung der Heeresgruppe Mitte, ein sowjetisches Frontlager, befand sich zumindest am 1. Juli 1945 in Wien und von 25. Juli 1945 bis 1. Februar 1946 in Mödling.
- Ort
- Mödling II
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenabteilung; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 25. Juli 1945
- Bis
- 1. Februar 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 533.
-
Die Kriegsgefangenenabteilung der 1. Ukrainischen Front, ein sowjetisches Frontlager, befand sich zumindest am 10. August 1945 in Mödling.
- Ort
- Mödling III
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenabteilung; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 534.
-
Die Kriegsgefangenenabteilung der 3. Ukrainischen Front, ein sowjetisches Frontlager, befand sich von 10. bis 20. Juni 1945 in Mödling.
- Ort
- Mödling IV
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenabteilung; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. Juni 1945
- Bis
- 20. Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 535.
-
Das in einer Schule in Mödling situierte Übergangslager für heimkehrende österreichische Kriegsgefangene dürfte im September 1945 vom Staatsamt für Heereswesen und dem Wiener Militärkommando ad hoc eingerichtet worden sein. Am 4. September 1945 kam der erste Transport von 800 Personen aus russischer Kriegsgefangenschaft in Mödling an, kurz darauf befanden sich über 4.000 Personen im Lager. Wie lang die Sammel- und Überleitungsstelle mit improvisatorischen Charakter existierte, ist unklar.
- Ort
- Mödling V
- Standort
- In einem Schulgebäude in der Babenbergergasse
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für heimkehrende Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Übergangslager
- Betreiber
- Österreichische Bundesbehörde
- Von
- September 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 4000
- Primärquellen
- Aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt: Wieder freie Männer im freien Österreich. Ein Besuch des „Wiener Kurier“ im Mödlinger Lager, in: Wiener Kurier vom 5.9.1945, S. 1; Stalingrad-Gefangene heimgekehrt. Der erste Transport in Mödling eingetroffen, in: Wiener Kurier vom 4.9.1945, S. 1.
-
Das Arbeitslager in Moosbach bestand zumindest im Februar 1947, als dort drei ehemalige Nationalsozialisten angehalten wurden. Weitere Informationen, etwa zu Standort oder Betreiber, sind nicht bekannt.
- Ort
- Moosbach
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Lilienfeld
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens 17. Februar 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 3
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Nach Kriegsende dürfte in Moosbierbaum, eventuell in einem Barackenlager in der Nähe des damaligen Fabrikgeländes, ein Lager für Flüchtlinge existiert haben. Nähere Informationen sind nicht bekannt.
- Ort
- Moosbierbaum
- Standort
- In einem Barackenlager in der Nähe des damaligen Fabriksgeländes Moosbierbaum
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Tulln
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Unklar, eventuell Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Staatsamt für Inneres, Abteilung 12, Amtsvermerk über die erste Sitzung der Kommission für Rückführungs- und Flüchtlingsangelegenheiten am 9.10.1945.
- Literatur
- Marktgemeinde Zwentendorf an der Donau (Hg.), Marktgemeinde Zwentendorf an der Donau. Heimatbuch. Zwentendorf 2010, S. 188.
-
Im Mai 1945 errichtete die sowjetische Besatzungsmacht in Moschendorf ein Sammellager für ehemalige, vorwiegend ukrainische, Zwangsarbeiter. Die in den Quellen angegebenen Zahlen divergieren, es sollen 4.000 bis 7.000 Personen gewesen sein, die im Gebiet von Moschendorf lagerten. Am 22. August 1945 begannen die Abtransporte der „Ostarbeiter“ mit 500 amerikanischen Lastwagen.
- Ort
- Moschendorf
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Güssing
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mai 1945
- Bis
- 22. August 1945
- Insassenzahl
- 4.000 ⓘ Unsichere Quellenlage, Angaben zwischen 4.000 und 7.000 Personen
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Kriegsereignisse 1945 in Moschendorf, [ohne Datum].
- Literatur
- Gemeinde Moschendorf, Moschendorf. 1221–2001. Moschendorf 2001, S. 54; Paul Hajszányi, Bilder-Chronik der Stadt Güssing. 1870 bis 1970. Güssing 1990, S. 384.
-
Das Arbeits- bzw. Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Neulengbach ist zumindest für Februar 1947 nachgewiesen, als dort 75 Insassen verzeichnet wurden.
- Ort
- Neulengbach
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Februar 1947
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 75
- Primärquellen
- ÖSTA, AdR, Bundesministerium für Inneres (Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit), Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D: 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Neunkirchen
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Neunkirchen, Niederösterreich
Das dem Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKVD) der UdSSR unterstehende Überprüfungslager 301 in Neunkirchen dürfte im Frühjahr 1945 eingerichtet worden sein. Wahrscheinlich diente das Lager gleichzeitig als Sammelstelle für Repatrianten und als Aufnahme-Übergabepunkt zum Repatriantenaustausch. Weitere Informationen, etwa zu Standort oder Dauer, sind nicht bekannt. Eventuell ist das Lager Nr. 301 ident mit dem in der Rohrbacher Spinnerei in Ternitz verorteten Repatriierungslager.
- Ort
- Neunkirchen
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Überprüfungslager 301
Lager Nr. 301 - Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Neunkirchen
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Überprüfungslager; Repatriierungslager; Filtrationslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Unklar, eventuell ab Mai 1945
- Bis
- Unklar, mindestens bis 12. Jänner 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- GARF F. 9408, Op. 1, D. 26: Leiter der Abteilung für die Integration von Rückkehrern aus der UdSSR, Oberst RAZUMOV, Dislozierung von Lagern und Sammel- und Transitstellen bei Truppengruppen mit Stand 2. Oktober 1945 vom 2.10.1945, sowie Schreiben des Amts für Repatriierungsangelegenheiten des Kommissars des Rates der Volkskommissare der UdSSR, Abteilung – 4 Bau, an Oberstleutnant Genosse Mayorov, Stellvertretender Leiter der Abteilung für Überprüfungs- und Filtrationslager der NKVD der UdSSR, № 40 vom 12.1.1946.
- Literatur
- Pavel Poljan, Deportiert nach Hause. Sowjetische Kriegsgefangene im „Dritten Reich“ und ihre Repatriierung. München – Wien 2001, S. 78; Berija erreichte „Filtration“ von Stalin, Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit, http://www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/index_main9e7b.html?cbereich=4&cthema=345&carticle=630&fromlist=1.
-
Das Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten in Neusiedl am See nahm am 26. Jänner 1946 seinen Betrieb auf. Es befand sich im Gemeindestadel, in dem während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter bzw. Kriegsgefangene untergebracht gewesen waren. Die Bewachung der Insassen wurde zunächst durch den Freiheitskorps durchgeführt, nach dessen Auflösung im Juni 1946 durch die Gendarmerie Neusiedl am See. Durchschnittlich wurden rund 60 bis 65 Personen interniert, die zu Straßeninstandsetzungsarbeiten oder für den Ausbau der Hauptschule herangezogen wurden. Im Lauf des Novembers 1946 wurden die 42 noch angehaltenen ehemaligen Nationalsozialisten entlassen und das Lager wurde geschlossen.
- Ort
- Neusiedl am See
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Neusiedl am See
Zwangsarbeitslager Neusiedl am See - Standort
- Im damaligen Gemeindestadel
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Neusiedl am See
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- 26. Jänner 1946
- Bis
- November 1946
- Insassenzahl
- 65 ⓘ Durchschnittlich 60 bis 65 Personen
- Primärquellen
- BLA, BH Neusiedl, 42.), Gr. XI – Polizei, 1, XI-125/45, Verständigung der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl an Paul Brunner in Gols, Zl. XI-125/45, Betr.: Einweisung in ein Arbeitslager vom 4.2.1946; BLA, LAD/I 185–1949, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See an die Landeshauptmannschaft Burgenland in Eisenstadt, Zl. XI-426/46, Betr.: Lagerwache, Aufstellung vom 6.8.1946.
- Literatur
- Michael Hess, Vom Ständestaat bis zum Staatsvertrag, in: Stadtgemeinde Neusiedl am See (Hg.), 800 Jahre Neusiedl am See. Eine Stadtchronik. Neusiedl am See 2009, S. 239; Franz Hillinger, Jois. 800 Jahre und mehr. Jois 2008, S. 301f.
-
Laut Zeitzeugenberichten Hinweise auf ein Lager der Roten Armee in Oberndorf an der Melk nach Kriegsende. Zwei Jahre lang sollen sowjetische Besatzungssoldaten das gut ausgebaute Lager – Straßen, Küche, Sanitätszelt etc. – auf der ehemaligen Preyerwiese bewohnt haben.
- Ort
- Oberndorf an der Melk I
- Standort
- Auf der ehemaligen Preyerwiese, heute Gartengasse
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Wahrscheinlich im Jahr 1947
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Engelbert Grubner, Oberndorfer Heimatbuch. Oberndorf 2000, S. 215; Franz Wiesenhofer, Verdrängt, nicht vergessen. Zeitzeugenberichte über den Bezirk Scheibbs 1926–1955. Band 1. Purgstall 2013, S. 127.
-
Laut Zeitzeugenbericht Hinweis auf ein Lager der Roten Armee in Oberndorf an der Melk im Bereich des Schweinzbaches nach Kriegsende.
- Ort
- Oberndorf an der Melk II
- Standort
- Beim damaligen Haus Paltershof entlang des Schweinzbaches bis hinauf zum damaligen Haus Schweinzteufel
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Franz Wiesenhofer, Verdrängt, nicht vergessen. Zeitzeugenberichte über den Bezirk Scheibbs 1926–1955. Band 1. Purgstall 2013, S. 127.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 54, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 5. Mai 1945 auf österreichischem Gebiet in Obersiebenbrunn errichtet. Von 25. Mai bis 1. Juni 1945 befand sich das Lager dann in Stockerau.
- Ort
- Obersiebenbrunn
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-54
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gänserndorf
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 5. Mai 1945
- Bis
- Unklar, bis maximal 25. Mai 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 419.
-
Im September 1945 errichteten sowjetische Soldaten ein Freilager in Obertraberg.
- Ort
- Obertraberg
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Rohrbach
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- September 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 1000
- Literatur
- Fritz Fellner, Das Mühlviertel 1945. Eine Chronik Tag für Tag. Grünbach 1995, S. 312.
-
Im Juli 1945 verblieben 4.000 Angehörige der Roten Armee im Kasernenlager (Barackenlager) Payerbach, von denen ein Großteil zu Ostern 1946 wieder abzog. Im August 1955 wurden die Militärbaracken der Gemeinde übergeben.
- Ort
- Payerbach
- Standort
- Im Kasernenlager Payerbach
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Neunkirchen
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 14. Juli 1945
- Bis
- 26. August 1955
- Insassenzahl
- 4000
- Literatur
- Friedrich Brettner, Schicksalsjahre 1938–1955. Payerbach – Reichenau – Schwarzau/Gebirge – Ternitz. Gloggnitz 2010, S. 30; Norbert Toplitsch, Marktgemeinde Payerbach 1908–2008. Neunkirchen 2008, S. 156.
-
Das Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten in Perg bestand ab 31. August 1945 und befand sich im ehemaligen Gefolgschaftshaus der Firma Poschacher in der Naarntalstraße, in dem bis zu 28 Personen aufgenommen werden konnten. Verantwortlich für das NS-„Zwangsarbeitslager“ war der Gendarmeriepostenkommandant Pergs, die Bewachung nahmen drei Polizisten vor, die dafür zu sorgen hatten, dass die Insassen keinerlei Kontakt nach außen, auch nicht zu Familienangehörigen, hatten. Die Häftlinge wurden zuerst zu Straßenausbesserungs-, später zu Holzarbeiten herangezogen. Wann das Lager aufgelöst wurde, ist unklar, es existierte zumindest bis in den Dezember 1945.
- Ort
- Perg
- Standort
- Im ehemaligen Gefolgschaftshaus der Firma Poschacher in der Naarntalstraße
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- 31. August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 28
- Primärquellen
- OÖLA, BH Perg, Sch. 144, Politisches Referat 1945: Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Perg an die Herren Gendarmeriepostenkommandanten in Mauthausen, Perg und Grein, Betr.: NS-Arbeitslager vom 15.9.1945, sowie Schreiben des Politischen Referats an den Herrn Bezirkshauptmann, Betr.: Zwangsarbeitslager Perg und Grein vom 29.11.1945, sowie Bezirkshauptmannschaft Perg Politisches Referat, Bericht über die Aufstellung von Zwangsarbeitslagern [undatiert], sowie Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Perg Politisches Referat an das Gendarmeriepostenkommando Perg vom 1.12.1945.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 3, ein sowjetisches Frontlager, befand sich zumindest am 5. Mai 1945 in Poigen.
- Ort
- Poigen
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-3
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 5. Mai 1945
- Bis
- Unklar, maximal bis 13. Mai 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u.a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 371.
-
Ab Ende Mai/Anfang Juni 1945 lagerten über 1.000 deutschsprachige Vertriebene („sudetendeutsche Flüchtlinge“) in Poysdorf im Pfarrhof, in der Kanzlei und den Nebenräumen, in der Pfarrerwohnung im 1. Stock, im Dachboden und später auch im gesamten „Basch-Haus“ sowie seinem Vorrats- und Lagerhaus („Magazin“). Wie lange die Flüchtlinge in Poysdorf blieben, ist unbekannt, wahrscheinlich zumindest bis Ende des Jahres 1945.
- Ort
- Poysdorf
- Standort
- In der Pfarre sowie im damaligen „Basch-Haus“
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
Kirche ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- Ende Mai/Anfang Juni 1945
- Bis
- Unklar, eventuell bis Ende des Jahres 1945
- Insassenzahl
- 1000
- Literatur
- Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46.Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 89f.
-
Laut Zeitzeugenberichten Hinweise auf ein großes Barackenlager der Roten Armee auf der Grubwiese in Purgstall an der Erlauf nach Kriegsende.
- Ort
- Purgstall an der Erlauf
- Standort
- Auf der damaligen Grubwiese
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Franz Wiesenhofer, Verdrängt, nicht vergessen. Zeitzeugenberichte über den Bezirk Scheibbs 1926–1955. Band 1. Purgstall 2013, S. 91, 104, 185, 231f.
-
In Purkersdorf dürfte es im Sommer 1945 ein „Auffanglager“ für deutschsprachige Vertriebene („Sudetendeutsche“) gegeben haben. Über Dauer, Betreiber oder Insassenzahl sind keine Informationen bekannt.
- Ort
- Purkersdorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Auffanglager
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- Wahrscheinlich im Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 115.
-
In Raabs dürfte es zumindest im Sommer 1945 ein „Auffanglager“ für deutschsprachige Vertriebene („Sudetendeutsche“) gegeben haben. Über Dauer, Betreiber oder Insassenzahl sind keine Informationen bekannt.
- Ort
- Raabs
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Auffanglager
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Karl Barta, Heimatbuch der Stadt Raabs an der Thaya. Raabs an der Thaya 1965, S. 121; Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/46. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 115.
-
Mehrere Quellen lassen vermuten, dass sich in Retz von Ende Mai 1945 bis mindestens April 1946 Lager und Notunterkünfte wie Heuböden oder leere Stallungen für bis zu 5.000 vertriebene deutschsprachige Südmährer, vor allem aus dem Bezirk Znaim, befunden haben. Der Großteil der Flüchtlinge wurde ab Anfang 1946 nach Westdeutschland umgesiedelt.
- Ort
- Retz I
- Standort
- In verschiedenen Teilen der Stadt
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Hollabrunn
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
Kirche ⓘ Unsichere Quellenlage
Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- Ende Mai 1945
- Bis
- April 1946
- Insassenzahl
- 5000
- Literatur
- Therese Bergmann, Die Altstadt Retz. Entstehung – Entwicklung – Wandel. Retz 2019, S. 71ff.; Ernst Bezemek – Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, S. 218; Rudolf Resch, Retzer Heimatbuch. II. Band: Von der beginnenden Neuzeit bis zur Gegenwart. Retz 1951, S. 555.
-
Das Arbeitslager Retz bestand zumindest von Februar bis Juni 1946. Weitere Informationen, etwa zu Standort, Insassenzahl oder Betreiber, sind nicht bekannt.
- Ort
- Retz II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Retz
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Hollabrunn
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Februar 1946
- Bis
- Mindestens Juni 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben der Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich an die Landeshauptmannschaft für NÖ in Wien, Zl. 6/8 SD, [Februar 1946]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben des Sicherheitsdirektors an die Landeshauptmannschaft Niederösterreich, Zl. 6/28 SD, Monatsbericht für den Monat Juni 1946 vom 3.7.1946.
-
Nach Kriegsende besetzte die sowjetische Armee Retz kampflos und bezog neben der Kaserne und Privatquartieren auch das in den Quellen nicht näher verortete Barackenlager. Zudem errichtete sie am Anger ein Zeltlager. Im Juni 1946 dürfte der Großteil der Soldaten Retz wieder verlassen haben.
- Ort
- Retz III
- Standort
- Im damaligen Barackenlager von Retz und Am Anger
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Hollabrunn
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 9. Mai 1945 ⓘ Unsichere Quellenlage, ev. erst ab 3. Juli 1945
- Bis
- Juni 1946
- Insassenzahl
- 6000
- Literatur
- Therese Bergmann, Die Altstadt Retz. Entstehung, Entwicklung, Wandel. Retz 2019, S. 67; Tamara Braun, „Befreier oder Besatzer?“ Nationalsozialismus und Einmarsch der sowjetischen Truppen im nördlichen Weinviertel unter besonderer Berücksichtigung der Alltagsgeschichte. Diplomarbeit. Wien 2010, S. 100.
-
Es gibt Hinweise auf ein Flüchtlingslager in Riedegg, das zumindest im Dezember 1945 bestanden haben muss. Weitere Informationen sind nicht bekannt.
- Ort
- Riedegg
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Urfahr-Umgebung
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens im Dezember 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- OÖLA, Landesreg. 1945ff. ZVM, Sch. 139, Protokoll über die Sitzung des Ausschusses der Zivilverwaltung Mühlviertel am 28.12.1945, S. 2.
- Literatur
- Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 280.
-
Roggendorf
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Melk, Niederösterreich
Für den im März 1944 begonnenen Bau der Stollenanlage „Quarz“, einer unterirdischen Produktionsanlage für Rüstungsbetriebe wie Steyr-Daimler-Puch im Wachberg zwischen Melk und Roggendorf, wurden in Anzendorf, Merkendorf, Roggendorf und Loosdorf Lager errichtet, die insgesamt mehrere Tausend Personen fassten – für den Stollenbau eingesetzte KZ-Häftlinge aus dem Mauthausen-Außenlager Melk, Zwangsarbeiter, aber auch österreichische und deutsche zivile Arbeiter, Bergleute und Ingenieure. Die Stollenanlage wurde noch im April 1945 aufgelassen, am 8. Mai zog die Rote Armee in Loosdorf ohne Kampfhandlungen ein. Danach nutzte diese das Lager in Roggendorf wahrscheinlich als Sammellager für die ehemaligen KZ-Insassen sowie Zwangsarbeiter. Gleichzeitig dürften geflüchtete „Volksdeutsche“ in Teilen der Baracken Aufnahme gefunden haben. Zwischenzeitig brach im Lager Typhus aus. Wie lange das Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- Roggendorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 4, Schreiben des Bürgermeisters des Marktes Loosdorf an die Landesregierung von Niederösterreich in Wien vom 5.8.1945.
- Literatur
- Gerhard Floßmann, Loosdorf 1945–1955. Das Kriegsende und der Aufbruch aus dem Chaos. Befragung von Zeitzeugen. Loosdorf 2005, S. 6; Gerhard Floßmann, Loosdorf an der Westbahn. Loosdorf 1984, S. 154; Bertrand Perz, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk. Wien 1991; Michael Resch, Aus dem Oral History Projekt „Ich kann mich noch erinnern… – ZeitzeugInnen erzählen zur Geschichte der Schallaburg“. Schallaburg 2017; Das Projekt Quarz, Melk Memorial KZ-Gedenkstätte, https://www.melk-memorial.org/de/Wissen/Das-Projekt-Quarz; Stollenanlage in Roggendorf, Webseite der Gemeinde Schollach, https://www.schollach.at/Unser_Schollach/Stollenanlage_in_Roggendorf
-
Im Sommer 1945 soll sich in Rohrbach bei Mattersburg ein Lager mit rund 2.000 ehemaligen italienischen Zwangsarbeitern befunden haben.
- Ort
- Rohrbach bei Mattersburg
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Mattersburg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 2.000 ⓘ Unsichere Quellenlage
- Literatur
- Roland Widder, 800 Jahre Marz. 1202–2002. Mattersburg 2002, S. 212.
-
Rosenau
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Freistadt, Oberösterreich (Mühlviertel)
Um den 24. Mai 1945 begann die Rote Armee am Rand des Waldes von Rosenau bei St. Oswald und im sogenannten Abendholz ein Lager mit rund 500 Baracken für 20.000 bis 25.000 Personen zu erbauen. Anfang August 1945 wurden neben den sowjetischen Soldaten 700 bis 800 ehemalige sowjetische Kriegsgefangene sowie eventuell auch ehemalige Zwangsarbeiter im Lager einquartiert, wo sie neu ausgebildet und mit neuer Kleidung (Uniformen) versehen wurden. Bereits Ende August wurden Teile des Lagers abgetragen und abtransportiert. Ein großer Teil der Soldaten verließ Mitte September Rosenau. Mitte November 1945 zogen schließlich sämtliche Sowjets aus St. Oswald ab.
- Ort
- Rosenau
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Rosenau
Rosenauer-Lager - Standort
- In den Waldungen um Rosenau unweit der Holzmühle bei St. Oswald
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Freistadt
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Ende Mai 1945
- Bis
- Spätestens Mitte November 1945
- Insassenzahl
- 20.000 ⓘ 20.000 bis 25.000
- Literatur
- Fritz Fellner (Hg.), Alltag und Leben im Mühlviertel 1945 bis 1955. Grünbach 2005, S. 147ff.; Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 68ff.
-
Anfang Juni 1945 errichtete die Rote Armee zwei Lager für sowjetische Soldaten in der Nähe von Rosenburg am Kamp: Das kleinere Lager erstreckte sich von Rosenburg bis zur 1980 stillgelegten Raschmühle an der Taffa und verfügte über Baracken, Zelte und Holzbauten, das größere Lager war um die Raschmühle herum gelegen. Außerdem quartierten sich rund 1.500 Soldaten in Rosenburg – unter anderem im damaligen Hotel Neumann, im Hubertushof, in der Schule sowie in Behelfsheimen und Holzbaracken – ein.
- Ort
- Rosenburg am Kamp
- Standort
- Von Rosenfeld am Kamp bis zur Raschmühle (Mühlfeld 32, 3580 Mühlfeld) und um die Mühle herum
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Anfang Juni 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 110f.
-
Ruprechtshofen
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Melk, Niederösterreich
Nachdem die Rote Armee am 8. Mai 1945 in Ruprechtshofen einmarschiert war, wurden die sowjetischen Soldaten im Barackenlager des ehemaligen Reichsarbeitsdienstes untergebracht – Ende September 1945 waren es ungefähr 300 Personen –, die Offiziere in Privatwohnungen. Nach dem Abzug der Sowjets gegen Ende 1945 wurden die Baracken instandgesetzt und Flüchtlingsfamilien zur Verfügung gestellt.
- Ort
- Ruprechtshofen
- Standort
- Im ehemaligen RAD-Lager
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Melk
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
Niederösterreichische Behörde - Von
- Nach dem 8. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 300
- Literatur
- Rudolf Schierer, Geschichte der Marktgemeinde Ruprechtshofen. Ruprechtshofen 1993, S. 155ff.
-
Das Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten in Sarmingstein bestand zumindest im November 1945, als dort 15 Personen zur Zwangsarbeit angehalten wurden.
- Ort
- Sarmingstein
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Mindestens November 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 15
- Primärquellen
- OÖLA, BH Perg, Sch. 144, Politisches Referat 1945, Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Grein an die Bezirkshauptmannschaft in Perg, Betr.: Verpflegskosten für die N.S. Zwangsarbeitshäftlinge vom 14.11.1945.
-
Das Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten im früheren Zollhaus in Schattendorf wurde Ende Februar 1946 „auf wiederholtes Drängen“ der sowjetischen Besatzungsmacht und im Auftrag der burgenländischen Sicherheitsdirektion errichtet. Der Zweck des Zwangsarbeitslagers bestand in der Einebnung der ehemaligen Verteidigungsanlagen des sogenannten Südostwalls. Das Lager bot Platz für 100 Personen, mehr als zwölf Insassen konnten aber nicht nachgewiesen werden. Das Anhaltelager wurde am 1. November 1946 wieder aufgelassen.
- Ort
- Schattendorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Schattendorf
Arbeitslager Mattersburg
Anhaltelager Schattendorf - Standort
- Im ehemaligen Zollhaus (heute Mattersburger Straße 98, 7022 Schattendorf)
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Mattersburg
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- Mindestens 23. Februar 1946
- Bis
- 1. November 1946
- Insassenzahl
- 12
- Primärquellen
- AMS, Bestätigung des Lagerkommandanten, Gendarmeriepostenkommando Schattendorf vom 23.3.1946; BLA, LAD/I–1315–1946: Bezirkshauptmannschaft Mattersburg, Dienstanweisung für das Arbeitslager der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg vom 23.2.1946, sowie Schreiben des Lagerkommandanten Schattendorf an die Bezirkshauptmannschaft in Mattersburg vom 4.9.1946; BLA, LAD/I 185–1949: Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg an die Sicherheitsdirektion für das Burgenland in Eisenstadt, Zl. Präs. -279/1-1946, Betr.: Anhaltelager, Kostendeckung vom 29.11.1946, sowie Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos Schattendorf an die Bezirkshauptmannschaft in Mattersburg, Zl. 840/47, Betr.: Anhaltelager Schattendorf, Inventar vom 8.12.1947.
-
Das Arbeits- bzw. Anhaltelager in Scheibbs bestand zumindest von Februar 1946 bis Februar 1947. Im Februar 1946 befanden sich 86 politische Häftlinge im Lager.
- Ort
- Scheibbs
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Februar 1946
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 86
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben der Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich an die Landeshauptmannschaft für NÖ in Wien, Zl. 6/8 SD, [Februar 1946]; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Nachdem die Rote Armee gegen Ende April 1945 in Scheuchenstein einmarschiert war, wurden die 13 Baracken des ehemaligen RAD-Lagers von Scheuchenstein geplündert und später von den Sowjets abgetragen. Nur die „Führerbaracke“ und das Badehaus blieben bestehen. Darin wohnten dann Ausgebombte aus Wiener Neustadt.
- Ort
- Scheuchenstein
- Standort
- In zwei Baracken des ehemaligen RAD-Lagers
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für Ausgebombte
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Unklar, eventuell Ende April 1945
- Bis
- Unklar, mindestens 17. Oktober 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Verz. G 7, Fragebögen 1945, Pfarre Scheuchenstein, 17.10.1945.
-
Nach dem 9. Mai 1945 wurde im Schloss Schiltern ein Entlassungs- bzw. Durchgangslager für sowjetische Soldaten eingerichtet, in dem sich zeitweise 3.000 bis 7.000 Personen befunden haben sollen. Wenige Monate später, im September 1945, verließen die Sowjets das Schloss wieder.
- Ort
- Schiltern
- Standort
- Im Schloss Schiltern (Obere Straße 45, 3553 Schiltern)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Krems
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Frontsoldaten
- Lagertyp
- Entlassungslager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- 12. September 1945
- Insassenzahl
- 7.000 ⓘ Weitere Quelle: 3.000
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Schiltern, eingelangt am 11.3.1961.
- Literatur
- Johann Ennser, Das Dorf Reith und die Katastralgemeinden Oberreith und Unterreith. Ein Abriss zur Ortsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Langenlois 2010, S. 105.
-
Das am 15. Mai 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht zunächst in den Schulräumen des Schlosses Schrems eingerichtete Repatriierungslager für ehemalige „Ostarbeiter“ scheint in russischen Quellen auch als Lager Nr. 128 (Sammel- und Transitstelle für die Aufnahme sowjetischer Staatsbürger) sowie Lager Nr. 288 und in österreichischen Quellen als Rückführungslager Nr. 290 auf. In den Schulräumen wurden die ehemaligen Zwangsarbeiter untergebracht und perlustriert, um später in Gruppentransporten in ihre Heimat rücküberstellt zu werden. Über 30.000 Personen sollen insgesamt durch das Auffanglager geschleust worden sein; aus Platzmangel wurde deshalb im August 1945 innerhalb weniger Stunden ein gesamter Stadtteil von Schrems evakuiert, über 100 Privathäuser wurden beschlagnahmt. Anfang November 1945 konnte die Ortsbevölkerung wieder in ihre Häuser zurückkehren, das Schloss Schrems blieb aber noch bis Jänner 1946 als Sammellager in Verwendung.
- Ort
- Schrems
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Nr. 128 ⓘ Unsichere Quellenlage
Lager Nr. 288 ⓘ Unsichere Quellenlage
Rückführungslager 290 - Standort
- In den Schulräumen des Schlosses Schrems und im gesamten Stadtteil am rechten Braunauufer
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Repatriierungslager; Durchgangslager; Auffanglager; Überprüfungslager ⓘ Unsichere Quellenlage
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 15. Mai 1945
- Bis
- Jänner 1946
- Insassenzahl
- 30000
- Primärquellen
- GARF, F. 9408, Op. 1, D. 16: Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskomission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Östlich) Oberleutnant Genosse Volodin, № 2/90 Geheimsache, Exemplar № 3 vom 20.7.1945, sowie Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee, Oberst Ivanov, an den Vorsitzenden der Prüfungs- und Filtrationskomission der NKVD der UdSSR beim Lager № 288, Stadt Schrems, № 91/09 GEHEIMSACHE vom 30.8.1945; NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 2, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich, Bericht über meine Dienstfahrt am 23. und 24. August 1945 in den Bezirk Gmünd vom 25.8.1945; NÖLA, Archiv für Niederösterreich 1, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Amstetten–Horn, L. A. III/3-a-29/8-1961, Schrems, [ohne Datum]; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 113, Schreiben der Stadtgemeinde Schrems an das Amt der n.ö. Landesregierung, Zl. 904/1-1947, Betr.: Aufbauzuschuß für das eh. Rückführungslager Nr. 290 in der Stadtgemeinde Schrems vom 30.1.1947.
- Literatur
- Otto Mölzer, 40 Jahre Stadt Schrems. 1936–1976. Die Geschichte. Schrems 1976, S. 85ff., 151ff.
-
Das ehemalige RAD-Lager in Schützen am Gebirge, das aus zwei „Führerhäusern“ und einem Barackenlager bestanden hatte, wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs von der Roten Armee genutzt. 1947 oder 1948 gaben die Sowjets das Lager auf. Mit Genehmigung der Landeskommandantur in Eisenstadt wurde es von der Ortsbevölkerung abgerissen.
- Ort
- Schützen am Gebirge
- Standort
- Im Bereich der heutigen Sportplatzstraße
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Eisenstadt-Umgebung
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich im Mai 1945
- Bis
- Unklar, im Jahr 1947 oder 1948
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Franz Theuer, Das „Reichs-Arbeitsdienst-Lager“ (RAD-Lager) in Schützen am Gebirge, in: Gemeinde Schützen am Gebirge (Hg.), Chronik der Gemeinde Schützen am Gebirge von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Eisenstadt 1996, S. 159.
-
Schwertberg
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für ehemalige Repressierte; Lager für sowjetische Frontsoldaten; Lager für Kriegsgefangene
- Perg, Oberösterreich (Mühlviertel)
Von Kriegsende bis August 1945 hielten sich Tausende Flüchtlinge in Schwertberg auf. Sämtliche Ställe, Holzschuppen, selbst Hauseingänge und Vorräume im gesamten Ort seien besetzt gewesen, weshalb die Menschen zunehmend auf Feldern und Wiesen, besonders in der Nähe des Bahnhofs, gelagert haben. Nachdem mit 15. Mai eine Kommandantur für den „Flüchtlingsabschub“ am Bahnhof errichtet worden war, begann am 25. Mai der Abtransport. Bis zum 1. August verkehrte zwischen Schwertberg und Krems täglich ein Zug mit rund zehn Waggons, der neben den Flüchtlingen auch sowjetische Soldaten sowie ehemalige polnische und ukrainische Zwangsarbeiter wegbrachte. Zudem seien in Schwertberg Tausende kriegsgefangene deutsche Soldaten den Sowjets übergeben worden, die von dort aus in Gefangenenlager weiterverschickt wurden. Am Bahnhof Schwertberg seien in dieser Zeit rund 180.000 Fahrkarten abgefertigt worden. Neben der Bahn schafften ab Ende Juni auch Pferdefuhrwerke die „Flüchtlinge“ aus Schwertberg weg.
- Ort
- Schwertberg
- Standort
- In der gesamten Stadt, besonders auf den Wiesen um den Bahnhof
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Perg
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für ehemalige Repressierte
Lager für sowjetische Frontsoldaten
Lager für Kriegsgefangene - Betreiber
- Privat
Sowjetische Besatzungsmacht - Von
- Mai 1945
- Bis
- August 1945
- Insassenzahl
- 10.000 ⓘ Viele Tausende
- Literatur
- Edmund Merl, Besatzungszeit im Mühlviertel. Anhand der Entwicklung im politischen Bezirk Freistadt. 2. Aufl. Linz 1980, S. 115; Schwertberg. Beitrag zur Postenchronik. Erlebnisse des Postenkommandanten von Schwertberg in den Jahren 1938–1945. Johann Kohout, Gendarmerie Oberstleutnant Chronik beendet am 1.9.1956. o. O. o. J.
-
Sigmundsherberg I
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für rückkehrende Österreicher
- Horn, Niederösterreich
Wahrscheinlich im Sommer 1945 wurde beim Bahnhof von Sigmundsherberg auf Privatinitiative eine Betreuungsstelle ins Leben gerufen. Dort stellte man Flüchtlingen auf der Durchreise oder Heimkehrern Verköstigung und Nächtigungsmöglichkeiten zur Verfügung.
- Ort
- Sigmundsherberg I
- Standort
- Beim Bahnhof
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für rückkehrende Österreicher - Betreiber
- Privat
- Von
- Wahrscheinlich Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 136; Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 193.
-
Wahrscheinlich im Mai 1945 besetzte die Rote Armee das sogenannte Edelweißlager, das zu einem im Waldgebiet zwischen Rodingersdorf, Sigmundsherberg und Maria Dreieichen gelegenen ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerk gehörte. Der Bau der letztlich nicht fertiggestellten Zweigstelle der Floridsdorfer Lokomotiv- und Waggonreparaturwerkstätte mit drei Hallen nahe Sigmundsherberg war im November 1944 begonnen worden, für die eingesetzten Zwangsarbeiter hatte man ein Lager mit Baracken errichtet. Die Sowjets beschlagnahmten den Betrieb schließlich als „Deutsches Eigentum“ und transportierten Geräte, Maschinen und Material ab.
- Ort
- Sigmundsherberg II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Edelweißlager
- Standort
- Im Waldgebiet zwischen Rodingersdorf, Sigmundsherberg und Maria Dreieichen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 51f., 110; Lager „Edelweiß“ bei Sigmundsherberg, Unterirdisch, https://unterirdisch.de/index.php; Reichsbahn-Ausbesserungswerk – Sigmundsherberg, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/ort_sigmundsherberg.html
-
Laut Zeitzeugenbericht Hinweis auf ein Kriegsgefangenenlager der Roten Armee in Sigmundsherberg, das als Zwischenlager für die „überfüllten“ Kriegsgefangenenlager des Truppenübungsplatzes Döllersheim diente.
- Ort
- Sigmundsherberg III
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Horn
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Unklar, eventuell Frühsommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, NÖ Familienalbum, Bezirk ZT, Karton 1, ZT 29, Kuschall Hermann.
-
Laut Zeitzeugenbericht Hinweis auf ein Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in St. Anton an der Jeßnitz.
- Ort
- St. Anton an der Jeßnitz
- Standort
- Beim damaligen Gasthaus Heinzl
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Scheibbs
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Wahrscheinlich im Jahr 1945 oder 1946
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Franz Wiesenhofer, Verdrängt, nicht vergessen. Zeitzeugenberichte über den Bezirk Scheibbs 1926–1955. Band 1. Purgstall 2013, S. 73.
-
St. Margarethen an der Sierning
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- St. Pölten, Niederösterreich
Nach Kriegsende sollen etwa 3.000 ehemalige Kriegsgefangene, vor allem aus Ungarn und Polen, sowie ehemalige Insassen aus Konzentrationslagern auf den Sierningwiesen bei St. Margarethen an der Sierning gelagert haben.
- Ort
- St. Margarethen an der Sierning
- Standort
- Auf den Sierningwiesen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- Wahrscheinlich nach dem 8. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 3000
- Literatur
- Gemeinde St. Margarethen an der Sierning, Heimatbuch der Gemeinde St. Margarethen/Sierning. St. Pölten 1986, S. 101.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 87, ein sowjetisches Frontlager, existierte von 17. April 1945 bis wahrscheinlich September 1945. Es durchlief die Stationen Deutsch-Brodersdorf, Unterwaltersdorf, Hadersdorf-Weidlingau, Kaufstein ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden und – von 13. August bis 1. September 1945 – St. Pölten.
- Ort
- St. Pölten I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-87
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 13. August 1945
- Bis
- 1. September 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 445.
-
Bald nachdem die Sowjets am 15. April 1945 St. Pölten eingenommen hatten, wurde bei dem Schloss Viehofen bzw. oberhalb davon ein Lager errichtet. Es diente als Sammelstelle bzw. Durchgangslager für Kriegsgefangene in die Sowjetunion. Wie lange das Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- St. Pölten II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Viehofen
- Standort
- Bei/oberhalb von Schloss Viehofen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Durchgangslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 15. April 1945 ⓘ Unsichere Quellenlage
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Dorfblick St. Georgen – Verein zur Aufarbeitung des dörflichen Lebens gestern, heute und morgen (Hg.), St. Georgen – Geschichte und Geschichten. Dorfchronik. St. Georgen 2000, S. 132; Alois Eder, Zwei Zeitzeugenberichte zum Lager Viehofen, in: Magistrat der LH St. Pölten, Abteilung VI, Kulturverwaltung (Hg.), St. Pölten 1945–1955. Geschichte(n) einer Stadt. St. Pöltner Regenbogen 2005. Kulturjahrbuch der Landeshauptstadt St. Pölten. St. Pölten 2005, S. 109–112.
-
St. Pölten III
Lager für ehemalige Nationalsozialisten; Lager für ehemalige Repressierte
- Statutarstadt St. Pölten , Niederösterreich
Das ehemalige Zwangsarbeiterlager der Glanzstofffabrik wurde nach der Befreiung St. Pöltens am 15. April 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht monatelang zur Repatriierung der ehemaligen Zwangsarbeiter genutzt, während gleichzeitig eine (oder eventuell auch mehrere) der ursprünglich sechs Baracken zur Anhaltung von ehemaligen Nationalsozialisten diente(n). Im Jänner 1946 befanden sich 140 Insassen im Arbeitslager, das bis 1947 bestand. Danach nutzte man die übriggebliebenen vier Baracken bis zu ihrem Abriss Ende der 1960er-/Anfang der 1970er-Jahre als Wohnquartiere für bedürftige Familien („Korea-Lager“).
- Ort
- St. Pölten III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager St. Pölten
- Standort
- Östlich der damaligen Glanzstoffwerke, heute in der Au zwischen der Bahnstrecke St.Pölten-Herzogenburg und der Traisen.
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 15. April 1945
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 140
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947; StA P, Akten 1945–1948: Polizeiangelegenheiten 1945 bis 1948, Schreiben des Lagerkommandanten des Arbeitslagers St. Pölten-Viehofen an das Bürgermeisteramt St. Pölten vom 4.5.1946, sowie Schreiben des Bürgermeisters der Stadt St. Pölten an die Fa. Hausmann Lederhandlung vom 22.1.1946.
- Literatur
- Markus Feigl, Ein Ort zum Vergessen, in: MFG – Das Magazin 09 (2024), S. 8–15; Franz Forstner, 1945 Ende und Anfang, in: Magistrat der LH St. Pölten, Abteilung VI, Kulturverwaltung (Hg.), St. Pölten 1945–1955. Geschichte(n) einer Stadt. St. Pöltner Regenbogen 2005. Kulturjahrbuch der Landeshauptstadt St. Pölten. St. Pölten 2005, S. 26; Siegfried Nasko – Willibald Rosner, St. Pölten im 20. Jahrhundert. Geschichte einer Stadt. St. Pölten – Salzburg 2010, S. 132; Daniel Skarek, „Mahnmal Viehofen“. Ein modernes Mahnmal im Kontext österreichischer Gedächtnistransformation und Denkmalkultur. Diplomarbeit. Wien 2017; Manfred Wieninger, Spurensuche in „Korea“, in: Konkret Nr. 7/2005; Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager in St. Pölten, Unterirdisch, https://unterirdisch.de/index.php?threads/kriegsgefangenen-und-zwangsarbeiterlager-in-st-p%C3%B6lten.6306/
-
St. Pölten IV
Lager für Kriegsgefangene; Lager für Zivilinternierte
- Statutarstadt St. Pölten , Niederösterreich
Laut Zeitzeugenbericht unterhielten die Sowjets nach Kriegsende im Garten des Lackenbauers in der St. Pöltener Klostergasse ein Lager mit rund 60 Zivilisten, die „grundlos“ gefangen genommen worden waren und in die Sowjetunion verbracht werden sollten.
- Ort
- St. Pölten IV
- Standort
- In der Klostergasse
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für Zivilinternierte - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 15. April 1945 ⓘ Unsichere Quellenlage
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 60
- Literatur
- Siegfried Nasko, Frauen der ersten Stunde in St. Pölten, in: Magistrat der LH St. Pölten, Abteilung VI, Kulturverwaltung (Hg.), St. Pölten 1945–1955. Geschichte(n) einer Stadt. St. Pöltner Regenbogen 2005. Kulturjahrbuch der Landeshauptstadt St. Pölten. St. Pölten 2005, S. 91.
-
Am Verkehrsknotenpunkt St. Pölten wurde am 1. Juli 1946 eine Bahnhofsmission eröffnet. 1948 befand sich die Unterkunftsbaracke direkt am Bahnsteig I des Hauptbahnhofes, ein Heim wurde in der Klostergasse 15 betrieben. Die Bahnhofsmission bestand wahrscheinlich über das Ende der Besatzungszeit hinaus.
- Ort
- St. Pölten V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Bahnhofsmission St. Pölten
- Standort
- St. Pölten Hauptbahnhof
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt St. Pölten
- Lagerkategorien
- Sonderform
- Betreiber
- Kirche
- Von
- Juli 1946
- Bis
- Mindestens bis zum Ende der Besatzungszeit
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Silvia Steiner, Bahnhofssozialdienst im Wandel der Zeit. Eine Dispositivanalyse. Dissertation. Innsbruck 2013, S. 169f.
-
St. Valentin I
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Amstetten, Niederösterreich
Das Lager 300 existierte von 1945 bis 1953 und war das am längsten in Österreich bestehende Sammel-, Filtrations- und Repatriierungslager für sowjetische Staatsangehörige aus allen Besatzungszonen und Militäreinheiten. Es durchlief vier Standorte: Wahrscheinlich bis zum Zonenabkommen im Juli 1945 war es in Judenburg, wo die Briten zu Pfingsten 1945 rund 35.000 Kosaken an die Sowjets übergaben. Die Quellen lassen vermuten, dass es sich danach bis Oktober 1945 in Anzendorf befand, ehe es nach St. Valentin und schließlich Mitte des Jahres 1947 nach Wiener Neustadt verlegt wurde. Wo sich das Repatriierungs- und Filtrationslager in St. Valentin befand, ist unklar. Bevor die Örtlichkeit jedoch als Lager 300 genutzt wurde, dürfte sie bereits als Austauschpunkt Nr. 155 fungiert haben; auch nach Verlegung des Lagers nach Wiener Neustadt scheint St. Valentin weiter als Sammel-Übergabepunkt auf. Laut einem Zeitzeugen gab es in St. Valentin eine SMERŠ-Abteilung und konnten im Lager 300 bis zu 800 Personen gleichzeitig untergebracht werden, wobei der Großteil der Insassen ehemalige Deserteure gewesen seien.
- Ort
- St. Valentin I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager 300
Lager Nr. 300 - Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Repatriierungslager; Sammellager; Filtrationslager; Überprüfungslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Oktober 1945
- Bis
- Mitte des Jahres 1947
- Insassenzahl
- Kapazität für 800 Personen
- Primärquellen
- GARF, F. 9408, Op.1, D. 16, Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskommission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Östlich) Oberleutnant Genosse Volodin, № 2/90 Geheimsache, Exemplar № 3 vom 20.7.1945; GARF F. 9408, Op. 1, D. 26: Leiter der Abteilung für die Integration von Rückkehrern aus der UdSSR , Oberst RAZUMOV, Dislozierung von Lagern und Sammel- und Transitstellen bei Truppengruppen mit Stand auf 2. Oktober 1945 vom 2.10.1945, sowie Schreiben des Amts für Repatriierungsangelegenheiten des Kommissars des Rates der Volkskommissare der UdSSR, Abteilung – 4 Bau, an Oberstleutnant Genosse Mayorov, Stellvertretender Leiter der Abteilung für Überprüfungs- und Filtrationslager der NKVD der UdSSR, № 40 vom 12.1.1946.
- Literatur
- O. V. Budnickij – L. G. Novikova (Hg.), Garvardskij proekt: rassekrečennye svidetel’stva o Velikoj Otečestvennoj vojne. Moskau 2018, Interview 138; Stefan Karner – Peter Ruggenthaler, (Zwangs-)Repatriierungen sowjetischer Staatsbürger aus Österreich in die UdSSR, in: Stefan Karner – Barbara Stelzl-Marx (Hg.), Die Rote Armee in Österreich. Sowjetische Besatzung 1945–1955. Beiträge. Graz – Wien – München 2005, S. 48ff., 247; Pavel Poljan, Deportiert nach Hause. Sowjetische Kriegsgefangene im „Dritten Reich“ und ihre Repatriierung. München – Wien 2001, S. 78; Berija erreichte „Filtration“ von Stalin, Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit, http://www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/index_main9e7b.html?cbereich=4&cthema=345&carticle=630&fromlist=1.
-
Von Mitte Mai bis Ende Oktober 1945 dürfte es in St. Valentin ein Auffanglager für Flüchtlinge gegeben haben, dessen Standort unbekannt ist. In dieser Zeit seien laut NÖLA insgesamt 790.141 Flüchtlinge, täglich also rund 4.700 Personen, verpflegt worden.
- Ort
- St. Valentin II
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Unklar, wahrscheinlich Mitte Mai 1945
- Bis
- Unklar, eventuell Ende Oktober 1945
- Insassenzahl
- 4.700 ⓘ Durchschnittswert pro Tag
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 1, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Amstetten–Horn, L. A. III/3-a-29/8-1961, Sankt Valentin, [ohne Datum]; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945, Staatsamt für Inneres, Abteilung 12, Amtsvermerk über die erste Sitzung der Kommission für Rückführungs- und Flüchtlingsangelegenheiten am 9.10.1945.
-
Das Lager für ehemalige Nationalsozialisten in St. Veit a. d. Gölsen, in dem vor allem „Illegale“ untergebracht waren, bestand zumindest im Februar 1946. Weitere Informationen, etwa zu Standort, Insassenzahl oder Betreiber, sind nicht bekannt.
- Ort
- St. Veit an der Gölsen
- Zeitgenössische Bezeichnung
- NS-Lager in St. Veit a. d. Gölsen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Lilienfeld
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager ⓘ unsichere Quellenlage; Arbeitslager ⓘ unsichere Quellenlage
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens 2. Februar 1946
- Bis
- Unklar, maximal Ende Jänner/Anfang Februar 1947
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben des Gendarmeriepostenkommandos St. Veit a. d. Gölsen an die Bezirkshauptmannschaft-Expositur Lilienfeld vom 2.2.1946.
-
Die heutige Friedensburg Schlaining diente bereits während des Zweiten Weltkriegs als Lager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, die vor allem im Antimonbergbau zum Einsatz kamen. Am 10. Oktober 1945 wurde unter der Leitung des Bezirksgendarmeriekommandos und unter Oberaufsicht der sowjetischen Besatzungsmacht in der Burg ein Anhalte- bzw. Arbeitslager für ehemalige Nationalsozialisten eingerichtet, das Ende Dezember 1945 durch die zusätzliche Internierung von Strafgefangenen „umgewidmet“ wurde. Ende März 1946 befanden sich 164 Inhaftierte in der Burg: 119 politische und 45 gerichtliche Häftlinge. Für den November 1946 werden zusätzlich zu den noch 65 Internierten auch drei Häftlinge der russischen Kommandantur verzeichnet. Das Lager wurde am 6. Jänner 1947 aufgelassen, ein Teil der Häftlinge im Einvernehmen mit der Bezirkskommandantur entlassen, ein anderer an die neu eingerichtete Haftanstalt des Bezirksgerichts Oberwart überstellt. In den Jahren 1956 und 1957 wurde die Burg erneut als Lager genutzt, diesmal als Durchgangslager für 1.356 ungarische Flüchtlinge.
- Ort
- Stadtschlaining
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Burg Schlaining
Anhaltelager Schlaining - Standort
- In der Burg Schlaining (heute Rochusplatz 1, 7461 Stadtschlaining)
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberwart
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Burgenländische Behörde
- Von
- 10. Oktober 1945
- Bis
- 6. Jänner 1947
- Insassenzahl
- 164
- Primärquellen
- BLA, BH Oberwart 10, NS-Material Varia, Schreiben des Bezirksgendarmeriekommandos Oberwart an die Bezirkshauptmannschaft in Oberwart vom 13.2.1946; BLA, Lage-, Vorfall- und Informationsberichte, 3, II-1, Mappe A/VIII/II/1 Nr. 9, Bezirkshauptmannschaften, Berichte 1945–1948, Bezirkshauptmannschaft Oberwart an den Sicherheitsdirektor des Burgenlandes in Eisenstadt, Lagebericht für Jänner 1947, Zl. Pr. 9/1947 vom 30.1.1947.
- Literatur
- Wolfgang Bachkönig, Der Aufbau des burgenländischen Sicherheitswesens, in: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7 – Landesmuseum (Hg.), Russenzeit. Befreiung 1945 – Freiheit 1955. Begleitband zur Ausstellung. Eisenstadt 2005, S. 31–41; Wolfgang Meyer, Burg Schlaining als Lager für Ost- und Zwangsarbeiter 1939–1945, in: Stadtgemeinde Stadtschlaining (Hg.), Festschrift zur Stadterhebung der Stadtgemeinde Stadtschlaining am 1. Oktober 1991 mit den Ortsteilen: Altschlaining, Drumling, Goberling, Neumarkt im Tauchental und Stadtschlaining. Stadtschlaining 2006, S. 154; Wolfgang Meyer, Das Anhaltelager Burg Schlaining 1945–1947, in: Stadtgemeinde Stadtschlaining (Hg.), Festschrift zur Stadterhebung […]. Stadtschlaining 2006, S. 156–158; Wolfgang Meyer, Das Durchgangslager Burg Schlaining für Flüchtlinge im Jahre 1956/57, in: Stadtgemeinde Stadtschlaining (Hg.), Festschrift zur Stadterhebung […]. Stadtschlaining 2006, S. 159.
-
Eventuell bereits ab April 1945 sollen in Steinberg und Umgebung rund 10.000 sowjetische Soldaten gelagert haben. Anfang Dezember 1945 zogen die Truppen wieder ab.
- Ort
- Steinberg
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberpullendorf
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Eventuell April 1945
- Bis
- Dezember 1945
- Insassenzahl
- 10000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeindeamt Steinberg a.d. Rabnitz, Bericht über die Ereignisse 1945 bis 1956, Zl. 207/60 vom 13.7.1960.
-
Von 17. Juni bis 6. Juli 1945 lagerten Soldaten der Roten Armee in Steinfurt in der Nähe des damaligen Meierhofes.
- Ort
- Steinfurt
- Standort
- In der Nähe des damaligen Meierhofes
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Güssing
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 17. Juni 1945
- Bis
- 6. Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Leitung der Volksschule Steinfurt, Schreiben an das Amt der Burgenländischen Landesregierung Landesarchiv in Eisenstadt. Betr.: Kriegsereignisse 1945 in Steinfurt, Zl. 28/1961 vom 27.4.1961.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 55, ein sowjetisches Frontlager, bestand ab 5. Mai 1945 auf österreichischem Gebiet. Zunächst befand es sich in Bockfließ. Danach durchlief das Lager die Stationen Stift Zwettl, Zwettl und Gefritz ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden, eventuell Göpfritz an der Wild, ehe es mit Befehl vom 12. September 1945 nach Dshambul (UdSSR) verlegt wurde.
- Ort
- Stift Zwettl
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-55
- Standort
- Beim Stift Zwettl
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 25. Mai 1945
- Bis
- Unklar, maximal 31. Mai 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 420.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 54, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 5. Mai 1945 auf österreichischem Gebiet in Obersiebenbrunn errichtet. Von 25. Mai bis 1. Juni 1945 befand sich das Lager dann in Stockerau.
- Ort
- Stockerau I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-54
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Korneuburg
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 25. Mai 1945
- Bis
- 1. Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 419.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 10, ein sowjetisches Frontlager, befand sich von 10. bis 20. Juni 1945 in Wiener Neudorf, von 25. Juni bis 20. Dezember 1945 dann in Stockerau.
- Ort
- Stockerau II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-10
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Korneuburg
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 25. Juni
- Bis
- 20. Dezember 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 524.
-
Bei dem mehrmals in Quellen und Literatur nur rudimentär erwähnten großen sowjetischen Kriegsgefangenenlager in Stockerau könnte es sich um das sogenannte Senninger-Lager gehandelt haben.
- Ort
- Stockerau III
- Standort
- Eventuell im „Senninger-Lager“, ein paar Kilometer nördlich des Stadtzentrums Stockerau ⓘ Unklare Quellenlage
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Korneuburg
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar, maximal Ende Dezember 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. II-10/61, Betr.: Situationsbericht für die Zeit vom 1.1.1946–15.1.1946 vom 24.1.1946; RGVA, F. 32905, Op. 1, D. 161, Schreiben des Chefs der Abteilung des NKVD für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen der Zentralen Gruppe der Streitkräfte, Nikolaj Chmarin, an den Chef der Verwaltung der Truppen des NKVD zum Schutz des Hinterlandes der Zentralen Gruppe der Streitkräfte, 15.8.1945, S. 23; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945]; Erfolg der Honner-Aktion: Kriegsgefangene kehren heim, in: Österreichische Zeitung vom 25.9.1945, S. 5.
- Literatur
- Günter Sellinger, Große Chronik der Stadt Stockerau. 1000 Jahre Geschichte 1012–2012. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stockerau 2011, S. 125.
-
Hinweis auf ein Flüchtlingslager in der Stockerauer Bräuhausgasse, in dem im Jahr 1946 zumindest 77 Erwachsene und 72 Kinder untergebracht waren.
- Ort
- Stockerau IV
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Bräuhausgasse
- Standort
- In der Bräuhausgasse
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Korneuburg
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- 1946
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 149
- Primärquellen
- Flüchtlinge in Stockerau, in: Unsere Stadt, Dezember 2015, S. 33.
-
Hinweis auf ein Flüchtlingslager in der Stockerauer Schießstattgasse, in dem im Jahr 1946 zumindest 53 Erwachsene und 50 Kinder untergebracht waren.
- Ort
- Stockerau V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Schießstattgasse
- Standort
- In der Schießstattgasse
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Korneuburg
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- 1946
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 103
- Primärquellen
- Flüchtlinge in Stockerau, in: Unsere Stadt, Dezember 2015, S. 33.
-
Ab Mitte April 1945 sollen ungefähr zwei Jahre lang russische Truppen im Augebiet südlich der Donau bei Stollhofen gelagert haben.
- Ort
- Stollhofen
- Standort
- Im damaligen Augebiet südlich der Donau bei Stollhofen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 14. April 1945
- Bis
- Unklar, eventuell Frühjahr 1947
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stollhofen, 6.5.1961.
-
Auf dem Kasberg in Strengberg soll nach Kriegsende ein Barackenlager für rund 2.000 sowjetische Soldaten existiert haben. Weitere Informationen sind nicht bekannt.
- Ort
- Strengberg
- Standort
- Auf dem Kasberg
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich um Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 2000
- Literatur
- Christine Ziervogl, 950 Jahre Strengberg. 1031–1981. Strengberg 1981, S. 51.
-
Laut Zeitzeugenberichten sollen nach Kriegsende im Wald in Sulz 500 bis 600 sowjetische Soldaten gelagert haben. Weitere Informationen sind nicht bekannt.
- Ort
- Sulz
- Standort
- Im Wald in Sulz
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 500 ⓘ 500 bis 600
- Literatur
- Wilhelm Romeder, Das Jahr 1945 in Weitra und Umgebung – Ereignisse, Erlebnisse, Schicksale. 2., erw. Aufl. Horn – Wien 2003, S. 249, S. 258.
-
Ternitz
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Neunkirchen, Niederösterreich
Nach Kriegsende beschlagnahmte die Rote Armee die gesamte Anlage der Rohrbacher Spinnerei in Ternitz und brachte in den Werksobjekten ein Repatriantenlager unter. Weitere Informationen wie etwa Insassenzahl oder Auflösungsdatum des Lagers sind nicht bekannt. Es ist unklar, ob das Repatriierungslager in der Rohrbacher Spinnerei ident mit dem Lager Nr. 301 in Neunkirchen ist.
- Ort
- Ternitz
- Standort
- In den Werksobjekten der Rohrbacher Spinnerei (Josef-Huber-Straße 6, 2630 Ternitz)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Neunkirchen
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte ⓘ Unsichere Quellenlage
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Repatriierungslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Um Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- René Harather, Die Geschichte der Region und Stadt Ternitz von den Anfängen bis zur Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung sozialgeschichtlicher Aspekte. Ternitz 1998, S. 310.
-
Von 8. Juli bis 20. Oktober 1945 versammelte sich sowjetische Artillerie in der Stärke von 3.000 Soldaten in einem Freilager in den Hausauen von Theiß.
- Ort
- Theiß
- Standort
- In den Hausauen
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Krems
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 8. Juli 1945
- Bis
- 20. Oktober 1945
- Insassenzahl
- 3000
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Theiß, 5.6.1961.
-
Das Arbeitslager Tulln bestand zumindest zwischen Februar 1946 und Februar 1947. Per Mai 1946 wurden 143 ehemalige Nationalsozialisten im Lager angehalten. Nähere Informationen etwa zu Standort oder Betreiber sind nicht bekannt.
- Ort
- Tulln
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Arbeitslager Tulln
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Tulln
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens 15. Februar 1946
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 143
- Primärquellen
- Geschlossener Nazieinsatz, in: Oberösterreichische Nachrichten vom 15.2.1946, S. 2; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben des Sicherheitsdirektors an die Landeshauptmannschaft Niederösterreich, Zl. 6/23 SD, 3. [sic!] Wochenbericht (Mai) vom 31.5.1946; ÖSTA, AdR, Bundesministerium für Inneres (Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit), Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Das Lager Zwettl, in den Quellen manchmal auch als Lager Stift Zwettl bezeichnet, war Teil des von Juni 1938 bis Dezember 1941 in vier Phasen errichteten Truppenübungsplatzes (TÜPL) Döllersheim. Dafür wurden rund 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften umgesiedelt. Auf einer Fläche von etwas weniger als 200 Quadratkilometern wurden mehrere Barackenlager (auch für Kriegsgefangene), daneben weitere militärische Infrastruktur wie Werkstätten, Verpflegungs- und Nachschublager, Munitionsdepots, Bunker, Schießbahnen etc. errichtet. Die Belagsstärke für die am TÜPL durchgeführte Gefechtsausbildung betrug durchschnittlich 30.000 bis 35.000 Personen; gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren auch Angehörige der Wlassow-Armee und des Deutsch-Arabischen Inf. Btl. 845 am TÜPL. Nachdem die Rote Armee wahrscheinlich am 9. Mai 1945 Döllersheim besetzt hatte, wurden einige der am Areal vorhandenen Lager, so auch das Lager Zwettl, zu Sammel- und Durchgangslagern für ehemalige Wehrmachtsangehörige und ehemals verbündete Soldaten, darunter viele Ungarn, die zum Teil wieder entlassen, zum Teil weiter in die Sowjetunion transportiert wurden; die letzten „reichsdeutschen“ Kriegsgefangenen blieben bis Anfang Oktober 1945 in Döllersheim. In der Zeit von 9. Mai bis Oktober 1945 sollen die Lager und Gebäudestrukturen des TÜPL dermaßen stark belegt gewesen sein – die Behörden schätzten eine Ballung von rund 250.000 Menschen in dem Gebiet –, dass teilweise Ausweichlager wie etwa in Sigmundsherberg eingerichtet werden mussten und man eine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen deshalb als ausgeschlossen betrachtete. Schon ab Sommer 1945 führte die Sowjetarmee den Übungsbetrieb für ihre in Niederösterreich stationierten Truppen auf dem später als „Deutsches Eigentum“ deklarierten TÜPL durch; zeitweise, besonders zu Beginn, sollen bis zu 60.000 russische Soldaten dort stationiert und teilweise auch einquartiert gewesen sein. Um den 15. September 1955 wurde das Areal wieder der Republik Österreich übergeben, die es bis heute – allerdings wesentlich verkleinert – als TÜPL Allentsteig weiter nutzt. Das Lager Zwettl des TÜPL war wenige Hundert Meter westlich des Stiftes Zwettl gelegen, dessen Türme man vom Lager aus sehen konnte. Der ehemalige Insasse Hans Niehs, der sich etwa dreieinhalb Monate (9. Mai bis Mitte August 1945) im Lager in Kriegsgefangenschaft befunden hatte, fertigte mehrere Zeichnungen des Lagers und einen Bericht, unter anderem über dessen katastrophale sanitäre Zustände, an. Laut seiner Aussage seien die österreichischen Kriegsgefangenen bereits etwa drei Wochen nach Belegung des Lagers entlassen worden, Anfang Juni die ungarischen und Mitte Juni die rumänischen. Die Baracken des Lagers Zwettl dürften noch im Jahr 1945 demoliert und das Baumaterial verkauft worden sein. Heute befindet sich inmitten des ehemaligen Lagers Zwettl ein öffentlich zugänglicher Fußballplatz in militärischem Sperrgebiet.
- Ort
- TÜPL Allentsteig I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Zwettl
Lager Stift Zwettl - Standort
- Einige Hundert Meter westlich des Stiftes Zwettl am TÜPL Döllersheim, heute TÜPL Allentsteig
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. XI-10/22, Betr.: Situationsbericht für die Woche vom 20. Mai 1946 bis 26. Mai 1946 vom 24.5.1946; NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; StA Z, Karton 138, Truppenübungsplatz Döllersheim, Schreiben Franz Wimmer-Lamquets an Herrn Moll, Stadtarchiv Zwettl, vom 22.5.1996; StA Z, Karton 420, Damit es nicht verloren geht, Schreiben Georg Remmers an die Stadtverwaltung Zwettl vom 31.10.1995; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945]; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Gerhard Artl, Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Deutsche Wehrmacht und die Rote Armee bis zur Übernahme durch das Bundesheer, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Die Vorträge und Diskussionen des zwölften Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde. Allentsteig, 1.–4. Juli 1991. Wien 1991, S. 229–263; Robert Holzbauer, Planung und Errichtung des TÜPL Döllersheim, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig […]. Wien 1991, S. 117–163; Karl Merinsky, Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Besatzungszeit im Raum von Zwettl in Niederösterreich. Dissertation. Wien 1966, S. 9; Friedel Moll, Als Kriegsgefangener im Lager Zwettl, in: Das Waldviertel 47/3 (1998), S. 264–274; Stefan Steinmetz, Historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Allensteig – Organisatorische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge. Diplomarbeit. Wien 2012; Lager Zwettl – Döllersheim, Unterirdisch, https://unterirdisch.de/index.php?threads/lager-zwettl-d%C3%B6llersheim.6960/; Truppenübungsplatz Döllersheim-Allentsteig, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/uebungsplatz_allentsteig.html
-
TÜPL Allentsteig II
Lager für Kriegsgefangene; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Zwettl, Niederösterreich
Das Lager Dürnhof war Teil des von Juni 1938 bis Dezember 1941 in vier Phasen errichteten Truppenübungsplatzes (TÜPL) Döllersheim. Dafür wurden rund 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften umgesiedelt. Auf einer Fläche von etwas weniger als 200 Quadratkilometern wurden mehrere Barackenlager (auch für Kriegsgefangene), daneben weitere militärische Infrastruktur wie Werkstätten, Verpflegungs- und Nachschublager, Munitionsdepots, Bunker, Schießbahnen etc. errichtet. Die Belagsstärke für die am TÜPL durchgeführte Gefechtsausbildung betrug durchschnittlich 30.000 bis 35.000 Personen; gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren auch Angehörige der Wlassow-Armee und des Deutsch-Arabischen Inf. Btl. 845 am TÜPL. Nachdem die Rote Armee wahrscheinlich am 9. Mai 1945 Döllersheim besetzt hatte, wurden einige der am Areal vorhandenen Lager, so auch das Lager Dürnhof, zu Sammel- und Durchgangslagern für ehemalige Wehrmachtsangehörige und ehemals verbündete Soldaten, darunter viele Ungarn, die zum Teil wieder entlassen, zum Teil weiter in die Sowjetunion transportiert wurden; die letzten „reichsdeutschen“ Kriegsgefangenen blieben bis Anfang Oktober 1945 in Döllersheim. In der Zeit von 9. Mai bis Oktober 1945 sollen die Lager und Gebäudestrukturen des TÜPL dermaßen stark belegt gewesen sein – die Behörden schätzten eine Ballung von rund 250.000 Menschen in dem Gebiet –, dass teilweise Ausweichlager wie etwa in Sigmundsherberg eingerichtet werden mussten und man eine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen deshalb als ausgeschlossen betrachtete. Schon ab Sommer 1945 führte die Sowjetarmee den Übungsbetrieb für ihre in Niederösterreich stationierten Truppen auf dem später als „Deutsches Eigentum“ deklarierten TÜPL durch, zeitweise, besonders zu Beginn, sollen bis zu 60.000 russische Soldaten dort stationiert und teilweise auch einquartiert gewesen sein. Um den 15. September 1955 wurde das Areal wieder der Republik Österreich übergeben, die es bis heute – allerdings wesentlich verkleinert – als TÜPL Allentsteig weiter nutzt. Das Lager Dürnhof war etwa 1939 bis 1940 als militärisches Ausbildungs- bzw. Arbeiterlager für ca. 2.000 Personen um den Dürnhof, einen ehemaligen Gutshof des Stiftes Zwettl, errichtet worden und befand sich an der Westgrenze des TÜPL nahe der Stadt Zwettl. Nachdem es als Kriegsgefangenenlager genutzt worden war, dürften nach dessen Räumung dort eine Zeitlang – eventuell bis Ende des Jahres 1945 – Angehörige der Roten Armee einquartiert gewesen sein. Schließlich wurden große Teile des Lagers demoliert, das dabei gewonnene Holz wurde nach Krems gebracht.
- Ort
- TÜPL Allentsteig II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Dürnhof
Arbeiterlager Dürnhof - Standort
- An der Westgrenze des TÜPL nahe der Stadt Zwettl an der Einmündung der Straße von Stift Zwettl in die heutige B 36
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten - Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. XI-10/22, Betr.: Situationsbericht für die Woche vom 20. Mai 1946 bis 26. Mai 1946 vom 24.5.1946; StA Z, Karton 420, Damit es nicht verloren geht, Friedrich Liebel, Blibli. Erinnerungen eines „Zeitzeugen“ von 1927 bis 2015. Maschingeschrieben, unveröffentlicht, S. 16; StA Z, Karton 123, Allgemeine Gemeindeakten 28-E 1945, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. IV-195/1, Betr.: Einquartierung in Zwettl, Unzukömmlichkeiten vom 28.11.1945; StA Z, Karton 138, Truppenübungsplatz Döllersheim, Schreiben Franz Wimmer-Lamquets an Herrn Moll, Stadtarchiv Zwettl, vom 22.5.1996; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945];Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Gerhard Artl, Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Deutsche Wehrmacht und die Rote Armee bis zur Übernahme durch das Bundesheer, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Die Vorträge und Diskussionen des zwölften Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde. Allentsteig, 1.–4. Juli 1991. Wien 1991, S. 229–263; Robert Holzbauer, Planung und Errichtung des TÜPL Döllersheim, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig […]. Wien 1991, S. 117–163; Karl Merinsky, Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Besatzungszeit im Raum von Zwettl in Niederösterreich. Dissertation. Wien 1966, S. 9; Friedel Moll, Als Kriegsgefangener im Lager Zwettl, in: Das Waldviertel 47/3 (1998), S. 264–274; Stefan Steinmetz, Historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Allensteig – Organisatorische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge. Diplomarbeit. Wien 2012; Lager Zwettl – Döllersheim, Unterirdisch, https://unterirdisch.de/index.php?threads/lager-zwettl-d%C3%B6llersheim.6960/; Truppenübungsplatz Döllersheim-Allentsteig, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/uebungsplatz_allentsteig.html
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TÜPL Allentsteig III
Lager für Kriegsgefangene; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Zwettl, Niederösterreich
Das Lager Neunzen war Teil des von Juni 1938 bis Dezember 1941 in vier Phasen errichteten Truppenübungsplatzes (TÜPL) Döllersheim. Dafür wurden rund 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften umgesiedelt. Auf einer Fläche von etwas weniger als 200 Quadratkilometern wurden mehrere Barackenlager (auch für Kriegsgefangene), daneben weitere militärische Infrastruktur wie Werkstätten, Verpflegungs- und Nachschublager, Munitionsdepots, Bunker, Schießbahnen etc. errichtet. Die Belagsstärke für die am TÜPL durchgeführte Gefechtsausbildung betrug durchschnittlich 30.000 bis 35.000 Personen; gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren auch Angehörige der Wlassow-Armee und des Deutsch-Arabischen Inf. Btl. 845 am TÜPL. Nachdem die Rote Armee wahrscheinlich am 9. Mai 1945 Döllersheim besetzt hatte, wurden einige der am Areal vorhandenen Lager, so auch das Lager Neunzen, zu Sammel- und Durchgangslagern für ehemalige Wehrmachtsangehörige und ehemals verbündete Soldaten, darunter viele Ungarn, die zum Teil wieder entlassen, zum Teil weiter in die Sowjetunion transportiert wurden; die letzten „reichsdeutschen“ Kriegsgefangenen blieben bis Anfang Oktober 1945 in Döllersheim. In der Zeit von 9. Mai bis Oktober 1945 sollen die Lager und Gebäudestrukturen des TÜPL dermaßen stark belegt gewesen sein – die Behörden schätzten eine Ballung von rund 250.000 Menschen in dem Gebiet –, dass teilweise Ausweichlager wie etwa in Sigmundsherberg eingerichtet werden mussten und man eine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen deshalb als ausgeschlossen betrachtete. Schon ab Sommer 1945 führte die Sowjetarmee den Übungsbetrieb für ihre in Niederösterreich stationierten Truppen auf dem später als „Deutsches Eigentum“ deklarierten TÜPL durch, zeitweise, besonders zu Beginn, sollen bis zu 60.000 russische Soldaten dort stationiert und teilweise auch einquartiert gewesen sein. Um den 15. September 1955 wurde das Areal wieder der Republik Österreich übergeben, die es bis heute – allerdings wesentlich verkleinert – als TÜPL Allentsteig weiter nutzt. Das Lager Neunzen befand sich am nordöstlichen oberen Rand des TÜPL, etwa 1,8 Kilometer südwestlich von Merkenbrechts; es war 1938 und 1939 als Arbeiterlager errichtet worden. Ab Mai 1945 diente es der Roten Armee als Kriegsgefangenenlager, aus dem im Juli 1945 die ersten österreichischen Gefangenen über das Lager in Horn entlassen wurden. Nach Oktober 1945 dürften sowjetische Soldaten im Lager einquartiert gewesen sein. Erst nachdem die Sowjets den TÜPL im September 1955 verlassen hatten, begann man mit der Abtragung und dem Verkauf der Baracken des ehemaligen Arbeiterlagers Neunzen.
- Ort
- TÜPL Allentsteig III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Neunzen
Arbeiterlager Neunzen - Standort
- Am nordöstlichen oberen Rand des heutigen TÜPL Allentsteig
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Mitte September 1955
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. XI-10/22, Betr.: Situationsbericht für die Woche vom 20. Mai 1946 bis 26. Mai 1946 vom 24.5.1946; StA H, Horn unter sowjetischer Besatzung 1945–1955, Kriegsgefangenen-Listen; StA Z, Karton 138, Truppenübungsplatz Döllersheim, Schreiben Franz Wimmer-Lamquets an Herrn Moll, Stadtarchiv Zwettl, vom 22.5.1996; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945]; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Gerhard Artl, Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Deutsche Wehrmacht und die Rote Armee bis zur Übernahme durch das Bundesheer, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Die Vorträge und Diskussionen des zwölften Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde. Allentsteig, 1.–4. Juli 1991. Wien 1991, S. 229–263; Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u.a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 467; Robert Holzbauer, Planung und Errichtung des TÜPL Döllersheim, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig […]. Wien 1991, S. 117–163; Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 142; Karl Merinsky, Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Besatzungszeit im Raum von Zwettl in Niederösterreich. Dissertation. Wien 1966, S. 9; Margot Schindler, Wegmüssen. Die Entsiedlung des Raumes Döllersheim (Niederösterreich) 1938–42. Volkskundliche Aspekte. Wien 1988, S. 324; Stefan Steinmetz, Historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Allensteig – Organisatorische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge. Diplomarbeit. Wien 2012; Truppenübungsplatz Döllersheim-Allentsteig, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/uebungsplatz_allentsteig.html
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TÜPL Allentsteig IV
Lager für Kriegsgefangene; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Zwettl, Niederösterreich
Das Lager Kirchenholz war Teil des von Juni 1938 bis Dezember 1941 in vier Phasen errichteten Truppenübungsplatzes (TÜPL) Döllersheim. Dafür wurden rund 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften umgesiedelt. Auf einer Fläche von etwas weniger als 200 Quadratkilometern wurden mehrere Barackenlager (auch für Kriegsgefangene), daneben weitere militärische Infrastruktur wie Werkstätten, Verpflegungs- und Nachschublager, Munitionsdepots, Bunker, Schießbahnen etc. errichtet. Die Belagsstärke für die am TÜPL durchgeführte Gefechtsausbildung betrug durchschnittlich 30.000 bis 35.000 Personen; gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren auch Angehörige der Wlassow-Armee und des Deutsch-Arabischen Inf. Btl. 845 am TÜPL. Nachdem die Rote Armee wahrscheinlich am 9. Mai 1945 Döllersheim besetzt hatte, wurden einige der am Areal vorhandenen Lager, so auch das Lager Kirchenholz, zu Sammel- und Durchgangslagern für ehemalige Wehrmachtsangehörige und ehemals verbündete Soldaten, darunter viele Ungarn, die zum Teil wieder entlassen, zum Teil weiter in die Sowjetunion transportiert wurden; die letzten „reichsdeutschen“ Kriegsgefangenen blieben bis Anfang Oktober 1945 in Döllersheim. In der Zeit von 9. Mai bis Oktober 1945 sollen die Lager und Gebäudestrukturen des TÜPL dermaßen stark belegt gewesen sein – die Behörden schätzten eine Ballung von rund 250.000 Menschen in dem Gebiet –, dass teilweise Ausweichlager wie etwa in Sigmundsherberg eingerichtet werden mussten und man eine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen deshalb als ausgeschlossen betrachtete. Schon ab Sommer 1945 führte die Sowjetarmee den Übungsbetrieb für ihre in Niederösterreich stationierten Truppen auf dem später als „Deutsches Eigentum“ deklarierten TÜPL durch, zeitweise, besonders zu Beginn, sollen bis zu 60.000 russische Soldaten dort stationiert und teilweise auch einquartiert gewesen sein. Um den 15. September 1955 wurde das Areal wieder der Republik Österreich übergeben, die es bis heute – allerdings wesentlich verkleinert – als TÜPL Allentsteig weiter nutzt. Das Lager Kirchenholz befand sich an der Straße von Merkenbrechts nach Edelbach und war zwischen September 1938 und Ende 1940 errichtet worden. Wahrscheinlich ab 9. Mai 1945 diente es der Roten Armee als Kriegsgefangenenlager. Nach Oktober 1945 dürften sowjetische Soldaten im Lager einquartiert gewesen sein. Erst nachdem die Sowjets den TÜPL im September 1955 verlassen hatten, begann man mit der Abtragung und dem Verkauf der Baracken des ehemaligen Lagers Kirchenholz.
- Ort
- TÜPL Allentsteig IV
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Kirchenholz
Kirchenholzlager - Standort
- An der Straße von Merkenbrechts nach Edelbach am nordöstlichen oberen Rand des heutigen TÜPL Allentsteig
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Mitte September 1955
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. XI-10/22, Betr.: Situationsbericht für die Woche vom 20. Mai 1946 bis 26. Mai 1946 vom 24.5.1946; StA Z, Karton 138, Truppenübungsplatz Döllersheim, Schreiben Franz Wimmer-Lamquets an Herrn Moll, Stadtarchiv Zwettl, vom 22.5.1996; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945]; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Gerhard Artl, Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Deutsche Wehrmacht und die Rote Armee bis zur Übernahme durch das Bundesheer, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Die Vorträge und Diskussionen des zwölften Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde. Allentsteig, 1.–4. Juli 1991. Wien 1991, S. 229–263; Robert Holzbauer, Planung und Errichtung des TÜPL Döllersheim, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig […]. Wien 1991, S. 117–163; Karl Merinsky, Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Besatzungszeit im Raum von Zwettl in Niederösterreich. Dissertation. Wien 1966, S. 9; Margot Schindler, Wegmüssen. Die Entsiedlung des Raumes Döllersheim (Niederösterreich) 1938–42. Volkskundliche Aspekte. Wien 1988, S. 324; Isolde Spannagl, Der politische Bezirk Zwettl im Jahr 1945. Diplomarbeit. Wien 2008, S. 36f.; Stefan Steinmetz, Historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Allensteig – Organisatorische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge. Diplomarbeit. Wien 2012; Truppenübungsplatz Döllersheim-Allentsteig, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/uebungsplatz_allentsteig.html
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TÜPL Allentsteig V
Lager für Kriegsgefangene; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Zwettl, Niederösterreich
Das Lager Kaufholz war Teil des zwischen Juni 1938 und Dezember 1941 in vier Phasen errichteten Truppenübungsplatzes (TÜPL) Döllersheim. Dafür wurden rund 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften umgesiedelt. Auf einer Fläche von etwas weniger als 200 Quadratkilometern wurden mehrere Barackenlager (auch für Kriegsgefangene), daneben weitere militärische Infrastruktur wie Werkstätten, Verpflegungs- und Nachschublager, Munitionsdepots, Bunker, Schießbahnen etc. errichtet. Die Belagsstärke für die am TÜPL durchgeführte Gefechtsausbildung betrug durchschnittlich 30.000 bis 35.000 Personen; gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren auch Angehörige der Wlassow-Armee und des Deutsch-Arabischen Inf. Btl. 845 am TÜPL. Nachdem die Rote Armee wahrscheinlich am 9. Mai 1945 Döllersheim besetzt hatte, wurden einige der am Areal vorhandenen Lager, so auch das Lager Kaufholz, zu Sammel- und Durchgangslagern für ehemalige Wehrmachtsangehörige und ehemals verbündete Soldaten, darunter viele Ungarn, die zum Teil wieder entlassen, zum Teil weiter in die Sowjetunion transportiert wurden; die letzten „reichsdeutschen“ Kriegsgefangenen blieben bis Anfang Oktober 1945 in Döllersheim. In der Zeit von 9. Mai bis Oktober 1945 sollen die Lager und Gebäudestrukturen des TÜPL dermaßen stark belegt gewesen sein – die Behörden schätzten eine Ballung von rund 250.000 Menschen in dem Gebiet –, dass teilweise Ausweichlager wie etwa in Sigmundsherberg eingerichtet werden mussten und man eine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen deshalb als ausgeschlossen betrachtete. Schon ab Sommer 1945 führte die Sowjetarmee den Übungsbetrieb für ihre in Niederösterreich stationierten Truppen auf dem später als „Deutsches Eigentum“ deklarierten TÜPL durch, zeitweise, besonders zu Beginn, sollen bis zu 60.000 russische Soldaten dort stationiert und teilweise auch einquartiert gewesen sein. Um den 15. September 1955 wurde das Areal wieder der Republik Österreich übergeben, die es bis heute – allerdings wesentlich verkleinert – als TÜPL Allentsteig weiter nutzt. Das Lager Kaufholz wurde zwischen September 1938 und Ende 1940 errichtet und bestand aus 150 Holzbaracken. Wahrscheinlich ab 9. Mai 1945 diente es der Roten Armee als Kriegsgefangenenlager. Der ehemalige Insasse Friedrich Liebel berichtete, das Lager sei bis Ende des Zweiten Weltkriegs mit russischen Kriegsgefangenen belegt und in „verheerendem“ Zustand gewesen. Im Sommer 1945 sei es stark gefüllt gewesen, da auch die amerikanische Besatzungsmacht aus Oberösterreich Kriegsgefangene ins Lager gebracht habe. Nach Oktober 1945 dürften sowjetische Soldaten im Lager Kaufholz einquartiert gewesen sein. Nachdem die Sowjets den TÜPL im September 1955 verlassen hatten, wurden die Holzbaracken saniert und dienten bis zum Neubau von modernen Mannschaftsgebäuden in den 1970er Jahren als Unterkunft für übende Truppen. Seitdem folgte ein stetiger Aus- und Umbau des Lagers Kaufholz, das heute noch in Verwendung ist.
- Ort
- TÜPL Allentsteig V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Kaufholz
- Standort
- Lager Kaufholz, 3804 Allentsteig
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Mitte September 1955
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. XI-10/22, Betr.: Situationsbericht für die Woche vom 20. Mai 1946 bis 26. Mai 1946 vom 24.5.1946; NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; StA Z, Karton 138, Truppenübungsplatz Döllersheim, Schreiben Franz Wimmer-Lamquets an Herrn Moll, Stadtarchiv Zwettl, vom 22.5.1996; StA Z, Karton 420, Damit es nicht verloren geht, Friedrich Liebel, Blibli. Erinnerungen eines „Zeitzeugen“ von 1927 bis 2015. Maschingeschrieben, unveröffentlicht, S. 17; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945]; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Gerhard Artl, Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Deutsche Wehrmacht und die Rote Armee bis zur Übernahme durch das Bundesheer, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Die Vorträge und Diskussionen des zwölften Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde. Allentsteig, 1.–4. Juli 1991. Wien 1991, S. 229–263; Robert Holzbauer, Planung und Errichtung des TÜPL Döllersheim, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig […]. Wien 1991, S. 117–163; Karl Merinsky, Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Besatzungszeit im Raum von Zwettl in Niederösterreich. Dissertation. Wien 1966, S. 9; Isolde Spannagl, Der politische Bezirk Zwettl im Jahr 1945. Diplomarbeit. Wien 2008, S. 36f.; Stefan Steinmetz, Historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Allensteig – Organisatorische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge. Diplomarbeit. Wien 2012; Truppenübungsplatz Allentsteig, Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/truppenuebungsplatz-allentsteig; Tüpl Allentsteig, Unterirdisch, https://unterirdisch.de/index.php?threads/t%C3%BCpl-allentsteig.7105/; Truppenübungsplatz Döllersheim-Allentsteig, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/uebungsplatz_allentsteig.html
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TÜPL Allentsteig VI
Lager für Kriegsgefangene; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Zwettl, Niederösterreich
Das Lager Edelbach war Teil des zwischen Juni 1938 und Dezember 1941 in vier Phasen errichteten Truppenübungsplatzes (TÜPL) Döllersheim. Dafür wurden rund 6.800 Menschen aus 42 Ortschaften umgesiedelt. Auf einer Fläche von etwas weniger als 200 Quadratkilometern wurden mehrere Barackenlager (auch für Kriegsgefangene), daneben weitere militärische Infrastruktur wie Werkstätten, Verpflegungs- und Nachschublager, Munitionsdepots, Bunker, Schießbahnen etc. errichtet. Die Belagsstärke für die am TÜPL durchgeführte Gefechtsausbildung betrug durchschnittlich 30.000 bis 35.000 Personen; gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren auch Angehörige der Wlassow-Armee und des Deutsch-Arabischen Inf. Btl. 845 am TÜPL. Nachdem die Rote Armee wahrscheinlich am 9. Mai 1945 Döllersheim besetzt hatte, wurden einige der am Areal vorhandenen Lager, so auch das Lager Edelbach, zu Sammel- und Durchgangslagern für ehemalige Wehrmachtsangehörige und ehemals verbündete Soldaten, darunter viele Ungarn, die zum Teil wieder entlassen, zum Teil weiter in die Sowjetunion transportiert wurden; die letzten „reichsdeutschen“ Kriegsgefangenen blieben bis Anfang Oktober 1945 in Döllersheim. In der Zeit von 9. Mai bis Oktober 1945 sollen die Lager und Gebäudestrukturen des TÜPL dermaßen stark belegt gewesen sein – die Behörden schätzten eine Ballung von rund 250.000 Menschen in dem Gebiet –, dass teilweise Ausweichlager wie etwa in Sigmundsherberg eingerichtet werden mussten und man eine zusätzliche Aufnahme von Flüchtlingen deshalb als ausgeschlossen betrachtete. Schon ab Sommer 1945 führte die Sowjetarmee den Übungsbetrieb für ihre in Niederösterreich stationierten Truppen auf dem später als „Deutsches Eigentum“ deklarierten TÜPL durch, zeitweise, besonders zu Beginn, sollen bis zu 60.000 russische Soldaten dort stationiert und teilweise auch einquartiert gewesen sein. Um den 15. September 1955 wurde das Areal wieder der Republik Österreich übergeben, die es bis heute – allerdings wesentlich verkleinert – als TÜPL Allentsteig weiter nutzt. Das Lager Edelbach war ab September 1939 in unmittelbarer Nähe der ab 1938 ausgesiedelten Ortschaft Edelbach errichtet worden, bestand aus 39 Baracken und hatte eine Ausdehnung von ungefähr 500 mal 500 Metern. Ab Juni 1940 hatte man das Kriegsgefangenenlager als Oflag XVII geführt, mit bis zu 5.000 französischen Offizieren (und ein paar Hundert Polen) eines der größten Offizierslager im Deutschen Reich. Die Insassen gründeten im Oflag eine Universität, deren fast 500 verliehene Grade nach dem Krieg bestätigt wurden. Ab Mai 1945 diente es dann der Roten Armee als Kriegsgefangenenlager, aus dem im Juli 1945 die ersten österreichischen Gefangenen über das Lager in Horn entlassen wurden. Nach Oktober 1945 dürften sowjetische Soldaten im Lager Edelbach einquartiert gewesen sein. Erst nachdem die Sowjets den TÜPL im September 1955 verlassen hatten, begann man mit der Abtragung und dem Verkauf der Baracken des ehemaligen Lagers Edelbach.
- Ort
- TÜPL Allentsteig VI
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Edelbach
Oflag XVII - Standort
- In unmittelbarer Nähe der ehemaligen Ortschaft Edelbach
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Sammellager; Durchgangslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich 9. Mai 1945
- Bis
- Mitte September 1955
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Zwettl an das Präsidium der Landeshauptmannschaft N.Ö. in Wien, Zl. XI-10/22, Betr.: Situationsbericht für die Woche vom 20. Mai 1946 bis 26. Mai 1946 vom 24.5.1946; StA H, Horn unter sowjetischer Besatzung 1945–1955, Kriegsgefangenen-Listen; StA Z, Karton 138, Truppenübungsplatz Döllersheim, Schreiben Franz Wimmer-Lamquets an Herrn Moll, Stadtarchiv Zwettl, vom 22.5.1996; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen, Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 13.8.[1945]; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
- Literatur
- Gerhard Artl, Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes durch die Deutsche Wehrmacht und die Rote Armee bis zur Übernahme durch das Bundesheer, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig. Region, Entstehung, Nutzung und Auswirkungen. Die Vorträge und Diskussionen des zwölften Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde. Allentsteig, 1.–4. Juli 1991. Wien 1991, S. 229–263; Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u.a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 467, 475; Robert Holzbauer, Planung und Errichtung des TÜPL Döllersheim, in: Willibald Rosner (Hg.), Der Truppenübungsplatz Allentsteig […]. Wien 1991, S. 117–163; Maria Mayr, Das Jahr 1945 im Bezirk Horn. Waidhofen/Thaya 1994, S. 142; Karl Merinsky, Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Besatzungszeit im Raum von Zwettl in Niederösterreich. Dissertation. Wien 1966, S. 9; Margot Schindler, Wegmüssen. Die Entsiedlung des Raumes Döllersheim (Niederösterreich) 1938–42. Volkskundliche Aspekte. Wien 1988, S. 324; Anna Maria Sigmund – Peter Michor – Karl Sigmund, Leray in Edelbach, in: The Mathematical Intelligencer 27/2 (2005), S. 41–50; Hubert Speckner, Kriegsgefangenenlager in der „Ostmark“ 1939–1945. Zur Geschichte der Mannschaftsstammlager und Offizierslager in den Wehrkreisen XVII und XVIII. Dissertation. Wien 1999, S. 362ff.; Stefan Steinmetz, Historische Entwicklung des Truppenübungsplatzes Allensteig – Organisatorische, soziale und wirtschaftliche Zusammenhänge. Diplomarbeit. Wien 2012; Truppenübungsplatz Döllersheim-Allentsteig, Geheimprojekte.at, http://www.geheimprojekte.at/uebungsplatz_allentsteig.html
-
TÜPL Bruckneudorf I
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Neusiedl am See, Burgenland
Der Truppenübungsplatz (TÜPL) Bruckneudorf mit seinen beiden Lagern Bruck und Kaisersteinbruch wurde während der NS-Zeit von der deutschen Wehrmacht auf 130 Quadratkilometer erweitert, die Unterbringungskapazitäten wurden dabei stark erhöht. Nachdem im April 1945 die Einrichtungen des TÜPL von der Roten Armee übernommen worden waren, begann diese bald mit der Sammlung von ehemaligen Zwangsarbeitern aus dem Osten im Brucker Lager. Wie viele Personen sich in dieser „Sammel- und Transitstelle Nr. 198“ für die Aufnahme sowjetischer Staatsbürger insgesamt tatsächlich befunden haben, ist unklar – die Zahlen reichen von 6.000 (NÖLA) über 16.000 (BLA) bis hin zu rund 18.800 (GARF). Die letzten Abtransporte von mehreren Tausend Personen erfolgten am 18. und 20. August 1945; danach befanden sich keine ehemaligen Zwangsarbeiter mehr im Brucker Lager. Bis 28. August 1955 wurde der TÜPL – die Liegenschaften wurden 1946 zum „Deutschen Eigentum“ erklärt und gingen in USIA-Verwaltung über – weiter von der Roten Armee genutzt, so auch das Brucker Lager.
- Ort
- TÜPL Bruckneudorf I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Brucker Lager
Lager Bruck
Sammel- und Transitstelle Nr. 198 - Standort
- Auf dem Gelände des TÜPL Bruckneudorf
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Neusiedl am See
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten - Lagertyp
- Sammellager; Repatriierungslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 6. April 1945
- Bis
- 28. August 1955
- Insassenzahl
- 18.800 ⓘ Unsichere Quellenlage: Zahlen reichen von 6.000 bis 18.800
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Schreiben des Bürgermeisters von Bruckneudorf, Gemeindeamt Bruckneudorf, Zl. 150-1960 vom 2.6.1960; GARF, F. 9408, Op.1, D. 16: Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskomission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Östlich) Oberleutnant Genosse Volodin, № 2/90 Geheimsache, Exemplar № 3 vom 20.7.1945, sowie Schreiben des Leiters der Abteilung „F“ Oberst Ivanov an den Vorsitzenden der Prüfungs- und Filtrationskommission der NKVD der UdSSR bei Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck vom 17.8.1945; NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 2, Schreiben der Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich an das Staatsamt für Inneres, Abt. 2 in Wien, Zl. 827/3, Betr.: Abtransport ukrainischer Ostarbeiter aus dem Lager Bruck a/L. vom 20.8.1945.
- Literatur
- Hermann Krenn, Der „Umbruch“. Das mittlere und nördliche Burgenland 1944–1946. Dissertation. Wien 1991, S. 219f.; Rudolf Stadlmayer, Bruck an der Leitha. 60 Jahre Zeitgeschehen 1918–1978. Bruck a. d. Leitha 1982, S. 146f.; Petra Weiß, Eine Stadt erlebt Geschichte. Bruck an der Leitha. 1910–1970. Stadtchronik. Bruck an der Leitha 2010, S. 400; Petra Weiß, 150 Jahre Brucker Lager. Bruck an der Leitha 2017, S. 175ff.; Truppenübungsplatz Bruckneudorf, Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/truppenuebungsplatz-bruckneudorf
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TÜPL Bruckneudorf II
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte; Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler; Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Neusiedl am See, Burgenland
Der Truppenübungsplatz (TÜPL) Bruckneudorf mit seinen beiden Lagern Bruck und Kaisersteinbruch wurde während der NS-Zeit auf 130 Quadratkilometer erweitert, die Unterbringungskapazitäten wurden dabei stark erhöht. Bereits kurz nach dem „Anschluss“ übernahm die deutsche Wehrmacht die bestehenden militärischen Unterkünfte in Kaisersteinbruch („Lager I“), darunter den heute noch existierenden Teil der Kommando- und Menagegebäude sowie der ehemals rund 40 gemauerten Baracken; zudem wurde die Ortsbevölkerung ausgesiedelt und ein neues Lager („Lager II“) mit rund 30 Mannschaftsbaracken, zwei Küchen und weiteren kleineren Gebäuden errichtet. In diesen beiden Lagern wurde Ende Sommer 1939 das Dulag „J“ eingerichtet, das bald darauf in Stalag XVII A umbenannt wurde. Dieses Kriegsgefangenenlager blieb bis Ende des Zweiten Weltkriegs eines der größten auf dem Gebiet der „Ostmark“, sein maximaler Belag – mit 73.583 Soldaten, darunter vielen Franzosen, 970 Offizieren und 220 Zivilisten – wurde im Februar 1941 erreicht. Nachdem am 1. April 1945 rund 15.000 Gefangene aus Kaisersteinbruch in Richtung Westen „evakuiert“ worden waren, blieben noch ca. 1.000 nicht marschfähige Personen, darunter viele Russen und Rumänen, in Kaisersteinbruch zurück; ein paar Tage später kamen etwa 3.000 bei Bauern in der Umgebung arbeitende kriegsgefangene Jugoslawen und Franzosen dazu. Zwischenzeitig übernahmen rund 300 englische Kriegsgefangene das Kommando über die Insassen des Lagers sowie über die in Kaisersteinbruch verbliebenen 64 Zivilisten, die sich in die Steinbruchkaverne begaben. Am 7. April 1945 wurden die zuvor im Lager inhaftierten Kriegsgefangenen von den Sowjets abtransportiert, die Zivilbevölkerung wurde aus dem Lager gewiesen. Zwischen 10. und 30. April 1945 waren keine sowjetischen Soldaten in Kaisersteinbruch stationiert, die endgültige Besatzung erfolgte erst mit 30. April 1945. Danach diente Kaisersteinbruch, dessen Lager II alsbald geschliffen wurde, auch als Sammel- und Repatriierungslager (Lager 285) für ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter – im Mai 1945 seien laut einer Quelle etwa 15.000 Polen sechs bis acht Wochen lang untergebracht gewesen. Weiters scheint Kaisersteinbruch als Lager Nr. 306 auf, in dem „Staatsverbrecher“ interniert waren; sie wurden Anfang Mai 1946 abtransportiert. Ab spätestens Juli 1945 diente Kaisersteinbruch zudem ein paar Monate lang der Unterbringung von rund 6.000 deutschsprachigen Vertriebenen aus Jugoslawien, von denen zumindest 4.500 nach Deutschland (Mecklenburg) verbracht wurden. Bis Ende des Sommers 1955 waren im Lager I und im Lager III (Lazarett) rund 4.500 sowjetische Soldaten untergebracht. Ab 1953 hielten sich zahlreiche russische Frauen und Kinder in Kaisersteinbruch auf. Ein Kindergarten, eine Schule und ein Spielplatz wurden errichtet und das Lager trug zu dieser Zeit mehr zivilen denn militärischen Charakter. Nach dem Abzug der Sowjets wurden die verbliebenen Objekte an die Republik Österreich zurückgestellt, die diese sanieren ließ.
- Ort
- TÜPL Bruckneudorf II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Kaisersteinbruch
Stalag XVII A
Lager Nr. 285
Lager Nr. 306 - Standort
- Auf dem Gelände der späteren Uchatius-Kaserne (Uchatiusstraße 70–102, 2462 Kaisersteinbruch)
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Neusiedl am See
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten - Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 30. April 1945
- Bis
- September 1955
- Insassenzahl
- 4.500 ⓘ 4.500 sowjetische Soldaten, dazu zwischenzeitig viele Tausende ehemalige Zwangsarbeiter sowie deutschsprachige Vertriebene
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeinde Kaisersteinbruch, Bericht über die Ereignisse 1945 bis 1956 in Kaisersteinbruch vom 13.7.1960; GARF F. 9408, Op. 1, D. 26, Leiter der Abteilung für die Integration von Rückkehrern aus der UdSSR, Oberst RAZUMOV, Dislozierung von Lagern und Sammel- und Transitstellen bei Truppengruppen mit Stand 2. Oktober 1945 vom 2.10.1945; MKVK, Adolf Kinder, Chronik der Familien Kinder und Stürmer. Überarbeitet, korrigiert und ergänzt. Juli 2019. Unveröffentlichtes, machingeschriebenes Manuskript; NÖLA, LA I/2–1945, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, Kt. 106, Bd. 6, Schreiben des Gemeindeamtes Bruck a. d. Leitha an die Niederösterreichische Landesregierung in Wien vom 16.10.1945; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1Flüchtlingsfürsorge 1945, Staatsamt für Inneres, Abteilung 12, Amtsvermerk über die 3. Sitzung der Kommission für Rückführungs- und Flüchtlingsangelegenheiten am 6.11.1945; Otto Lahner, Jahrgang 1936, persönliches Interview, durchgeführt von Katharina Bergmann-Pfleger und Ava Pelnöcker, Kaisersteinbruch, 31.8.2023.
- Literatur
- Herbert Brettl, Ende und Anfang, in: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7 – Landesmuseum (Hg.), Russenzeit. Befreiung 1945 – Freiheit 1955. Begleitband zur Ausstellung. Eisenstadt 2005, S. 15; Helmuth Furch, Vom Heiligenkreuzer Steinbruch zu Kaisersteinbruch. Ein Beitrag zum 60. Bestandsjubiläum des Burgenlandes. Kaisersteinbruch 1981, S. 53f.; Hermann Krenn, Der „Umbruch“. Das mittlere und nördliche Burgenland 1944–1946. Dissertation. Wien 1991, S. 225; Barbara Stelzl-Marx, Stalins Soldaten. Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945–1955. Wien – München 2012, S. 207f.; Petra Weiß, 150 Jahre Brucker Lager. Bruck an der Leitha 2017, S. 350ff.; Lager Uchatius und Lager Kaisersteinbruch, Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/lager-uchatius-lager-kaisersteinbruch; STALAG XVII A, MuK – Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch, https://mukkaisersteinbruch.wordpress.com/stalag-xvii-a/; Truppenübungsplatz Bruckneudorf, Denkmal-Heer, https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/truppenuebungsplatz-bruckneudorf
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Das Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Türnitz wurde am 29. Mai 1945 auf Anordnung der sowjetischen Ortskommandantur errichtet. In der ehemaligen Kriegsgefangenenbaracke nahe dem damaligen E-Werk waren zunächst 43 großteils ehemalige „Illegale“ interniert. Mit 1. Mai 1947 wurde das Lager aufgelassen; die Häftlinge wurden entweder dem Kreisgericht St. Pölten überwiesen oder freigelassen.
- Ort
- Türnitz
- Standort
- In der Nähe des damaligen E-Werkes
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Lilienfeld
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- 29. Mai 1945
- Bis
- 1. Mai 1947
- Insassenzahl
- 43
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Türnitz, [ohne Datum]; NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 3, Gendarmeriepostenkommando Türnitz, Situationsbericht für die Zeit vom 28. Jänner bis 3. Februar 1946 [ohne Datum].
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Nach dem 9. Mai 1945 errichtete die Rote Armee im Gemeindegebiet von Unterpertholz ein Lager für schätzungsweise 10.000 Soldaten. Das Lager verfügte über Zelte und Baracken, eine Schlachtbrücke, eine Schuster- und Mechanikerwerkstätte, einen kleinen Soldatenfriedhof und eine Tanzfläche. Im August 1945 verließ die Rote Armee das Lager wieder.
- Ort
- Unterpertholz
- Standort
- Im Gemeindegebiet von Unterpertholz, rechts der Thaya von den Gartenwiesen bis zum Raußenwald
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- August 1945
- Insassenzahl
- 10000
- Literatur
- Willi Hummel, Auf den Spuren unserer Vorfahren. Eine Chronik von Unterpertholz, Ziernreith und Niklasberg. Wien o. J., S. 201ff.
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Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 87, ein sowjetisches Frontlager, bestand von 17. April 1945 bis wahrscheinlich September 1945 auf österreichischem Gebiet. Es durchlief die Stationen Deutsch-Brodersdorf, Unterwaltersdorf, Hadersdorf-Weidlingau, Kaufstein ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden und St. Pölten. Zumindest am 20. April 1945 befand sich das Lager in Unterwaltersdorf.
- Ort
- Unterwaltersdorf
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-87
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Baden
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 20. April 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 445.
-
Eventuell noch im April 1945 errichtete die Rote Armee östlich der Gemeinde Urbersdorf ein etwa 500 Baracken umfassendes Lager. Eine Division Besatzungssoldaten – zwischen 10.000 und 30.000 Personen – soll darin Platz gefunden haben. Wann das Lager verlassen wurde, ist unklar, wahrscheinlich aber erst 1946.
- Ort
- Urbersdorf
- Standort
- Östlich der Gemeinde Urbersdorf, zum Teil im Stremer Wald
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Güssing
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Unklar, eventuell im April 1945
- Bis
- Unklar, eventuell im Frühjahr 1946
- Insassenzahl
- 10.000 ⓘ Unsichere Quellenangaben; zwischen 10.000 und 30.000 Personen
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Leitung der Volksschule Steinfurt, Schreiben an das Amt der Burgenländischen Landesregierung Landesarchiv in Eisenstadt. Betr.: Kriegsereignisse 1945 in Steinfurt, Zl. 28/1961 vom 27.4.1961.
- Literatur
- Paul Hajszányi, Bilder-Chronik der Stadt Güssing. 1870 bis 1970. Güssing 1990, S. 384; Gabriele Luipersbeck, Urbersdorf … von den Anfängen bis zur Gegenwart. 100 Jahre Kirche. Festschrift 2008. Urbersdorf 2008, S. 46f.; Sonja Wagner, „Der Sowjetstern auf dem Schlossberg“. Besatzungserfahrungen im Burgenland, in: Stefan Karner – Barbara Stelzl-Marx (Hg.), Die Rote Armee in Österreich. Sowjetische Besatzung 1945–1955. Beiträge. Graz – Wien – München 2005, S. 495.
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Waidhofen an der Thaya
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich
Von Anfang Juni bis Mitte Juli 1945 lagerte ein sowjetisches Regiment – etwa 3.000 Mann samt 300 Pferden und Rindern – um den Jägerteich in Waidhofen an der Thaya.
- Ort
- Waidhofen an der Thaya
- Standort
- Um den Jägerteich
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Anfang Juni 1945
- Bis
- Mitte Juli 1945
- Insassenzahl
- 3000
- Literatur
- Christoph Schadauer, Das Jahr 1945 im politischen Bezirk Waidhofen an der Thaya. 2. Aufl. Horn – Waidhofen/Thaya 1994, S. 198, 245.
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Waidhofen an der Ybbs I
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich
Laut Zeitzeugenbericht lagerte die Rote Armee nach Kriegsende auf der „Schwarzen Wiesen“ in Waidhofen an der Ybbs drei Wochen lang, bevor sie weiterzog.
- Ort
- Waidhofen an der Ybbs I
- Standort
- Auf der „Schwarzen Wiesen“ (heute Schwarzwiesenstraße, 3340 Waidhofen an der Ybbs)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Wahrscheinlich Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- Inge Janda, Jahrgang 1940, persönliches Interview, durchgeführt von Katharina Bergmann-Pfleger, Waidhofen an der Ybbs, 3.5.2023.
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Waidhofen an der Ybbs II
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich
Ende Mai 1945 entstand in Waidhofen an der Ybbs auf dem Gelände zwischen der heutigen HTL und der Vogelsang-Siedlung ein Barackenlager für sowjetische Soldaten. Wie lange das Lager genutzt wurde, ist nicht bekannt.
- Ort
- Waidhofen an der Ybbs II
- Standort
- Beim „Großen Kreuz“ jenseits der Ybbstalbahn auf dem Gelände zwischen der heutigen HTL und der Vogelsang-Siedlung
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Ende Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- Inge Janda, Jahrgang 1940, persönliches Interview, durchgeführt von Katharina Bergmann-Pfleger, Waidhofen an der Ybbs, 3.5.2023.
- Literatur
- Christine Zacher, Waidhofen unter russischer Besatzung, in: 100 Jahre Musealverein Waidhofen/Ybbs. 1905–2005, Waidhofen an der Ybbs 2005, S. 217.
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Nach Kriegsende bis in den Herbst 1945 soll es in der Nähe von Waldhers bzw. Hohenwarth ein Lager für sowjetische Besatzungssoldaten (etwa 5.000 Personen) gegeben haben.
- Ort
- Waldhers
- Standort
- In ca. 3 Kilometern Entfernung von Waldhers Richtung Hohenwarth nahe der Thaya oder bei Hohenwarth an der Thaya ⓘ Uneindeutige Quellenlage
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich Mai 1945
- Bis
- Herbst 1945
- Insassenzahl
- 5000
- Literatur
- Willi Hummel, Auf den Spuren unserer Vorfahren. Eine Chronik von Unterpertholz, Ziernreith und Niklasberg. Wien o. J., S. 193f.
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Mindestens ab Mai 1946 wurden Räumlichkeiten im Konvent der „Heiligen Brüder“ als Flüchtlingslager für „Reichsdeutsche“ genutzt. Im Mai 1946 befanden sich dort rund 50, zwei Jahre später 34 Personen. Wie lange das Lager bestand, ist unklar. Ende Mai 1948 wurde jedoch für eine Repatriierung der Flüchtlinge und die Rückgabe des Gebäudes an die Barmherzigen Brüder in Linz interveniert, da die Geistlichen ein Kindererholungsheim errichten wollten.
- Ort
- Walding
- Standort
- Im Konvent der „Heiligen Brüder“
- Bundesland
- Oberösterreich (Mühlviertel)
- Bezirk
- Urfahr-Umgebung
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Zivilverwaltung Mühlviertel
- Von
- Mindestens Mai 1946
- Bis
- Mindestens Mai 1948
- Insassenzahl
- 50
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, Abt. 12 U, Karton 202, Lagerstatistik Stand Mai 1946; ÖStA, BMI 12U, Karton 113: Wohnlager in Ober-Österreich Nord (Mühlviertel), Stand vom 1.5.1948, sowie Schreiben der Bezirkshauptmannschaft Urfahr an die Zivilverwaltung Mühlviertel, Zl. II/59/18-48, Betr.: Umsiedlungsmeldung der Ausländerlager vom 22.5.1948.
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Waldkirchen an der Thaya
Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich
In Waldkirchen dürfte es zumindest im Sommer 1945 ein Lager für heimatvertriebene Südmährer gegeben haben. Über Dauer, Betreiber oder Insassenzahl sind keine Informationen bekannt.
- Ort
- Waldkirchen an der Thaya
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Waidhofen an der Thaya
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Privat ⓘ Unsichere Quellenlage
- Von
- August 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Willi Hummel, Auf den Spuren unserer Vorfahren. Eine Chronik von Unterpertholz, Ziernreith und Niklasberg. Wien o. J., S. 199; Niklas Perzi, Aufnahme und Abschub. Die Sudetendeutschen in Niederösterreich 1945/46, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 82 (2016), S. 167.
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Der Kriegsgefangenaufnahmepunkt 28, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 15. April 1945 auf österreichischem Gebiet in Walpersbach errichtet. Von 1. bis 12. Mai befand sich das Lager in Wiener Neustadt.
- Ort
- Walpersbach
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-28
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 15. April 1945
- Bis
- Ende April 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 396.
-
Von etwa Mitte Juni 1945 bis in den Herbst 1945 nutzte die Rote Armee das Schloss Weitra als Lager für rund 4.000 sowjetische Soldaten.
- Ort
- Weitra I
- Standort
- Im Schloss Weitra (Schloß Weitra 71, 3970 Weitra)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mitte Juni 1945
- Bis
- Herbst 1945
- Insassenzahl
- 4000
- Literatur
- Herwig Birklbauer – Wolfgang Katzenschlager, 800 Jahre Weitra. Weitra o. J. [ca. 1982], S. 433; Wilhelm Romeder, Das Jahr 1945 in Weitra und Umgebung – Ereignisse, Erlebnisse, Schicksale. 2., erw. Aufl. Horn – Wien 2003, S. 229.
-
Von Herbst 1945 bis August 1946 dienten die in zwei Stockwerken gelegenen Schlafräume des Schlosses Weitra als Flüchtlingslager für deutschsprachige Vertriebene aus der Tschechoslowakei. Für das Lager gab es eine eigene Lagerleitung sowie ärztliche Betreuung. Die Bezahlung, die die Flüchtlinge für die Unterkünfte zu leisten hatten, erfolgte teilweise über Spenden aus der Bevölkerung. Im November 1945 waren rund 230 Personen im Schloss untergebracht. Im Sommer 1946 wurden die meisten Flüchtlinge nach Baden-Württemberg umgesiedelt. Die Bezirkshauptmannschaft Gmünd verfügte per 1. August 1946 die Auflassung des Lagers.
- Ort
- Weitra II
- Standort
- Im Schloss Weitra (Schloß Weitra 71, 3970 Weitra)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Wahrscheinlich Oktober 1945
- Bis
- 1. August 1946
- Insassenzahl
- 230
- Primärquellen
- Die Flüchtlinge in Weitra, in: Waldviertler Heimatblatt vom 10.11.1945, S. 2; Wieder Flüchtlingsspende, in: Waldviertler Heimatblatt vom 17.11.1945, S. 3.
- Literatur
- Herwig Birklbauer – Wolfgang Katzenschlager, 800 Jahre Weitra. Weitra o. J. [ca. 1982], S. 433; Wilhelm Romeder, Das Jahr 1945 in Weitra und Umgebung – Ereignisse, Erlebnisse, Schicksale. 2., erw. Aufl. Horn – Wien 2003, S. 132, 146ff., 229.
-
Wahrscheinlich im April 1945 errichtete die Rote Armee unmittelbar in der Nähe des Ortes Welgersdorf im Tauchental ein Lager. Ende Oktober 1945 wurde es wieder aufgelassen.
- Ort
- Welgersdorf I
- Standort
- Gleich außerhalb des Ortes Welgersdorf im Tauchental
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberwart
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Wahrscheinlich April 1945
- Bis
- Ende Oktober 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Gemeinde Welgersdorf, Berichte der Gemeinden über die Ereignisse 1945–1956, [ohne Datum].
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 93, ein sowjetisches Frontlager, befand sich ab 5. Mai 1945 in Welgersdorf, von 14. Mai bis 1. Juni 1945 dann in Krottendorf.
- Ort
- Welgersdorf II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-93
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Oberwart
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 5. Mai 1945
- Bis
- Unklar, maximal 14. Mai 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 453.
-
Das Wiedner Krankenhaus wurde bis Jänner 1947 von der sowjetischen Besatzungsmacht als Truppenspital verwendet und nach der Freigabe durch die Sowjets ab 15. Juli 1947 vom Wiener Anstaltenamt als städtische Herberge für Obdachlose genutzt. Neben Ausgebombten und Delogierten wurden dort vor allem aus dem Ausland rückkehrende Österreicher untergebracht, weshalb das Wiedner Spital in behördlichen Unterlagen teils als Österreicherlager aufscheint. Das Wiedner Spital beherbergte ab 1947 zahlreiche jüdische Rückkehrer aus Shanghai und Palästina. Die für einen Belag mit 1.000 Betten eingerichtete behelfsmäßige Herberge erreichte am 1. Dezember 1949 mit 1.510 untergebrachten Personen einen Höchststand. Das Österreicherlager bestand zumindest bis 1. März 1953. Das Krankenhaus wurde 1956 abgerissen und auf dem Areal ein Gemeindebau (Bertha-von-Suttner-Hof) errichtet.
- Ort
- Wien 1040 I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Wiedner Krankenhaus
Wiedner Spital - Standort
- Ehemaliges Wiedner Krankenhaus, heute Bertha-von-Suttner-Hof (Favoritenstraße (30–32 oder 38–40, 1040 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für rückkehrende Österreicher
Lager für Ausgebombte - Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- 15. Juli 1947
- Bis
- Mindestens 1. März 1953
- Insassenzahl
- 1510
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 80, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, Jänner – Feber – März 1953; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 87, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, 1.12.1949; WienB, Magistrat der Bundeshauptstadt Wien (Hg.), Die Verwaltung der Bundeshauptstadt Wien. Vom 1. April 1945 bis 31. Dezember 1947. Verwaltungsbericht. Wien 1949, S. 184f., 341; WStLA, M. Abt. 208, AR nach RG, A2/1, Karton 1948, Lagerstandsmeldung vom 31.10.1948; Heimkehrer aus Schanghai, in: Welt am Abend vom 19.8.1947, S. 2; Wiedner Krankenhaus wird in drei Monaten bezogen, in: Österreichische Volksstimme vom 5.2.1947, S. 3.
-
Von 1947 bis zum Juli 1950 wurde für die Firma Negrelle in der Wiedner Hauptstraße 10e im 4. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager für „volksdeutsche“ Flüchtlinge – verzeichnet. Zuletzt befanden sich 39 Personen im Lager.
- Ort
- Wien 1040 II
- Standort
- Damalige Firma Negrelle (Wiedner Hauptstraße 10 e, 1040 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar, zumindest bis Juli 1950
- Insassenzahl
- 39
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947]; ÖStA, BMI 12U, Karton 87, Caritas Erzdiözese Wien, Flüchtlingsfürsorge, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien 1. Juni/1. Juli 1950.
-
Von Oktober 1941 bis September 1942 musste die Israelitische Kultusgemeinde auf Anordnung der Stadt Wien das Männerobdachlosenheim in der Alxingergasse 97–103 als Altersheim verwenden. 510 Jüdinnen und Juden wurden von dieser Adresse aus nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Ab 1943 wurde das Obdachlosenheim als Hilfskrankenhaus für Haut- und Geschlechtskrankheiten für Zwangsarbeiter verwendet. Ab Ende August 1945 brachte man in dem stark beschädigten Gebäude Flüchtlinge unter, die am Süd- und Ostbahnhof ankamen. Da als Lagerleiterin eine katholische Ordensschwester aufscheint, könnte es sich bei diesem Lager um die Anfänge der Bahnhofsmission der genannten Bahnhöfe handeln. Am 23. Oktober 1945 wurde das Lager jedoch von den Sowjets beschlagnahmt, und seine 280 Insassen wurden in eine bombengeschädigte Schule in der Sonnleithnergasse 32 verlegt. Die Beschlagnahmung des Lagers seitens der Sowjets währte jedoch nur kurz, scheint doch die Alxingergasse in den noch vorhandenen Quellen von 6. bis zumindest 13. November 1945 erneut als Lager in der Verwendung der Stadt Wien auf.
- Ort
- Wien 1100 I
- Standort
- Alxingergasse 97–103, 1100 Wien
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
Kirche ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- Zwischen Ende Mai und Juli 1945
- Bis
- Zumindest bis 13. November 1945
- Insassenzahl
- 280
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMfVE 1945 – 1946, Sektion I, Karton 34, Aktenvermerk über die 4. Sitzung der KfRFA vom 13. November 1945; WStLA: M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Zentralstelle für Flüchtlingsfürsorge Wien VI. Rahlgasse 2, Verzeichnis der Flüchtlingslager und Bahnhofsdienststellen. Verpflegungsstand vom 30. August 1945, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister 23.10.1945, sowie Flüchtlingslager Stand 9.9.1945, sowie Lagerstandsmeldung vom 6. November 1945; Eröffnung eines neuen Krankenhauses für Haut- und Geschlechtsleiden, in: Rathaus-Nachrichten vom 27.9.1943, S. 1.
- Literatur
- Altersheim der IKG Wien, Vienna Memento Wien, https://www.memento.wien/address/629/.
-
Nachdem die Sowjets im Oktober 1945 das Flüchtlingslager in der Alxingergasse 97–103 beschlagnahmt hatten, wurden die 280 Insassen in ein Schulgebäude in der Sonnleithnergasse 32 verlegt. Wie lange dieses Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- Wien 1100 II
- Standort
- Damaliges Schulgebäude (Sonnleithnergasse 32, 1100 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
Kirche ⓘ Unsichere Quellenlage - Von
- 23. Oktober 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 280
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Zentralstelle für Flüchtlingsfürsorge Wien, VI. Rahlgasse 2, Verzeichnis der Flüchtlingslager und Bahnhofsdienststellen. Verpflegungsstand vom 30.8.1945, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister 23.10.1945.
-
Im Jahr 1947 wurde für die Firma Spuller und Sohn in der damaligen Schleiergasse 2 im 10. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager – verzeichnet.
- Ort
- Wien 1100 III
- Standort
- Damalige Firma Spuller und Sohn (Schleiergasse 2, 1100 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947].
-
Im Jahr 1947 wurde für die Firma Pommer in der damaligen Laaerstraße 61c (heutige Laaer-Berg-Straße) im 10. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager – verzeichnet. Im Jänner 1950 scheint am gleichen Standort die Firma Poor mit einem Lager für neun „volksdeutsche Flüchtlinge“ auf, die von der Caritas betreut wurden.
- Ort
- Wien 1100 IV
- Standort
- Damalige Firma Pommer bzw. Poor (Laaerstraße 61c, heute Laaer-Berg-Straße, 1100 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar, zumindest bis Jänner 1950
- Insassenzahl
- 9
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947]; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 87, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien 1. Dezember 1949/1. Jänner 1950.
-
Laut noch vorhandenen Akten dürfte die Gemeinde Wien zumindest von Oktober 1945 bis November 1945 ein Flüchtlingslager am damaligen Egerländerplatz im 10. Gemeindebezirk betrieben haben, das maximal 217 Menschen beherbergt haben dürfte.
- Ort
- Wien 1100 IX
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Flüchtlingslager Egerländerplatz
- Standort
- Damaliger Egerländer Platz 10
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Vermutlich Oktober 1945
- Bis
- Vermutlich November 1945
- Insassenzahl
- 217
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Standmeldung vom 13.10.1945, sowie Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Standmeldung vom 2.11.1945.
-
Im Jahr 1947 wurde für die Firma Flammer in der damaligen Quellenstraße 52–54 und in der Simmeringer Hauptstraße 234 im 10. Wiener Gemeindebezirk jeweils ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager – verzeichnet. Von Dezember 1949 bis Juli 1950 scheint am Standort Quellenstraße 52 die Firma Universal mit einem Lager für zuletzt 131 „volksdeutsche Flüchtlinge“ auf, die von der Caritas betreut wurden.
- Ort
- Wien 1100 V
- Standort
- Damalige Firma Flammer bzw. Universal (Quellenstraße 52[–54], 1100 Wien, und Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar, zumindest bis Juli 1950
- Insassenzahl
- 131
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947]; ÖStA, BMI 12U, Karton 87: Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien 1. Dezember 1949/1. Jänner 1950, sowie Caritas Erzdiözese Wien, Flüchtlingsfürsorge, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien 1. Juni/1. Juli 1950.
-
Im Jahr 1947 wurde für die Firma Teerag, damals Simmeringer Lände 88 im 10. Wiener Gemeindebezirk, ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager – verzeichnet.
- Ort
- Wien 1100 VI
- Standort
- Damalige Firma Teerag, Simmeringer Lände 88
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947].
-
Im Jahr 1947 wurde für die Firma Mautner und Markhof in der damaligen Dorfgasse (heute Grundäckergasse) im 10. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager – verzeichnet.
- Ort
- Wien 1100 VII
- Standort
- Damalige Firma Mautner und Markhof, damalige Dorfgasse (heute Grundäckergasse, 1100 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947].
-
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Caritas Socialis die Bahnhofsmissionsarbeit wieder auf und betreute in allen großen Städten Österreichs Flüchtlinge, Vertriebene, Heimkehrer und sonstige Hilfesuchende. Das Angebote umfasste u. a. Notunterkünfte, Ausspeisungen und medizinische Grundversorgung. Im sowjetischen Sektor Wiens dürften ab Juli 1945 Bahnhofsmissionen am Nordwestbahnhof sowie am Süd- und Ostbahnhof eingerichtet worden sein. Nach der Zusammenlegung des Ostbahnhofes mit dem benachbarten Südbahnhof in einem Gebäude dürfte es ab ungefähr Ende März 1946 nur mehr die Bahnhofsmission am Südbahnhof gegeben haben. Die Unterkunftsbaracke befand sich gegenüber der Ankunftshalle; dort konnten Menschen zumindest kurzzeitig untergebracht werden. Trotz Räumung der Südbahnhofbaracke durch die Sowjets im März 1946 und Strafandrohung für den Fall ihrer weiteren Verwendung setzten die katholischen Ordensschwestern ihre Bahnhofsmissionsarbeit am Südbahnhof fort. Laut einem Zeitungsbericht verzeichneten die Bahnhofsmissionen vom März 1946 bis März 1947 im sowjetischen Sektor und in den westlichen Zonen (Franz-Josefs-, West- und Aspangbahnhof) insgesamt 76.498 Übernachtungen.
- Ort
- Wien 1100 VIII
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Bahnhofsmission Süd-Ostbahnhof
- Standort
- Ehemaliger Wiener Südbahnhof, heutiger Hauptbahnhof
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Sonderform
- Betreiber
- Kirche
- Von
- Juli 1945
- Bis
- Mindestens bis zum Ende der Besatzungszeit
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1946: Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 12, Standesmeldung vom 25.3.1946 sowie Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 12, Standesmeldung 30.3.1946, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 12, Flüchtlingsfürsorge an den Herrn Bürgermeister vom 12.3.1946.
- Literatur
- Silvia Steiner, Bahnhofssozialdienst im Wandel der Zeit. Eine Dispositivanalyse. Dissertation. Innsbruck 2013, S. 165ff.; Caritas Bahnhofsozialdienst am Südbahnhof schließt nach über 100 Jahren, Caritas Wien & NÖ Ost, 2.12.2009, https://www.caritas-wien.at/ueber-uns/news-presse/information/news/18972-caritas-bahnhofsozialdienst-am-suedbahnhof-schliesst-nach-ueber-100-jahren/.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 87, ein sowjetisches Frontlager, befand sich zwischen 17. April und wahrscheinlich September 1945 auf österreichischem Gebiet. Das Lager durchlief die Stationen Deutsch-Brodersdorf, Unterwaltersdorf, Hadersdorf-Weidlingau, Kaufstein ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden und St. Pölten. Zumindest am 5. Mai 1945 befand es sich in Hadersdorf-Weidlingau, einem Teil des 14. Bezirks von Wien.
- Ort
- Wien 1140 I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-87
- Standort
- In Hadersdorf-Weidlingau
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 5. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 445.
-
Im Oktober und November 1951 wurde für die Firma Rella & Co. in der Burghardtgasse 2 im 20. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager für „volksdeutsche“ Flüchtlinge – verzeichnet. Es befanden sich 31 Personen, davon 5 Kinder, im Lager. Sie wurden von der Caritas betreut.
- Ort
- Wien 1200 I
- Standort
- Damalige Firma Rella & Co. (Burghardtgasse 2, 1200 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens Oktober 1951
- Bis
- Unklar, zumindest bis November 1951
- Insassenzahl
- 31
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 80, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, 1. Oktober/1. November 1951.
-
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das als Männerwohnheim errichtete Gebäude in der Meldemannstraße als Altersheim geführt und noch vor Kriegsende, ab 2. März 1945, schrittweise in eine städtische Herberge für Obdachlose umgewandelt: Laut einem Zeitungsbericht wurden angeblich „volksdeutsche“ Flüchtlinge aus dem völlig zerstörten Obdachlosenheim in der Arsenalstraße dorthin verlegt. Ab 22. November 1946 dienten weitere Stockwerke der Unterbringung von obdachlosen Menschen, ab 1. Mai 1948 wurde das Gebäude dann ausschließlich als Obdachlosenheim geführt. In dieser behelfsmäßigen Unterbringung brachte man neben anderen Personenkreisen auch rückkehrende Österreicher („Österreicherlager“) unter, etwa jüdische Rückkehrer aus Karaganda. Laut Rathaus-Korrespondenz dürfte das Anstaltenamt in kleinerem Ausmaß ausländische Staatsangehörige in das Heim eingewiesen haben (April 1948: von 379 Insassen waren 70 von ausländischer Staatsangehörigkeit). Im Unterschied zu anderen Österreicherlagern waren in der Meldemannstraße nur vereinzelt Kinder unter 14 Jahren untergebracht.
- Ort
- Wien 1200 II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Obdachlosenheim/-asyl Meldemannstraße
- Standort
- In der damaligen Meldemannstraße 25–27
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für rückkehrende Österreicher
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Vermutlich ab 22. November 1946
- Bis
- Mindestens Februar 1951
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 80, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, 1. Februar 1951; WienB, Magistrat der Bundeshauptstadt Wien (Hg.), Die Verwaltung der Bundeshauptstadt Wien. Vom 1. April 1945 bis 31. Dezember 1947. Verwaltungsbericht. Wien 1949, S. 184f.; Altersheim soll für DP geräumt werden, in: Österreichische Volksstimme vom 8.4.1948, S. 3; Zur Räumung des Altersheimes Meldemannstraße, in: Rathaus-Korrespondenz vom 10.4.1948, Blatt 545.
-
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Caritas Socialis die Bahnhofsmissionsarbeit wieder auf und betreute in allen großen Städten Österreichs Flüchtlinge, Vertriebene, Heimkehrer und sonstige Hilfesuchende. Das Angebot umfasste u. a. Notunterkünfte, Ausspeisungen und medizinische Grundversorgung. Im sowjetischen Sektor Wiens dürften ab Juli 1945 Bahnhofsmissionen am Nordwestbahnhof und am Süd- und Ostbahnhof eingerichtet worden sein. Mangels Personenfrequenz und aufgrund von Personalengpässen dürfte die Baracke am Nordwestbahnhof jedoch mit Ende Dezember 1950 aufgelassen worden sein.
- Ort
- Wien 1200 III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Bahnhofsmission Nordwestbahnhof
- Standort
- Damaliger Nordwestbahnhof
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Sonderform
- Betreiber
- Kirche
- Von
- Juli 1945
- Bis
- Ende Dezember 1950
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1946, Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Standesmeldung vom 10.1.1946; 10.000 mal „hartes Lager“ in einem Jahr. Die Bahnhofsmission auf dem Nordwestbahnhof wird gesperrt, in: Österreichische Volksstimme vom 29.12.1950, S. 4.
- Literatur
- Silvia Steiner, Bahnhofssozialdienst im Wandel der Zeit. Eine Dispositivanalyse. Dissertation. Innsbruck 2013, S. 165–168.
-
Von 1947 bis November 1951 wurde für die Firma Stabilbau (auch als „Baugesellschaft“ bezeichnet) in der Ödenburger Straße 5 im 21. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager für „volksdeutsche“ Flüchtlinge – verzeichnet. Zuletzt befanden sich 154 Personen, davon 35 Kinder, im Lager, die von der Caritas betreut wurden.
- Ort
- Wien 1210 I
- Standort
- Damalige Firma Stabilbau bzw. Baugesellschaft (Ödenburger Straße 5, 1210 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens 1947
- Bis
- Unklar, zumindest bis November 1951
- Insassenzahl
- 154
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 202, Verzeichnis über die Ausländerlager in den österreichischen Bundesländern [ohne Datum; 1947]; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 87, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien 1. Dezember 1949/1. Jänner 1950; ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 80, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, 1. Oktober/1. November 1951.
-
Im Oktober und November 1951 wurde für die Firma Siemens in der damaligen Siemensstraße 79 im 21. Wiener Gemeindebezirk ein Firmenlager – ein privates Flüchtlingslager für „volksdeutsche“ Flüchtlinge – verzeichnet. Es befanden sich elf Personen im Lager, davon ein Kind. Sie wurden von der Caritas betreut.
- Ort
- Wien 1210 II
- Standort
- Firma Siemens in der damaligen Siemensstraße 79
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Privat
- Von
- Unklar, mindestens Oktober 1951
- Bis
- Unklar, zumindest bis November 1951
- Insassenzahl
- 11
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI 12U, Karton 80, Caritas Erzdiözese Wien, Stand der volksdeutschen Flüchtlinge in Wien, 1. Oktober/1. November 1951.
-
Im Gaswerk Leopoldau dürfte sich im Jahr 1945 ein Zwangsarbeiterlager befunden haben, das die sowjetischen Truppen nach der Befreiung Österreichs zunächst als Pferdeställe nutzte. Nach der Räumung eines Lagers in der Gerasdorfer Straße verlegte die sowjetische Besatzungsmacht Anfang August 1945 1.500 Menschen in die Baracken des Gaswerkes. In einem Bericht an den Bürgermeister werden der enorme Überbelag (Belagsraum lediglich für 400 Menschen) und die „unmöglichen“ Zustände im Lager sowie der schlechte Gesundheitszustand der Flüchtlinge thematisiert („völlig verwahrlost“, schwere Ödeme in Folge von Ungezieferbissen, „Ruhrerscheinungen“). Der Werksarzt verlangte die sofortige Auflösung des Lagers; das Lager dürfte jedoch bis mindestens 6. November 1945 in Betrieb gewesen sein. Ein Teil der Baracken dürfte nach der Auflösung des Lagers seitens der Stadt Wien zumindest bis Februar 1947 als privates Firmenlager Verwendung gefunden haben.
- Ort
- Wien 1210 III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Gaswerk Leopoldau
- Standort
- In der Pfendlergasse
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Firmenlager
- Betreiber
- Wiener Behörde
Privat - Von
- 7. August 1945
- Bis
- Zumindest 18. Februar 1947
- Insassenzahl
- 1500
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Polizeidirektion Wien an das Bundesministerium für Inneres, Zl. P 1110/c/47, Betr.: Meldung über Arbeitslager vom 18.2.1947; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 9.8.1945, sowie Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Lagerstandsmeldung vom 6.11.1945.
- Literatur
- Zwangsarbeiterlager Gaswerk, Wien Geschichte Wiki, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zwangsarbeiterlager_Gaswerk
-
Nach der Räumung des Lagers im Gaswerk Leopoldau verlegte die Gemeinde Wien am 7. August 1945 200 Flüchtlinge in ein Lager in der Siemensstraße, das zumindest bis Ende September 1945 genutzt wurde. Unklar ist, ob es sich bei diesem Lager für Flüchtlinge um das zuvor in der Siemensstraße 26 von den Nationalsozialisten betriebene Zwangsarbeiterlager („Lager Nordpol“) der Wiener Lokomotivfabrik handelte.
- Ort
- Wien 1210 IV
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Siemensstraße
- Standort
- Vermutlich in der Siemenstraße 26
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- 7. August 1945
- Bis
- Zumindest 28. September 1945
- Insassenzahl
- 200
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 9.8.1945, sowie Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Referat Flüchtlingsfürsorge, Lagerstand Wien, 28.9.1945.
- Literatur
- Zwangsarbeiterlager Siemensstraße 26, Wien Geschichte Wiki, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zwangsarbeiterlager_Siemensstraße_26
-
Aufgrund der Beschlagnahmung des großen Lagers in der Gerasdorfer Straße durch die Sowjets sahen sich die Wiener Behörden Anfang August 1945 gezwungen, alternative Unterkunftsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Vertriebene im 21. Bezirk zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck wurde das ehemalige Zwangsarbeiterlager für griechische und italienische Flüchtlinge in der Hopfengasse 22 kurzzeitig als Lager für Flüchtlinge und Vertriebene verwendet. Der Höchstbelegstand betrug 220 Menschen (z. B. am 13.10.1945). Das Lager selbst dürfte zumindest bis 18. Oktober 1945 genutzt worden sein und scheint danach nicht mehr in den diversen Lagerstandsmeldungen des Magistrats auf.
- Ort
- Wien 1210 V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Hopfengasse 22
- Standort
- In der Hopfengasse 22
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- 7. August 1945
- Bis
- Zumindest 18. Oktober 1945
- Insassenzahl
- 220
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 9.8.1945, sowie Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Standmeldung vom 13.10.1945, sowie Zentralstelle für Flüchtlingsfürsorge, Hauptlagerarzt, Verzeichnis der im Flüchtlingsdienst eingeteilten Ärzte und Mediziner nach dem Stande vom 18.10.1945.
- Literatur
- Bundesdenkmalamt, Katalog der NS-Opferlager in Österreich, Stand 31. Jänner 2022. Wien 2022, S. 195.
-
Per Ende Juli 1945 beabsichtigte die Stadt Wien, in der Gerasdorfer Straße im 21. Bezirk ein Lager mit einem Fassungsvermögen von 8.000 Personen zu betreiben, um den großen Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen aus der Tschechoslowakei noch vor den Toren der Stadt aufzufangen. Die Stadt Wien begann Menschen aus diversen Wiener Lagern (aus der Postgasse, den Hofstallungen, der Rahlgasse u. a.) dorthin zu verlegen. Allerdings wurde das Lager bereits nach wenigen Tagen, am 7. August 1945, von den Sowjets geräumt, und die rund 1.850 dort kurzzeitig untergebrachten Flüchtlinge und Vertriebenen wurden auf andere Lager im 21. Bezirk aufgeteilt.
- Ort
- Wien 1210 VI
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Flüchtlingslager Gerasdorfer Straße
- Standort
- Standort unklar, in der Gerasdorferstraße
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Ende Juli 1945
- Bis
- 7. August 1945
- Insassenzahl
- 1850
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 28.7.1945, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 30.7.1945, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 31.7.1945, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 9.8.1945.
- Literatur
- Cornelia Znoy, Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Österreich 1945/1946. Unter besonderer Berücksichtigung der Bundesländer Wien und Niederösterreich. Diplomarbeit. Wien 1995, S. 95.
-
Laut einem Zeitungsartikel waren rund 300 Brünner vom 8. Juni 1945 bis maximal Ende Februar 1946 in einem Barackenlager der Schulbrüder in Strebersdorf untergebracht. Laut Unterlagen der Stadt Wien wurde am 9. September 1945 mit 420 Insassen ein Höchststand erreicht.
- Ort
- Wien 1210 VII
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Strebersdorf
- Standort
- Schulbrüder (Anton-Böck-Gasse 20, 1210 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- 8. Juni 1945
- Bis
- Maximal Ende Februar 1946
- Insassenzahl
- 420
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945, Flüchtlingslager Stand 9.9.1945; Die Erinnerung wachhalten, in: Sudetenpost Folge 12/14 vom 5.7.2007, S. 12.
-
Die 1900/01 als Theater, Konzertsaal und Tanzlokal errichteten Gisela-Säle wurden während der Zeit des Nationalsozialismus als Behelfskaserne und als Lager für zwangsarbeitende Kriegsgefangene genutzt. Ab Ende Juli 1945 brachte die Gemeinde Wien in den Gisela-Sälen Flüchtlinge und Vertriebene unter. Das Lager dürfte bis maximal 20. Jänner 1946 in Verwendung gewesen sein.
- Ort
- Wien 1210 VIII
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Floridsdorf – Frömmlgasse 42
- Standort
- Gisela-Säle (Frömmlgasse 42, 1210 Wien)
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Mindestens 26. Juli 1945
- Bis
- Maximal 20. Jänner 1946
- Insassenzahl
- 523
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach Registraturgruppen 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945, Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 28.7.1945; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1946, Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Standesmeldung vom 20.1.1946.
- Literatur
- Ein kurzer Streifzug, Floridsdorfer Zeitung, 20.4.2020, https://www.dfz21.at/dfz/ein-kurzer-streifzug/; Gisela Säle, Wien Geschichte Wiki, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Gisela-Säle
-
Die Gemeinde Wien betrieb in Kagran von Juli 1945 bis Mitte Jänner 1946 ein Lager für deutschsprachige Flüchtlinge und Vertriebene. Am 9. September 1945 wurde mit 340 Personen ein Höchstand an Belegungen erreicht. Bei diesem Lager dürfte es sich um ein ehemaliges Zwangsarbeiterlager für tschechische und jugoslawische Zwangsarbeiter gehandelt haben. Die Gemeinde Wien dürfte allerdings die Postleitzahlen vertauscht haben, da sich die Meißauergasse im 22. und nicht wie angegeben im 21. Bezirk befindet.
- Ort
- Wien 1220 I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Kagran – Meißauergasse
- Standort
- In der Meißauergasse
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Mindestens 26. Juli 1945
- Bis
- Maximal 15. Jänner 1946
- Insassenzahl
- 340
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1945: Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Flüchtlingsfürsorge an den Bürgermeister vom 28.7.1945, sowie Flüchtlingslager Stand 9.9.1945; WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1946, Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 1, Standesmeldung 15.1.1946.
- Literatur
- Zwangsarbeiterlager Meißauergasse, Wien Geschichte Wiki, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Zwangsarbeiterlager_Meißauergasse
-
Das Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in der Erzherzog-Karl-Straße 129 im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde zwischen Ende Mai und Juli 1945 ohne gesetzliche Grundlage von der Staatspolizei in Wien errichtet. Das Lager war dem Kommando der sowjetischen Besatzungsmacht unterstellt, die Polizeidirektion Wien hatte aber die Bewachung zu stellen und musste die Kosten für die Lagerverwaltung bestreiten. Nachdem auf Anweisung des damaligen Leiters der Staatspolizei Heinrich Dürmayer bis 15. Juni 1946 die Entlassung der Insassen erfolgt war, wurde das Lager mit 26. Juli 1946 aufgelassen und die Lageranlage dem vorigen Besitzer übergeben.
- Ort
- Wien 1220 II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Stadlau
- Standort
- Erzherzog-Karl-Straße 129, 1220 Wien
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Zwischen Ende Mai und Juli 1945
- Bis
- 26. Juli 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Ulrike Wetz, Geschichte der Wiener Polizeidirektion vom Jahre 1945 bis zum Jahre 1955 mit Berücksichtigung der Zeit vor 1945. Dissertation. Wien [1970], S. 247ff.
-
Das Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten am Kaisermühlendamm 95 im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde zwischen Ende Mai und Juli 1945 ohne gesetzliche Grundlage von der Staatspolizei in Wien errichtet. Das Lager war dem Kommando der sowjetischen Besatzungsmacht unterstellt, die Polizeidirektion Wien hatte aber die Bewachung zu stellen und musste die Kosten für die Lagerverwaltung bestreiten. Nachdem auf Anweisung des damaligen Leiters der Staatspolizei Heinrich Dürmayer bis 15. Juni 1946 die Entlassung der Insassen erfolgt war, wurde das Lager mit 26. Juli 1946 aufgelassen und die Lageranlage dem vorigen Besitzer übergeben.
- Ort
- Wien 1220 III
- Standort
- Am Kaisermühlendamm 95, 1220 Wien
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Wiener Behörde
- Von
- Zwischen Ende Mai und Juli 1945
- Bis
- 26. Juli 1946
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Ulrike Wetz, Geschichte der Wiener Polizeidirektion vom Jahre 1945 bis zum Jahre 1955 mit Berücksichtigung der Zeit vor 1945. Dissertation. Wien [1970], S. 247ff.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 18, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 19. Mai 1945 in „Wien-Hafen“ errichtet. Von 10. Juni bis 15. Juli befand sich das Lager in Wien, wobei kein exakter Standort eruierbar war, von 15. Juli 1945 bis 1. Februar 1946 dann in Mödling.
- Ort
- Wien I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-18
- Standort
- Standort nicht identifizierbar
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. Juni 1945
- Bis
- 15. Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 527.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 9, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 19. Mai 1945 in Wien errichtet. Von 10. Juni und 20. Juli befand er sich in „Wien-Hafen“, dann wurde er nach Sopron verlegt.
- Ort
- Wien II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-9
- Standort
- Standort nicht identifizierbar
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 19. Mai 1945
- Bis
- Unklar, maximal bis 10. Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 524.
-
Die Kriegsgefangenenabteilung der Heeresgruppe Mitte, ein sowjetisches Frontlager, befand sich zumindest am 1. Juli 1945 in Wien und von 25. Juli 1945 bis 1. Februar 1946 in Mödling.
- Ort
- Wien III
- Standort
- Standort nicht identifizierbar
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenabteilung; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 1. Juli 1945
- Bis
- Unklar, maximal 25. Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 533.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 18, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 19. Mai 1945 in „Wien-Hafen“ errichtet. Von 10. Juni bis 15. Juli befand sich das Lager in Wien, von 15. Juli 1945 bis 1. Februar 1946 dann in Mödling.
- Ort
- Wien-Hafen I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-18
- Standort
- Standort nicht identifizierbar, es wurde der Ölhafen Lobau im heutigen 22. Wiener Gemeindebezirk angenommen
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 19. Mai 1945
- Bis
- Unklar, eventuell bis 10. Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 527.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 9, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 19. Mai 1945 in Wien errichtet. Von 10. Juni bis 20. Juli befand er sich in „Wien-Hafen“, dann wurde er nach Sopron verlegt.
- Ort
- Wien-Hafen II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-9
- Standort
- Standort nicht identifizierbar, es wurde der Ölhafen Lobau im heutigen 22. Wiener Gemeindebezirk angenommen
- Bundesland
- Wien
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. Juni 1945
- Bis
- 20. Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u.a.] 2010, S. 524.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 10, ein sowjetisches Frontlager, befand sich von 10. bis 20. Juni 1945 in Wiener Neudorf, von 25. Juni bis 20. Dezember 1945 dann in Stockerau.
- Ort
- Wiener Neudorf I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-10
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. Juni 1945
- Bis
- 20. Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 524.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 13, ein sowjetisches Frontlager, befand sich zumindest am 25. Juni 1945 in Wiener Neudorf.
- Ort
- Wiener Neudorf II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-13
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 25. Juni 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 524.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 15, ein sowjetisches Frontlager, befand sich von 5. bis 20. Juli 1945 in Wiener Neudorf.
- Ort
- Wiener Neudorf III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-15
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 5. Juli 1945
- Bis
- 20. Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 525.
-
Der Kriegsgefangenensammelpunkt 16, ein sowjetisches Frontlager, befand sich von 10. Juni bis 10. September 1945 in Wiener Neudorf.
- Ort
- Wiener Neudorf IV
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KSP-16
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenensammelpunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. Juni 1945
- Bis
- 10. September 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 526.
-
In den Quellen wird ein sowjetisches Kriegsgefangenenlager in Wiener Neudorf namentlich erwähnt, das zumindest im August/September 1945 bestanden haben dürfte. Weitere Informationen sind nicht bekannt. Eventuell könnte es mit einem der vier Kriegsgefangenensammelpunkte (Frontlager) in Wiener Neudorf ident sein.
- Ort
- Wiener Neudorf V
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mödling
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mindestens August 1945
- Bis
- Mindestens September 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- RGVA, F. 32905, Op. 1, D. 161, Schreiben des Chefs der Abteilung des NKVD für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen der Zentralen Gruppe der Streitkräfte, Nikolaj Chmarin, an den Chef der Verwaltung der Truppen des NKVD zum Schutz des Hinterlandes der Zentralen Gruppe der Streitkräfte, 15.8.1945, S. 23; Erfolg der Honner-Aktion: Kriegsgefangene kehren heim, in: Österreichische Zeitung vom 25.9.1945, S. 5; Kriegsgefangene kehren heim, in: Das kleine Volksblatt vom 17.8.1945, S. 1.
-
Wiener Neustadt I
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Statutarstadt Wiener Neustadt, Niederösterreich
Das dem Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKVD) der UdSSR unterstehende Überprüfungslager (PFL) 305 dürfte im Juli 1945 von einem unbekannten Standort nach Wiener Neustadt verlegt bzw. dessen Funktion auf ein bereits bestehendes Lager übertragen worden sein. Vor ihrer Repatriierung durchliefen im PFL 305 nicht nur ehemalige sowjetische Kriegsgefangene bzw. Repressierte einen sogenannten Filtrationsprozess, sondern auch Angehörige der Wlassov-Armee sowie Personen, die in NKVD-Lager (GULAG oder GUPVI) geschickt werden sollten. Wie lang das PFL 305 in Wiener Neustadt bestand, ist ungeklärt.
- Ort
- Wiener Neustadt I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Überprüfungslager 305
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Überprüfungslager; Repatriierungslager; Filtrationslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Juli 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- GARF, F. 9408, Op.1, D. 16, Schreiben der Leitung der NKVD-Truppen zur Sicherung der rückwärtigen Gebiete der Zentralen Heeresgruppe der Sowjetischen Armee an den Vorsitzenden der Überprüfungs- und Filtrationskomission NKVD der UdSSR, Sammel- und Transitstelle № 198 Bruck (Ostlich) Oberleutnant Genosse Volodin, №2/90 Geheimsache, Exemplar №3 vom 20.7.1945.
- Literatur
- Berija erreichte „Filtration“ von Stalin, Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit, http://www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/index_main9e7b.html?cbereich=4&cthema=345&carticle=630&fromlist=1.
-
Wiener Neustadt II
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Statutarstadt Wiener Neustadt, Niederösterreich
Das Lager 300 existierte von 1945 bis 1953 und war das am längsten in Österreich bestehende Sammel-, Filtrations- und Repatriierungslager für sowjetische Staatsangehörige aus allen Besatzungszonen und Militäreinheiten. Es durchlief vier Standorte: Wahrscheinlich bis zum Zonenabkommen im Juli 1945 war es in Judenburg, wo die Briten zu Pfingsten 1945 rund 35.000 Kosaken an die Sowjets übergaben. Die Quellen lassen vermuten, dass es sich danach bis Oktober 1945 in Anzendorf befand, ehe es nach St. Valentin und schließlich Mitte des Jahres 1947 nach Wiener Neustadt verlegt wurde. Wo sich das Sammellager in Wiener Neustadt exakt befand, ist unklar, der südöstliche Teil des Lagers soll aber an einen Wald gegrenzt haben, in seinem Aufbau ohne Beobachtungstürme und weitgehend frei von Stacheldraht soll es mehr einem gewöhnlichen Bauernhof denn einem Gefängnis geähnelt haben. Das Lager 300 unterstand dem sowjetischen Amt für Repatriierungsangelegenheiten und dürfte bis 1953 als „materielle Basis“ für die Heimführung von Sowjetbürgern aus Österreich fungiert haben, ehe es wahrscheinlich im März 1953 aufgelassen wurde. Seine Kapazität wurde mit 1.000 bis 1.500 Personen angegeben. Von Ende Dezember 1947 bis Ende Juni 1948 kamen jedoch nur 549 Sowjetbürger ins Lager, während es 568 Personen verließen.
- Ort
- Wiener Neustadt II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Lager Nr. 300
Lager 300 - Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Repatriierungslager; Sammellager; Filtrationslager; Überprüfungslager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mitte 1947
- Bis
- Wahrscheinlich im März 1953
- Insassenzahl
- Kapazität für 1.000 bis 1.500 Personen
- Primärquellen
- GARF F. 9526, Op. 6, D. 487, Bericht über die Arbeit der sowjetischen Repatriierungsmissionen in Österreich für 1947; GARF, F. 9526, Op. 6, D. 488, Bericht der Repatriierungsabteilung des sowjetischen Teils der Alliierten Kommission für Österreich für die erste Hälfte des Jahres 1948.
- Literatur
- Stefan Karner – Peter Ruggenthaler, (Zwangs-)Repatriierungen sowjetischer Staatsbürger aus Österreich in die UdSSR, in: Stefan Karner – Barbara Stelzl-Marx (Hg.), Die Rote Armee in Österreich. Sowjetische Besatzung 1945–1955. Beiträge. Graz – Wien – München 2005, S. 48ff., 247, 271; Nikita Petrov [u. a.], Sowjetische Repatriierungspolitik, in: Peter Ruggenthaler – Walter M. Iber (Hg.), Hitlers Sklaven – Stalins „Verräter“. Aspekte der Repression an Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Eine Zwischenbilanz. Innsbruck – Wien – Bozen 2010, S. 98.
-
Der Kriegsgefangenaufnahmepunkt 28, ein sowjetisches Frontlager, wurde erstmals am 15. April 1945 auf österreichischem Gebiet in Walpersbach errichtet. Vom 1. bis 12. Mai befand sich das Lager in Wiener Neustadt.
- Ort
- Wiener Neustadt III
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-28
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 1. Mai 1945
- Bis
- 12. Mai 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 396.
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Wiener Neustadt IV
Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Statutarstadt Wiener Neustadt, Niederösterreich
Im Juni 1945 wurden in Wiener Neustadt ehemalige illegale Mitglieder der NSDAP festgenommen, in einem von der Stadtverwaltung eingerichteten Lager interniert und zu Aufräumungsarbeiten herangezogen. Wie lange und wo das Lager bestand, ist unklar.
- Ort
- Wiener Neustadt IV
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Niederösterreichische Behörde
- Von
- Mindestens 21. Juni 1946
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- Lager für Illegale in Wiener Neustadt, in: Kärntner Nachrichten vom 21.6.1945, S. 1.
-
Die Ordensschwestern der Caritas Socialis betrieben ab 1. November 1945 einen Kiosk für Hilfesuchende am Bahnsteig III und eine Unterkunftsbaracke am Bahnhof Wiener Neustadt. Wie lange die Bahnhofsmission bestand, ist unklar, zumindest aber bis Ende 1950.
- Ort
- Wiener Neustadt V
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Bahnhofsmission Wiener Neustadt
- Standort
- Bahnhof Wiener Neustadt
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Statutarstadt Wiener Neustadt
- Lagerkategorien
- Sonderform
- Betreiber
- Kirche
- Von
- 1. November 1945
- Bis
- Mindestens Dezember 1950
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- WStLA, M. Abt. 208 AR nach RG 1945 1946 A-G A2 1, Flüchtlingsfürsorge 1946: Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 12, Standesmeldung vom 25.3.1946, sowie Magistrat der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 12, Standesmeldung 30.3.1946, sowie Kurzbericht des Magistrats der Stadt Wien, Verwaltungsgruppe X – Wohlfahrtswesen Abteilung 12, Flüchtlingsfürsorge an den Herrn Bürgermeister vom 12.3.1946.
- Literatur
- Silvia Steiner, Bahnhofssozialdienst im Wandel der Zeit. Eine Dispositivanalyse. Dissertation. Innsbruck 2013, S. 171f.
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Das Arbeits- bzw. Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Wilhelmsburg bestand zumindest von Juni 1945 bis Februar 1947, als dort 84 Insassen verzeichnet wurden.
- Ort
- Wilhelmsburg
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- St. Pölten
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens Juni 1945
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 84
- Primärquellen
- ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
- Literatur
- Friedrich Brettner, Geflüchtet, Vertrieben, Besetzt. Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten. Kriegsende – Nachkriegszeit. Berndorf 2014, S. 134.
-
Wilhelmsdorf
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Mistelbach, Niederösterreich
Zwischen dem 26. April und Juli 1945 wurden die Häuser Nr. 3, 5 und 60 in Wilhelmsdorf als Auffanglager „für Zivil und Militär“, wahrscheinlich also auch für ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, genutzt.
- Ort
- Wilhelmsdorf
- Standort
- In den damaligen Häusern Nr. 3, 5 und 60
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene ⓘ Unsichere Quellenlage
Lager für ehemalige Repressierte ⓘ Unsichere Quellenlage - Lagertyp
- Auffanglager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 26. April 1945
- Bis
- Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 2, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B. H. Korneuburg–Neunkirchen, L. A. III/3-a-29/8-1961, Wilhelmsdorf, [ohne Datum].
-
Im Juni und Juli 1945 wurden in Wolkersdorf die ehemaligen Baracken der Luftwaffe im Schlossdreieck sowie das Gebiet an der Ecke Bahnallee-Hofgartenstraße für deutschsprachige Vertriebene aus Brünn und Südmähren als Durchgangslager genutzt. Der Großteil der Flüchtlinge wurde Ende Juli über verschiedene Sammellager weiter nach Deutschland geschickt.
- Ort
- Wolkersdorf
- Standort
- Ehemalige Baracken der Luftwaffe im Schlossdreieck (Schloßplatz 2, 2120 Wolkersdorf im Weinviertel) und an der Ecke Bahnallee-Hofgartenstraße
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Mistelbach
- Lagerkategorien
- Lager für Flüchtlinge, Vertriebene, Umsiedler
- Lagertyp
- Durchgangslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Anfang Juni 1945
- Bis
- Ende Juli 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Stefan Eminger, Lebenswelten – Großgemeinde Wolkersdorf 1870 – 2000. Wolkersdorf 2004, S. 79f.
-
Wultschau
Lager für sowjetische Besatzungssoldaten; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene; Lager für ehemalige Repressierte
- Gmünd, Niederösterreich
Von 10. Mai bis 25. Juli 1945 nutzte die 235. Armee-Reserve-Schützendivision der 46. Armee der 2. Ukrainischen Front bei Wultschau ein selbst errichtetes Lager mit etwa 500 Holzbaracken einerseits als Unterkunft für die Soldaten und andererseits zur Entlausung und Repatriierung von ehemaligen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Manche Quellen berichten von mindestens 30.000 bis zu 60.000 Personen, die zwischenzeitig im Lager und im Ort untergebracht waren, andere Quellen von bis zu 87.000 befreiten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, die durch die Entlausungsstation am Bach oberhalb Wultschaus geschleust, neu eingekleidet und dann weiter nach Hause befördert wurden. Das Lager soll sich über einige Quadratkilometer im Bereich zwischen den Auhäusern bei Maißen und dem „Roten Kreuz“ bei Wultschau erstreckt haben.
- Ort
- Wultschau
- Standort
- Im Bereich zwischen den Auhäusern bei Maißen und dem „Roten Kreuz“ an der Straßengabelung Maißen–Wultschau
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gmünd
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
Lager für ehemalige Repressierte - Lagertyp
- Entlausungslager; Repatriierungslager; Durchgangslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 10. Mai 1945
- Bis
- 25. Juli 1945
- Insassenzahl
- 30.000 ⓘ Quellenlage uneinheitlich, auch 60.000 und 87.000 Personen werden genannt
- Primärquellen
- NÖLA, Archiv für Niederösterreich 1, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. Amstetten–Horn, L. A. III/3-a-29/8-1961, Wultschau, 28.4.1961.
- Literatur
- Wilhelm Romeder, Das Jahr 1945 in Weitra und Umgebung – Ereignisse, Erlebnisse, Schicksale. 2., erw. Aufl. Horn – Wien 2003, S. 202, 204ff.; Markus Müller, Die Wanderung ins „Russenlager“ mit 170 Interessierten, harbach.info, 1.11.2023, https://www.harbach.info/diverses/die-wanderung-ins-russenlager-mit-170-interessierten-work-in-progress/; Karin Pollak, Moorbad Harbach: 200 Wanderer erlebten Heimatkunde hautnah, NÖN, 27.10.2023, https://www.noen.at/gmuend/wanderung-am-26-oktober-200-wanderer-erlebten-heimatkunde-hautnah-391972427
-
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren insgesamt rund 4.000 Angehörige der Roten Armee in Ybbsitz und Umgebung in mehreren Lagern untergebracht. Ein Lager mit etwa 70 Baracken soll sich beim Haus „Almoslehen“ in Haselgraben Nr. 33, zwei kleinere Lager sollen sich bei den Häusern „Linden“ und „Groß Meierhof“ in Großprolling Nr. 11 und Nr. 19 befunden haben. Am 6. Juni 1945 wurde ein Großteil der Besatzung wieder abgezogen.
- Ort
- Ybbsitz I
- Standort
- In Ybbsitz und Umgebung, u. a. in Haselgraben Nr. 33 sowie in Großprolling Nr. 11 und Nr. 19.
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für sowjetische Besatzungssoldaten
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 9. Mai 1945
- Bis
- 6. Juni 1945
- Insassenzahl
- 4000
- Literatur
- Bertl Sonnleitner, Skizzen aus der Vergangenheit. Eine Kurzchronik des Marktes Ybbsitz ab dem Jahre 1928. Zum 500-jährigen Jubiläum der Markterhebung. Waidhofen an der Ybbs 1980, S. 45.
-
Bis drei Wochen nach Ende des Zweiten Weltkriegs soll sich ein Kriegsgefangenenlager der Roten Armee beim Bahnhof in Ybbsitz befunden haben. Dort wurden heimgekehrte ehemalige Soldaten aus Ybbsitz und Umgebung sowie ungarische Soldaten interniert.
- Ort
- Ybbsitz II
- Standort
- Beim ehemaligen Bahnhof
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Amstetten
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 9. Mai 1945
- Bis
- Anfang Juni 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Bertl Sonnleitner, Skizzen aus der Vergangenheit. Eine Kurzchronik des Marktes Ybbsitz ab dem Jahre 1928. Zum 500-jährigen Jubiläum der Markterhebung. Waidhofen an der Ybbs 1980, S. 47.
-
Hinweise auf ein Auffang- bzw. Durchgangslager für ehemalige Zwangsarbeiter (rund 3.000 „Rückwanderer“) in Zillingtal im Sommer 1945.
- Ort
- Zillingtal
- Bundesland
- Burgenland
- Bezirk
- Eisenstadt-Umgebung
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
- Lagertyp
- Sammellager; Auffanglager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Sommer 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 3000
- Primärquellen
- BLA, Berichte der Gemeinden, Ereignisse 1945–1956, Schreiben des Bürgermeisters der Gemeinde Zillingtal an die Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt, Zl. 322/1958 vom 20.1.1959.
- Literatur
- Hermann Krenn, Der „Umbruch“. Das mittlere und nördliche Burgenland 1944–1946. Dissertation. Wien 1991, S. 229.
-
Das Arbeits- bzw. Anhaltelager für ehemalige Nationalsozialisten in Zistersdorf bestand zumindest von März 1946 bis Februar 1947, als dort 13 Personen angehalten wurden.
- Ort
- Zistersdorf
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Gänserndorf
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Nationalsozialisten
- Lagertyp
- Anhaltelager; Arbeitslager
- Betreiber
- Unklar
- Von
- Mindestens März 1946
- Bis
- Mindestens 17. Februar 1947
- Insassenzahl
- 13
- Primärquellen
- NÖLA, LA I/2–1946, Alliierte Kontrollkommission Sektion Rußland, K. 107, Bd. 4, Schreiben des Sicherheitsdirektors an die Landeshauptmannschaft für NÖ in Wien, Zl. 6/13 SD, Wochenbericht (März), [Datum unleserlich]; ÖStA, AdR, BMI, GDföS, Geschäftszahl 31794-2/47, Gegenstand: Arbeitslager in Österreich, Zusammenstellung, Schreiben der Republik Österreich, Sicherheitsdirektion für das Land Niederösterreich in Wien an das Bundesministerium für Inneres, Abt. 2, S.D. 3550/47, Betr.: Stand der Arbeitslager und deren Insassen in Niederösterreich vom 17.2.1947.
-
Der Kriegsgefangenenaufnahmepunkt 55, ein sowjetisches Frontlager, bestand ab 5. Mai 1945 auf österreichischem Gebiet. Zunächst befand es sich in Bockfließ. Danach durchlief das Lager die Stationen Stift Zwettl, Zwettl und Gefritz ⓘ Ort konnte nicht identifiziert werden, eventuell Göpfritz an der Wild, ehe es mit Befehl vom 12. September 1945 nach Dshambul (UdSSR) verlegt wurde.
- Ort
- Zwettl I
- Zeitgenössische Bezeichnung
- KAP-55
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Lagertyp
- Kriegsgefangenenaufnahmepunkt; Frontlager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- 31. Mai 1945
- Bis
- 1. September 1945
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Föderale Archivagentur der Russischen Föderation [u. a.] (Hg.), Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion (1941–1956). Findbuch. Auf der Grundlage von Dokumenten der Kriegsgefangenenverwaltung aus dem Staatlichen Russischen Militärarchiv. Dresden [u. a.] 2010, S. 420.
-
Zwettl II
Lager für ehemalige Repressierte; Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene
- Zwettl, Niederösterreich
Das Überprüfungslager 288, ein Repatriierungs- und Filtrationslager hauptsächlich für ehemalige sowjetische Zwangsarbeiter, dürfte gegen Mitte/Ende Mai 1945 in Zwettl errichtet worden sein. Es erstreckte sich entlang der Gerungser Straße – das dortige Villenviertel musste deshalb und zur Einquartierung der Wachmannschaften einige Monate lang geräumt werden – und reichte von Moidrams bis zum damaligen Sportplatz und zur Hammerschmiede. Bis zu 30.000 „Zivilrussen“ sollen im Freien, in Zelten oder in aus Baumrinde oder gestohlenem Baumaterial erbauten Hütten gelagert haben. Den Insassen war es nicht gestattet, das Lager zu verlassen. Ein Zeitzeuge berichtete, er sei im NKVD-Kontrollfiltrationslager in Zwettl von SMERŠ verhört worden. Der Wunsch insbesondere der Zwettler Bevölkerung, das Lager auf den Truppenübungsplatz Döllersheim zu verlegen, konnte letztlich nicht erfüllt werden. Ob die Typhusepidemie, die in Zwettl von September bis Ende November 1945 herrschte und der 39 Tote zum Opfer fielen, auch mit den schlechten sanitären Verhältnissen im Lager (kein Brunnen, keine sonstigen sanitären Anlagen) zu tun hatte, ist nicht geklärt. Ebenso unklar ist, wie lange das Lager bestand.
- Ort
- Zwettl II
- Zeitgenössische Bezeichnung
- Überprüfungslager 288
- Standort
- Entlang der Gerungser Straße von Moidrams bis zum damaligen Sportplatz und zur damaligen Hammerschmiede
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für ehemalige Repressierte
Lager für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene - Lagertyp
- Überprüfungslager; Repatriierungslager; Filtrationslager; Sammellager
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- 30000
- Primärquellen
- GARF, F. 9526, Op. 6, D. 107, Charakteristika der Frontsammel- und Transferstelle, Mai 1945; NÖLA, Karton Archiv für Niederösterreich 3, Fragebogen 2. Weltkrieg, 1945 in N.Ö., B.H. St. Pölten–Zwettl, Städte mit eigenem Statut, L. A. III/3-a-29/8-1961, Stadt Allentsteig, [ohne Datum]; StA Z, Karton 123, Allgemeine Gemeindeakten 28-E 1945, Der Bürgermeister der Stadt Zwettl, Wünsche der Bevölkerung, [ohne Datum; 1945].
- Literatur
- Berija erreichte „Filtration“ von Stalin, Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit, http://www.versoehnungsfonds.at/db/admin/de/index_main9e7b.html?cbereich=4&cthema=345&carticle=630&fromlist=1; Sowjetische Besatzung, Webseite der Stadtgemeinde Zwettl, https://www.zwettl.gv.at/Sowjetische_Besatzung
-
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verwendete die Rote Armee die damalige Lagerhausmühle in der Zwettler Syrnau als Sammelpunkt bzw. -lager für ehemalige Wehrmachtsangehörige. Von dort wurden sie entweder in ein Lager des Truppenübungsplatzes Döllersheim (Allentsteig) oder in die Sowjetunion transportiert.
- Ort
- Zwettl III
- Standort
- Die damalige Lagerhausmühle in der Zwettler Syrnau, heute Peugeot Autohaus (Syrnauer Platz 3, 3910 Zwettl)
- Bundesland
- Niederösterreich
- Bezirk
- Zwettl
- Lagerkategorien
- Lager für Kriegsgefangene
- Betreiber
- Sowjetische Besatzungsmacht
- Von
- Nach dem 9. Mai 1945
- Bis
- Unklar
- Insassenzahl
- Unklar
- Literatur
- Friedel Moll, Als Kriegsgefangener im Lager Zwettl, in: Das Waldviertel 47/3 (1998), S. 267.